Mit Oilstainlab betritt ein neuer Kleinserien-Sportwagenhersteller die Bühne. Hinter dem Projekt stecken Zwillinge, die Technik des HF-11 ist extrem ungewöhnlich.

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Die Firma Oilstainlab gibt es erst seit 2019. Nun, fünf Jahre später, stellen die Unternehmensgründer Nikita und Iliya Bridan, ihres Zeichens in der Ukraine geborene Zwillinge, die es über Umwege in Kanada und Westeuropa nach Kalifornien verschlagen hat, ihr automobiles Erstlingswerk vor. Ihr Sportwagen heißt Oilstainlab HF-11, leitet sich von einem vor einigen Jahren vorgestellten Concept Car Half11 ab und soll die Kombination von Tradition und Moderne verkörpern. Als Inspirationsquelle dienten die Le-Mans-Rennwagen der Sechzigerjahre, aber die neueste Technik ist trotzdem an Bord.

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Design und Dimensionen

Das Design des Oilstainlab HF-11 lässt sich als Mischung aus früheren 9ff-Modellen, Gordon Murray T.50 und Nilu27 bezeichnen, wobei die drei Fahrzeugbereiche jeweils unterschiedliche Charakteristika aufweisen: glattflächige Front mit Scheinwerfern im Porsche-Stil, stark unterschnittene Flanken und sehr offenherziges Heck. Besonders spektakulär sieht der HF-11 aus, wenn alles geöffnet ist: Front und Heck klappen komplett nach vorn oder hinten, die Scherentüren öffnen nach schräg oben.

Interessanter als das Design ist beim Oilstainlab HF-11 jedoch die Technik. Das fängt beim Chassis an, dessen Basis ein Carbon-Monocoque ist, an das sich an beiden Enden des Autos Hilfsrahmen aus Stahlrohren anschließen. Darüber stülpt sich eine komplett aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff gefertigte Karosserie, die folgende Dimensionen aufweist: 4,34 Meter Länge, 2,05 Meter Breite und 1,12 Meter Höhe bei einem Radstand von 2,72 Meter. Die Leermasse beträgt nur 907 Kilogramm, wobei die Gewichtsverteilung das Verhältnis 45:55 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse aufweist.

Verbrenner- und E-Antrieb

Den Motor baut Oilstainlab zwischen Fahrgastzelle und Hinterachse ein. Dessen konstruktive Eckdaten lassen eine Porsche-Basis vermuten, doch dieser Schlussfolgerung schieben die Bridan-Zwillinge direkt einen Riegel vor. Es handelt sich zwar um einen frei saugenden Sechszylinder-Boxer, der jedoch nicht auf einem Zuffenhausener Triebwerk basieren, sondern von einem unabhängigen Motorenbauer stammen soll. Aus 4,5 Liter Hubraum soll er 659 PS entwickeln, wobei die Höchstdrehzahl bei 12.000/min liegt.

Alternativ lässt sich der Oilstainlab HF-11 als rein elektrisch angetriebener Supersportwagen spezifizieren. Details zum Elektroantrieb, der 872 PS entwickeln soll, und zum Batteriepaket verrät der Hersteller allerdings noch nicht. Klar ist dagegen: Da alle Antriebskomponenten jeweils ausschließlich im hinteren Hilfsrahmen untergebracht sind, muss lediglich dieser gewechselt werden, was die beiden Antriebsalternativen erst ermöglicht. Die Motor-Power überträgt in beiden Fällen entweder ein manuelles Sechs- oder ein sequenzielles Siebengang-Getriebe auf die Hinterachse, wo sie ein Sperrdifferenzial traktionsoptimiert portioniert.

Fahrwerk, Bremsen, Räder

Das Fahrwerk besteht vorn wie hinten aus einem voll verstellbaren Pushrod-Layout mit Öhlins-Dämpfern und Doppel-Querlenkern. Die stets mit Zentralverschluss ausgeführten Aluminium-Schmiedefelgen kommen in zwei Varianten an den Oilstainlab HF-11: Die Straßen-Spezifikation kombiniert vordere 19- mit hinteren 20-Zöllern, wobei Michelin seine Pilot-Sport-Cup-2R-Reifen in den Formaten 275/35 und 335/30 zuliefert. In der Track-Konfiguration rollt der Bolide ringsum auf 18-Zoll-Rädern, die mit Pneus des Typs Michelin Pilot Sport Legends ummantelt sind. Die Komponenten der Bremsanlage: 394er-Scheiben sowie Sechskolben-Sättel vorn und 390er-Scheiben sowie Vierkolben-Sättel hinten.

Innenraum

Wer glaubt, im Innenraum eines solchen Leichtbau-Sportlers gehe es eher karg zu, sieht sich vom Oilstainlab HF-11 eines Besseren belehrt. In dem Zweisitzer kommt vorwiegend Rau- und Glattleder als Oberflächenmaterial zum Einsatz, der Überrollkäfig ist unsichtbar in die Karosseriestruktur integriert. Ein besonderes Gimmick ist der Instrumententräger, der nicht komplett im Armaturenbrett verankert, sondern über wenige Streben mit diesem verbunden ist. Die zentrale der fünf Digitaluhren ist natürlich der Drehzahlmesser, der hoch aufragende und auf der Mittelkonsole platzierte Schalt- beziehungsweise Wählhebel besteht aus Aluminium und Holz.

Die Carbon-Sitze sind ebenso verstellbar wie die Aluminium-Pedalerie, das unten abgeflachte Lenkrad weist einen Durchmesser von 330 Millimetern auf. Dreipunktgurte sind serienmäßig an Bord, Fünfpunkt-Pendants kosten extra. Als Ablagefläche dienen vorrangig die Türen, in denen sich jeweils ein Rennhelm verstauen lässt. Beim Rangieren hilft eine nach hinten gerichtete Kamera, die ihr Bild auf einen HD-Bildschirm schickt. Funktionen wie Scheinwerfer, Klimaanlage, Blinker oder Traktionskontrolle werden einzeln über Tasten angesteuert.

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Marktstart und Preise

Einen ersten fahrbaren Prototyp wollen die Bridan-Zwillinge im Frühjahr 2025 auf die Räder stellen. 2026 soll dann die Serienproduktion der maximal 25 HF11-Exemplare starten. Der Nettopreis beträgt 1,85 Millionen Dollar für die Verbrenner-Variante, also aktuell umgerechnet etwa 1,69 Millionen Euro. Für die Elektro-Alternative ruft Oilstainlab 2,35 Millionen Dollar (2,14 Millionen Euro) auf.  © auto motor und sport

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