Hier geht’s direkt zur Teilnahme an der Leserwahl!
(Teilnahmeschluss: 8. Februar 2024)
Es ist bereits das zweite Mal innerhalb von drei Jahren, dass beim Motor Klassik Award ein attraktiver Mercedes ausgelobt wird. Den Anfang machte 2022 ein weißer 280 S der Baureihe W 116, der sein Debüt im Münchener Olympiajahr 1972 beging, also 50 Jahre alt wurde. Nun zeigt sich Mercedes-Benz Classic erneut von der großzügigen Seite – herzlichen Dank! – und spendiert ein pralles Budget für einen sehr gut erhaltenen Wagen der gehobenen Mittelklasse zum aktuellen Doppel-Jubiläum: 40 Jahre Motor Klassik und 40 Jahre W 124, beide stammen aus dem Jahr der Olympiade in Los Angeles, 1984. Der Gewinner des Mercedes könnten Sie sein, lieber Leser.
Es kostet Sie nicht mehr als zehn Minuten Zeit, Ihre persönlichen Klassiker des Jahres sowie die Klassiker der Zukunft zu bestimmen. Wie bereits bei der S-Klasse beim Award 2022 praktiziert, wählen wir zeitnah und überregional den bestmöglichen 124er aus. Dieser wird dann im Mercedes-Benz Classic Center nochmals im Zuge einer großen Inspektion durchgecheckt und von eventuellen Mängeln befreit, damit Sie sicher fahren.
Dieser 300 E ist ein Double
Vielleicht können wir Ihnen schon in der nächsten Ausgabe ganz konkret den W 124 unserer Wahl präsentieren, bislang zeigen wir auf diesen Seiten beispielhaft einen 1987er 300 E in Astralsilber-Metallic, kombiniert mit Stoff schwarz, aus der Sammlung von Mercedes-Benz Classic, der mit unserem Lastenheft und dem Classic-Budget von 15.000 Euro am ehesten korrespondiert. Weil uns ein möglichst guter Zustand über alles geht, wird es wohl eher eine Limousine als ein Coupé werden.
Ein Diesel, selbst ein sechszylindriger 300 D Automatik mit herrlichem Klang und der höchst lässigen Kraftentfaltung seiner 113 PS, ist nicht vorgesehen, weil er polarisiert. Aber ein leiser, souveräner Sechszylinder wird es wohl werden, der oft von älteren Herren topgepflegte Nischenwagen 260 E mit 160 PS bewirbt sich, besser noch ein 300 E mit 180 PS, der fünf Jahre lang den 230-km/h-Status des Topmodells innehatte.
Möglichst wenig Kilometer mit allen Stempeln im Wartungsheft, Originalzustand nach Datenkarte, maximal aus dritter Hand, so lautet die hoffentlich nicht surreale Vorgabe. H-Kennzeichen sowieso. Leder oder besser noch Velours erwünscht.
Nach einer subjektiv interpolierten, aber beinahe empirisch belegten Spontan-Studie des Autors, der selbst einen 86er Mercedes 300 E besitzt und bislang elf 124er jedweder Triebwerks-Couleur, selbst als ultrararen 260 E 4-Matic, besaß oder immer noch besitzt, könnte es auf diesen Typ mit Automatik, Schiebedach und in Rauchsilber-Metallic der im Detail deutlich aufgewerteten 2. Serie ab August 1989 hinauslaufen: Mehr Lametta, mehr Zebrano, besser profilierte Sitze und Saccobretter in ausgewählter Kontrastfarbe verleihen dem Mark II einen satteren Auftritt als unserem verehrten Double mit dem asketischen Charme der frühen Jahre. Ihm sieht man seine 14 Extras, darunter für Fans so unverzichtbare wie ein Schiebedach oder Kopfstützen im Fond, genauso wenig an wie die Neuwagenrechnung über 67.787,30 Mark.
Das zeitlose Phänomen W 124
Die Zäsur im Mercedes-Design konnte 1984 nicht drastischer ausfallen, hier der neue, diätverdächtige 124er, schmucklos und von schmaler, aerodynamischer Kontur, dort der noch amtierende Vorgänger W 123, massiv, chrombehangen, die Kühlerattrappe senkrecht in den Wind gestellt. Bruno Sacco, Joseph Gallitzendörfer und Peter Pfeiffer setzten die mit der S-Klasse W 126 initiierte "neue Ästhetik" in den fünf Erscheinungsformen des W 124 konsequent fort. Sie währte 13 Jahre, bis der letzte 124er, ein E 320 Cabriolet, im Februar 1997 vom Band lief. Und sie wirkt noch heute, weil seine transparente, feingliedrige Eleganz weit besser ankommt als die hochbordige Brachial-Dämonik aktueller Automobile.
Der stolze W 124 war und ist ein Superlativ-Volksheld. Dank seiner enormen Beliebtheit in der jüngeren Klassiker-Szene brachte er es als "Anchor Car" in unserer Schwesterzeitschrift YOUNGTIMER auf 23 Berichte in 20 Jahren. Mit einem Leistungsspektrum von 72 bis 381 PS (200 D bis E 60 AMG) in 21 Motorvarianten, mit Vierzylinder-Diesel, Sechszylinder-24V oder Viernockenwellen-V8, bricht er alle Mercedes-Rekorde. Die immense Produktionszahl betrug trotz arger 190er-Konkurrenz 2.583.470 Exemplare, davon 141.498 Coupés, 340.503 T-Limousinen, 33.952 Cabrios und 10.479 vom einsamen Topmodell 500 E/E 500, also bleiben 2.202.689 Stufenheck-Viertürer.
Die Prädikate Zeitlosigkeit und Nachhaltigkeit verdienen nicht nur das Design und die dank des besonderen Engagements von Mercedes-Benz Classic auch ein Vierteljahrhundert (!) nach Produktionsende im Wesentlichen reibungslos funktionierende Ersatzteilversorgung. Auch die Fahreigenschaften unseres Referenzmodells 300 E sind mit heutigen Ansprüchen vereinbar. Dank der mustergültigen Raumlenkerachse und des kräftigen, sparsamen, obendrein schadstoffarmen Sechszylinders, der spielend in der Lage ist, die 300 000-Kilometer-Marke zu knacken, geht es freudig weiter Richtung Zukunft, vielleicht sogar mit Ihnen?
Unter allen Teilnehmern, die bis zum Teilnahmeschluss am 8. Februar 2024 an der Wahl teilgenommen haben, verlosen wir einen Mercedes-Benz vom Typ W 124 im Wert von rund 15.000 Euro. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen und eine Barauszahlung des Gewinns nicht möglich. Teilnehmen dürfen alle Personen ab 18 Jahre, ausgenommen Mitarbeiter der Verlagsgruppe Motor Presse Stuttgart sowie deren Angehörige. Näheres zu den Teilnahmebedingungen und zum Datenschutz finden Sie auf www.leserumfragen.de/motor-klassik – und nun viel Glück! © auto motor und sport
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