Der Performance-Vierzylinder-Hybrid kommt bei den AMG-Kunden offensichtlich nicht gut an. Angeblich arbeitet AMG bereits an einem V8-Ersatz für die 63er-Modelle.
Bei Mercedes-AMG stehen schon seit langer Zeit potente Achtzylinder an der Spitze der Leistungshierarchie. Mit der 63 in der Nomenklatur war dabei lange ein Vierliter-V8 mit Biturboaufladung verknüpft.
Video: Fahrbericht: Mercedes-AMG C63 AMG
Kunden wollen Achtzylinder
Mit der Einführung der neuen C-Klasse setzt Mercedes-AMG im C 63 S E-Performance (siehe Video und Fotoshow) seit 2023 auf einen Hochleistungs-Hybridantrieb, der als Verbrenner auf einen Zweiliter-Vierzylinder mit Turboaufladung einbindet. Unterstützt von einem potenten Elektromotor leistet der Plug-in-Hybrid 680 PS und 1.020 Nm Drehmoment. Werte, die den Abschied vom V8 leicht machen sollten. Auch im GLC 63, den die Schwaben ebenfalls mit diesem Antrieb ausrüsten.
Die Kunden und auch die Händler weltweit sehen dies offensichtlich nicht unbedingt so. Wie die britische Autocar berichtet, bleibt die Nachfrage nach den 63er-Vierzylinder-AMG-Modellen weit hinter den Erwartungen zurück. Der PHEV-Antrieb ist nicht das, was sich die Kunden wünschen.
Kolportiert wurde der Vierzylinder-Performance-PHEV auf für die geplanten CLE 63-Varianten. Entsprechende Erlkönige wurden auch auf Testfahrten gesichtet. Offiziell bestätigt oder gar eingeführt wurden die 63er-CLE allerdings noch nicht. Dafür aber die 53er-Versionen, die von einem aufgeladenen Reihensechszylinder befeuert werden. Und wenn man auf die Informationen vertraut, die Autocar von hochrangigen AMG-Managern erhalten haben will, dann wird der Sechszylinder in den CLE-Modellen noch für lange Zeit der Top-Motor bleiben, denn in Affalterbach hat man sich wohl zu einem Strategiewechsel entschieden.
Neuer V8 mit Hybrid-Unterstützung
Bereits laufen soll nämlich die Entwicklung einer neuen Hybridausbaustufe des bekannten M177-Achtzylinders, die dann frühestens zum CLE-Facelift in drei bis vier Jahren einsatzbereit sein dürfte. Die Briten spekulieren über einen Vierliter-V8-Biturbo, der mit einem rund 20 PS starken 48-Volt-ISG-Modul kombiniert wird – ein Antrieb, wie man ihn schon aus den Modellen GLE 63 oder G 63 kennt. Dort stehen 585 + 20 PS sowie 850 + 200 Nm bereit, zwar weniger als im vierzylindrigen Performance-PHEV, aber eben gepaart mit echtem V8-Feeling.
Hinweise auf den Strategiewechsel liefern erneut erwischte Erlkönige des CLE, die zwar im AMG-Trimm unterwegs sind, aber die bisherige Ladeklappe am Heck vermissen lassen. Letztendlich wird der Kunde entscheiden, ob Mercedes-AMG weiter am Downsize-Performance-Hybrid festhalten wird, erklärte Mercedes-Entwicklungschef Markus Schäfer auf der Peking Auto Show im Interview gegenüber Autocar.
Bestätigt ist noch nichts
Als die Achtzylinder-Comeback-Spekulation rund um den C 63 im Herbst 2023 aufkam, hatte AMG-CEO Michael Schiebe klargestellt, dass im C 63 und auch im E 63 kein V8 mehr kommen wird, AMG aber in anderen Modellen so lange wie möglich an V8-Motoren festhalten will. auto motor und sport hat zum möglichen V8-Comeback bei AMG in den CLE-Modellen nachgefragt. Die Antwort: "Zu möglichen zukünftigen Modellen beziehungsweise Spekulationen nehmen wir keine Stellung." © auto motor und sport
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