Unter all den glücklichen Besitzern eines Porsche 964 da draußen, dürften nicht wenige sein, die sich wegen des luftgekühlten Sechszylinder-Boxers in den Sportwagen verliebt haben. Zum beliebten Röcheln des Aggregats kommen gewissen Alltagsqualitäten wie ABS, Servolenkung und ein komfortables Fahrwerk. Fast 64.000 Mal wurde der 964 gebaut und ist damit bis heute die am wenigsten verbreitete 911-Generation auf den Straßen.
Blickt man in die Restomod-Szene, könnte dagegen der Eindruck entstehen, dass es vor allem 964er sind, die preisstabil und leicht zugänglich sind. Singer, DP Motorsport, Wagenbauanstalt, Theon Design, Evomax (siehe Video unter diesem Absatz) - die Liste der Anbieter von modernisierten Elfern der 80er- und 90er-Jahre ist lang geworden. Mit "Reengineered Classics" reiht sich ein weiteres Unternehmen ein, das bislang jedoch nur ein einziges Fahrzeug auf die Räder gestellt hat. Den RSGT Concept.
Video: Alle Details zum Restmod-911 von EVOMAX
Technisch weit weg vom 964
Mit diesem Umbau berauben sie den 964 zwar seines luftgekühlten Boxers, fügen jedoch komplexe Technik und den Motor aus dem 997 GT3 hinzu. Das umfangreiche Paket taufen die Entwickler "Reen Drive". Es steuert neben der Kraftentfaltung auch Sound, Servolenkung und Traktionskontrolle. Dazu kommt neben einem neuen Fahrwerk auch ein neues manuelles Fünfgang-Getriebe dessen erster Gang länger übersetzt ist als beim Original – der zweite und vierte Gang dagegen kürzer. Warum? Damit der Fahrer die Gänge so oft wie möglich ausdrehen kann. Die Schaltarbeit unterstützt zudem ein Rev-Matching-System. Von einem serienmäßigen 964 hat sich der RSGT technisch damit denkbar weit emanzipiert.
Der 3,6-Liter-Motor schickt 415 PS an die Hinterräder, eine neue Brembo-Bremsanlage gebietet bei Bedarf Einhalt. Laut Reenigineered Classics soll damit nicht nur ein Ausflug auf die Rennstrecke, sondern auch der Weg dorthin selbst zum Fahr-Genuss werden. Ein Preisschild klebt bislang nicht am 964-Gewand. Dass nach fünfjähriger Entwicklungszeit aber sieben Ziffern vor dem Komma stehen, ist nicht unwahrscheinlich. © auto motor und sport
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