Zweimal im Jahr steht für alle Autofahrer, die keine Ganzjahresreifen nutzen, ein Reifenwechsel an. Hier erfahren Sie, wann es an der Zeit ist, von Winterreifen auf Sommerreifen zu wechseln, warum Sie im Sommer nicht mit Winterreifen fahren sollten, und wie der Reifenwechsel auch zuhause schnell und einfach gelingt.

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Warum überhaupt im Frühjahr auf Sommerreifen wechseln?

Die Einführung der Winterreifenpflicht im Dezember 2010 bedeutete für viele Autofahrer eine zusätzliche finanzielle Belastung, denn nun benötigen sie immer zwei ordnungsgemäße Reifensätze. Sie können alternativ zwar Ganzjahresreifen fahren, die rechtlich als Winterreifen mit Sommer-Eignung gelten. Allerdings weisen diese weder für den Sommer noch für den Winter die ideale Beschaffenheit auf, sodass Sie im Sommer mit Sommerreifen und im Winter mit Winterreifen deutlich sicherer unterwegs sind.

Die Antwort auf die Frage, wann man auf Sommerreifen wechseln sollte oder ob die Winterreifen nicht einfach das ganze Jahr über gefahren werden können, lautet also ganz klar: Nein. Die weichere Gummimischung von Winterreifen verlängert bei warmen Temperaturen auf trockener Fahrbahn nämlich den Bremsweg. Zudem verschleißen Winterreifen im Sommer schneller, da die wärmeren Temperaturen den Abrieb erhöhen. Da moderne Reifen auf eine spezifische jahreszeitliche Verwendung ausgelegt sind, sollten Sie im Frühjahr also unbedingt Sommerreifen aufziehen.

Sommerreifen wechseln: Lieber zu spät als zu früh

Die Faustregel "von O bis O – von Oktober bis Ostern" sollten Sie nur als grobe Richtlinie begreifen. Wichtig ist, dass Sie auch bei einem überraschenden Kälteeinbruch im Frühjahr mit der passenden Bereifung unterwegs sind. Bereits vor Oktober und noch nach Ostern kann es kalt und auf den Straßen gefährlich glatt werden. Die Wahrscheinlichkeit dafür hängt selbstverständlich auch von der Region ab.

Wechseln Sie also nicht zu früh auf Sommerreifen. Die Temperaturen sollten dauerhaft bei 7 bis 10 °C liegen und nachts sollte es nicht mehr frieren. Natürlich dient auch diese Richtlinie nur zur groben Orientierung. Es kann auch bei solchen Tagestemperaturen erneut zu einem Kälteeinbruch kommen. Wenn Sie dann schon Sommerreifen aufgezogen haben, müssen Sie Ihr Auto stehen lassen. Andernfalls müssen Sie erneut die Winterreifen montieren – denn ohne entsprechende Bereifung drohen bei Schnee und Glätte nicht nur eine Geldstrafe und Punkte in Flensburg, sondern auch Unfälle.

Sommerreifen wechseln: Schritt für Schritt erklärt

Für den Wechsel von Winter- auf Sommerreifen und umgekehrt ist nicht unbedingt der Besuch einer Werkstatt nötig. Wenn Sie einen Wagenheber, ein Radkreuz und einen Drehmomentschlüssel besitzen, können Sie die Reifen auch selbst montieren. Am einfachsten geht die Montage mit einem hydraulischen Rangierwagenheber. Ziehen Sie zuvor die Handbremse an und legen Sie den ersten Gang ein. Ein Automatik-Getriebe stellen Sie auf P.

Lösen Sie nun mit dem Radkreuz die Radmuttern vor, indem Sie es ansetzen und links herum drehen. Sind die Radmuttern zu fest gezogen, setzen Sie das Radkreuz auf die Mutter und treten Sie beherzt mit dem Fuß auf das linke Ende des Radkreuzes, um die Kraft zu vergrößern. Zum Vorlösen genügt meist eine halbe Umdrehung. Wenn Sie alle Radmuttern gelockert haben, setzen Sie den Wagenheber an. Wo die Aufnahmepunkte dafür sind, das verrät Ihnen die Betriebsanleitung Ihres Autos. Bocken Sie den Wagen auf und lösen Sie die Muttern des frei hängenden Rades nun ganz. Achtung: Das Rad kann Ihnen dabei schon entgegenfallen.

Nehmen Sie den Winterreifen jetzt von der Radnabe ab, und platzieren Sie den Sommerreifen an Ort und Stelle. Befestigen Sie die Radmuttern wieder und ziehen Sie sie provisorisch fest, um den Reifen zu fixieren. Lassen Sie den Wagen nun mit dem Wagenheber herunter und ziehen Sie die Muttern mit dem Drehmomentschlüssel über Kreuz fest. In der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeugs finden Sie das korrekte Drehmoment. Die erste Fahrt mit den Sommerreifen sollte dann zu einer Tankstelle führen, wo Sie den Reifendruck prüfen. Und wie Sie die Winterreifen am besten lagern, lesen Sie hier.   © 1&1 Mail & Media

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