Mazda hat in einem weitreichenden Strategieplan die Zukunft des Autobauers skizziert. Neue Elektroautos und elektrifizierte Modelle sollen den Autobauer fit für die Zukunft machen. Wir haben die neuen Details.
Indem der Investitionsbedarf in Batterien, Produktion und Entwicklung von Elektrofahrzeugen durch Kooperationen und Partnerschaften sowie durch effizientere Entwicklungs- und Fertigungsmethoden reduziert wird, will der Autobauer seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern.
Die Nutzung vorhandener Ressourcen und der Aufbau starker Partnerschaften soll die hohen Qualitätsstandards erhalten, Know-how maximieren und gleichzeitig Kosten in Bereichen wie Elektrik/Elektronik-Architektur, Hybridsysteme sowie Batterie- und Thermomanagement senken. Beispielhaft nennen die Japaner die bereits bestehenden Kooperationen mit Changan Automobile, aus dieser Zusammenarbeit stammt der neue Mazda 6e, und anderen Technologiepartnern wie Toyota, Denso und BluE Nexus.
Um global unterschiedlichen Markt- und Kundenbedürfnissen gerecht werden, setzt Mazda auf elektrifizierte, hocheffiziente Verbrennungsmotoren, Vollhybrid-Antriebe oder batterieelektrische Fahrzeuge.
Elektrifizierte Verbrenner
Im Bereich elektrifizierte Verbrennungsmotoren setzt Mazda auf den neuen Skyactiv-Z-Motor, der das Herzstück der Verbrennungsmotoren-Antriebspalette für die Small-Plattform-Fahrzeuge bilden soll. Der 2,5-Liter-Vierzylinder mit SPCCI-Brennverfahren und Kompressionszündung erfüllt die künftige Euro 7-Abgasnorm. Gleichzeitig verspricht Mazda eine sehr gute Effizienz sowie hohe Fahrleistungswerte. In Kombination mit einem neuen Vollhybridsystem wird der Skyactiv-Z erstmals 2027 in der nächsten Generation des Mazda CX-5 eingesetzt.
Die neue Skyactiv-Z-Verbrennungstechnologie wird zukünftig auch im Reihensechszylinder-Ottomotor der Mazda Large-Plattform zum Einsatz kommen sowie darüber hinaus bei der Weiterentwicklung des Kreiskolbenmotors berücksichtigt.
Elektroautos
Die von Mazda entwickelte Plattform für batteriebetriebene Elektroautos wird sowohl bei der Hardware als auch bei der Software äußerst flexibel sein und verschiedene Batterietypen und Fahrzeugmodelle ermöglichen. Das erste auf dieser neuen Plattform basierende Elektrofahrzeug soll 2027 auf den Markt kommen und wird in Japan für alle globalen Märkte produziert. Es wird mit Batteriezellen ausgestattet, die in Zusammenarbeit mit der Panasonic Energy Corporation entwickelt und produziert werden. Nach dem Mazda 6e im Jahr 2025 wird darüber hinaus in der zweiten Phase der Elektrifizierung zwischen 2025 und 2027 ein weiteres neues Crossover-EV-Modell auf den Markt kommen.
Flexiblere Produktion
Um auch auf der Produktionsseite effizienter aufgestellt zu sein, sollen die bereits bestehenden gemischten Produktionslinien auch für batterieelektrische Fahrzeuge eingesetzt werden. Mit einer entsprechenden Produktionsausrüstung lassen sich so Elektrofahrzeuge und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren auf einer Produktionslinie fertigen. Neu strukturierte Lieferketten und Zulieferer, die näher an den Produktionsstandorten angesiedelt werden sollen, tragen ebenfalls zu einer Effizienzsteigerung bei.
Einen ersten Ausblick auf den Zukunfts-Fahrplan 2030 hatte Mazda bereits im November 2023 veröffentlicht. Der sah seinerzeit drei Phasen vor:
Phase 1 soll Lieferketten modifizieren und Kosten senken. Die Elektrifizierung des Produktportfolios wird ausgebaut – unter der Berücksichtigung des Multi-Solution-Ansatzes. Dieser sieht neben Hybrid- und PHEV-Modellen auch Wasserstoff- und Elektroautos sowie Fahrzeuge mit reinen Verbrennungsmotoren vor.
In Phase 2 plant Mazda speziell in Europa zwischen 2025 und 2027 die Elektrifizierung seiner Modellpalette im Hinblick auf die neuen Abgasvorschriften voranzutreiben. In dieser Phase sollen auch global neue Elektroautos eingeführt werden.
Phase 3 ist bis 2030 abgeschlossen und beinhaltet in Zusammenarbeit mit Partnern den Übergang zur Elektro-Mobilität. Dies soll mithilfe von Kooperationen geschehen. Seine Batterien bezieht er japanischen Autobauer auch weiterhin von Panasonic, mit Envision ASEC wurde ein weiterer Akku-Lieferant gewonnen. Mittelfristig will Mazda auch in die eigene Batterie-Entwicklung und -herstellung investieren. Zu den Kooperationspartnern zählen Imasen Electric, Industrial Co., Ltd., Ondo Corporation, Chuo Kaseihin Co., Inc., Hiroshima Aluminum Industry Co., Ltd., Hirotec Corporation, Fukuta Electric & Machinery Co., Ltd. und ROHM Co., Ltd.
In einem ersten Schritt zur Elektrifizierung aller Modelle bis 2030 ist Mazda einem Joint Venture beigetreten, das hocheffiziente Produktionstechnik entwickelt und eine Produktions- und Lieferstruktur für Elektroantriebe aufbaut. Des Weiteren will Mazda in Kooperationen Wechselrichter inklusive Siliziumkarbid-Halbleiter entwickeln. Mit weiteren Partner ist die Entwicklung von moderner Motorentechnologie geplant.
Als weitere Ziele über das Jahr 2030 hinaus sollen ab 2035 alle Mazda-Fertigungen CO₂-neutral sein, für 2050 ist die komplette CO₂-Neutralität anvisiert. Für 2040 will Mazda erreichen, dass es keine tödlichen Unfälle mehr in einem neuen Mazda-Modell gibt – vorausgesetzt, dieser Unfall ist durch neue Technologien abwendbar.

Zum Abschluss der Präsentation seines Zukunftsplans gab CEO Akira Marumoto noch einen Video-Ausblick auf die "Mazda Vision der Zukunft" und stellt darin den Menschen, aber auch den Fahrspaß in den Vordergrund. Nach der Rückschau auf die Mazda-MX-5-Modelle von NA bis ND endet das Video mit einem sportlich gezeichneten Coupé und dem Versprechen bis 2030: "Uplifting the human spirt" (übersetzt: "Den menschlichen Geist beleben")
Die Technik des neuen E- Skyactive D-Motors sehen Sie in unserer Fotoshow. © auto motor und sport