Rocky Mountain elektrisiert Kids-Mountainbikes: Das Reaper Powerplay kommt mit einer kindfreundlichen Version des Dyname-Motors, wächst mit dem Nachwuchs mit und soll sich so spielerisch fahren wie ein Bio-Bike. Schauen wir uns das doch einmal näher an!

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Ein Kinder-Mountainbike mit Motor? Das wird den einen oder anderen Leser aufregen, obwohl das gar keine so schlechte Idee ist. Doch schauen wir uns das Rocky Mountain Reaper Powerplay einmal näher an.

Kurz & knapp: Rocky Mountain Reaper Powerplay

  • Kinder-E-MTB 24"/26" Laufrädern (per Flip-Chip anpassbar)
  • Dyname S4 Mini Motor mit 40 Nm / 300 Watt max.
  • 240 Wh Akku-Kapazität, kein Range-Extender
  • 140 oder 120 mm Federweg vorn, 130 mm hinten
  • zwei Modelle (24" oder 26"), Alu-Rahmen
  • Preis & Gewicht: keine Angabe

Reaper Powerplay mit kinderspezifischem Motor

Laut der Kanadier ist das Reaper Powerplay das erste (!) vollgefederte Kinder-E-MTB der Welt. Als Antrieb kommt dabei ein Dyname-Motor mit "Mini"-Zusatz zum Einsatz. Er ist mit 40 Newtonmetern Drehmoment bereits richtig kräftig, leistet zudem satte 300 Watt in der Spitze. Wie bei Pedelecs üblich liegt die Dauerleistung aber bei den gesetzeskonformen 250 Watt Dauerleistung und einer maximalen Unterstützung bis 25 km/h. Ein nicht näher beschriebener "Kids-Modus" lässt sich von den Eltern programmieren – hier wird man vermutlich die Unterstützungskurve an die Vorlieben des Nachwuchses anpassen können. Als Akku kommt ein 240 Wh Stromspeicher zum Einsatz, einen Range-Extender gibt es nicht. Zum Vergleich: Cube verbaut in seinen Kids-E-Hardtails bis zu 400 Wh.

Ein Bike, das mitwächst

Auch Kinder-E-MTBs sind oft teuer – das dürfte auch beim Reaper Powerplay nicht anders sein, sie liegen uns bislang nicht vor. Umso cooler, dass man das Kinder-Rocky lange fahren kann, denn dank Flip-Chip in Steuerschale und Achse lässt sich von 24"- auf 26"-Laufräder oder umgekehrt umrüsten. Laut Rocky Mountain verbaut man eine kleinere, kinderfreundliche Fernbedienung und eine zweiteilige Kurbel, welche zuverlässiger sein sollen, als die der Konkurrenz. Das Display im Oberrohr wiederum leiht man sich von den großen Powerplay-Bikes.

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Zwei Varianten, keine Preise, keine Gewichte

Rocky Mountain möchte das Reaper Powerplay in zwei Versionen anbieten – nämlich als 24"- oder 26"-Variante. Unterschiede gibt es hauptsächlich im Federweg: Das größere kommt mit 140-mm-Forke, das kleinere "nur" mit 120er. Die Gabel ist indes die gleiche: Manitou liefert die Junit 34 Expert, der Dämpfer stammt von Rock Shox. Geschaltet wird bei beiden mit einer 10-Fach-Kettenschaltung von Shimano, gebremst mit Tektro HD-J285 mit dicken 180er-Scheiben. Schade: Bei Veröffentlichung hatten wir weder Gewichte noch Preise für die Nachwuchs-E-MTBs.

Meinung: Sind E-MTBs für Kids sinnvoll?

Was habe ich es früher gehasst: Mein Fully war damals gefühlt aus Kruppstahl gebaut, bleischwer und mit einer miesen Übersetzung "gesegnet". So wurde jeder größere Anstieg zur unnötigen Qual, bei dem mich in jungen Jahren mein Papa dann doch häufiger anschieben musste, als nötig. Auch heute noch sind viele Kinder- und Jugendfahrräder richtig schwere Eimer – da finde ich die Entwicklung spezieller Kinder-E-MTBs gar nicht so wild. Denkt das ganze Thema doch mal aus Kindersicht: Die Erwachsenen können die Unterstützung limitieren, man schafft gemeinsam und spielender auch größere gemeinsame Touren. Der Nachwuchs speichert so etwas dann nicht unter Tortur, sondern unter einem spaßigen Familien-Abenteuer ab. Dass dabei vermeintlich weniger geschwitzt wird? Geschenkt – denn Hauptsache, der Nachwuchs bewegt sich und hängt nicht vor dem Smartphone. Ob wegen eines E-Motors die Kids zum Faulenzer werden, möchte ich daher bezweifeln. Einzig der Preis ist gesalzen, der dürfte auch beim Rocky Mountain heftig ausfallen …

Moritz Schwertner, BikeX-Redakteur

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