Breiter, leichter und mit Zahnscheibenfreilauf: Hunt hat seine preisattraktiven Rennradlaufräder Carbon Disc überarbeitet – wir haben sie in Labor und Praxis getestet.

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Kurz und knapp

  • preisattraktive Carbon-Disclaufräder für Rennrad und Gravel ab 999 Euro
  • Hakenfelgen in drei Höhen: 30, 40 und 50 mm
  • 22 mm Maulweite, 30mm Außenweite
  • neues Ratchet-Freilaufsystem mit Zahnscheiben
  • Set-Gewichte unter 1500 Gramm
  • erhältlich ab sofort
  • Labor- und Praxistest: insgesamt überzeugend, zwei Kritikpunkte

Technische Infos

Hunt Wheels – englischer Direktversender von Laufrädern – hat seine meistverkaufte Modellreihe komplett überarbeitet und aktualisiert: die Rennrad-Laufräder Carbon Disc (ehemals Carbon Aero Disc). Diese umfasst drei Laufradsätze in den Felgenhöhen 30, 40 und 50 Millimeter. Die Felgen kommen klassisch mit Haken – also anders als die unlängst vorgestellten Hunt Sub50 Limitless nicht hookless. Die Felgen mit U-Profil sind mit 22 Millimetern Maulweite deutlich breiter geworden und verfügen laut Hunt über ETRTO-konforme Kompatibilität mit Reifen von 25 bis 50 Millimetern – und sind damit auch fürs Gravelbike eine Überlegung wert.

Trotz der größeren Breite verspricht Hunt Set-Gewichte für Vorder- und Hinterrad unter 1500 Gramm: Der Hunt 30 Carbon Disc wiegt laut Hersteller 1408 Gramm, der Hunt 40 Carbon Disc derer 1433 und selbst der hohe Hunt 50 Carbon Disc soll gerade mal 1464 Gramm auf die Waage bringen. Alle Modelle sind Tubeless-kompatibel und werden inklusive Tubeless-Felgenband und Ventilen ausgeliefert. Durch die klassische Hakenfelge sind aber auch Tube-Only-Reifen kompatibel.

Interessant: Das neue Hunt 50 Carbon Disc-Laufrad soll auch besonders aerodynamisch sein. Im Windkanal ist es laut Hunt im Vergleich zu herkömmlichen Aluminium-Laufradsätzen mit einer Höhe von 25 Millimetern acht Watt schneller, und selbst im Vergleich mit ausgewiesenen Aero-Laufrädern wie den hauseigenen Sub50 Limitless Aero Disc oder dem Enve 4.5 SES ist es mit 28-mm-Reifen nur vier Watt langsamer.

Auch die Naben sind neu: Der etwas sperrige Name H_Ratchet 36T SGL verweist bereits auf den neuen Zahnscheibenfreilauf. Vorteil: größere Eingriffsfläche bei geringerem Materialeinsatz im Vergleich zu klinkenbasierten Systemen. Das einseitige Zahnscheibenantriebssystem erinnert an die aktuelle DT Swiss-Nabentechnologie, ist laut Hunt für hohe Drehmomente ausgelegt und eignet sich sowohl für Straßen- als auch für Gravel-Antriebssysteme mit einem oder zwei Kettenblättern sowie für Kassetten mit großer Bandbreite. Die Naben kommen mit gedichteten Industrielager und Dumonde Tech Pro X-Freilauffett, das laut Hunt für eine lange Lebensdauer und Verschmutzungsresistenz sorgt.

Aufgebaut werden die Laufräder vorne und hinten mit je 24 dreifach konifizierten J-Bend-Speichen von Pillar mit 2-facher Kreuzung. Wie alle Hunt-Laufräder werden auch die Carbon Disc-Laufräder von Hand gefertigt und mit einer handsignierten Qualitätskontrollkarte des Laufradbauers versehen.

Service, Garantie, Preise und Lieferbarkeit

Zum Lieferumfang zählen neben den Laufrädern selbst Tubeless-Ventile und -felgenband sowie Ersatzspeichen. Kunden können die Laufräder 60 Tage ausprobieren und bei Nichtgefallen zurückgeben, neben drei Jahren Gewährleistung gibt es ein Crash Replacement Programm mit 35 % Nachlass bei Neukauf eines bei einem Sturz zerstörten Laufrads.

Hunt hat unlängst eine Dependance in Deutschland eröffnet, um den binneneuropäischen Markt besser bedienen zu können – eventuell früher anfallende Komplikationen bei Versandkosten und Lieferzeiten aus dem Nicht-mehr-EU-Land Englandgehören damit der Vergangenheit an.

Die Preise sind für Carbon-Laufräder durchaus attraktiv:

  • Hunt 30 Carbon Disc 999 Euro
  • Hunt 40 Carbon Disc 1029 Euro
  • Hunt 50 Carbon Disc 1049 Euro

Dies sind jedoch die UVP-Preise – mitunter gewährt Hunt auf seiner Website Nachlässe bis zu 200 Euro.

Labor- und Praxistest 50 Carbon Disc

Nach dem neuen High-End-Modell Sub50 Limitless UD (siehe Test in ROADBIKE-Ausgabe 10/24) überzeugt auch der preisattraktive 50 Carbon Disc-Satz im Test – mit kleinen Abstrichen.

Nichts zu meckern gibt es beim Gewicht: 683 Gramm bringt das Vorderrad auf die ROADBIKE- Waage, das Hinterrad wiegt 798 Gramm. Das ergibt ein Set-Gewicht von 1481 Gramm, was angesichts des Preises und der Felgendimensionen – 50 Millimeter hoch, innen 22 und außen 30 Millimeter weit – durchaus bemerkenswert ist. Auch die Seitensteifigkeiten sind mit 94 Nm/° vorne und 83 Nm/° hinten über jeden Zweifel erhaben und sorgen für souveräne Kraftübertragung – verantwortlich dafür zeichnen je 24, 2-fach gekreuzte Edelstahlspeichen an Vorder- und Hinterrad.

In der Praxis beschleunigt das Set sportlich- agil und hält das Tempo nicht zuletzt wegen der aerodynamisch vorteilhaften Felgenhöhe ausgesprochen gut. Die größte Überraschung ist die Lenkung: Sowohl bei Seitenwind als auch in schnellen Abfahrten rollen die 50 Carbon Disc wie auf Schienen und offenbaren eine Spurtreue, die man angesichts der Felgenhöhe kaum erwarten würde. Wie weiter oben ausgeführt: Wer es noch leichter und fahrstabiler haben möchte, erhält die Laufräder auch mit 30 oder 40 Millimeter hohen Felgen.

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Zwei Kritikpunkte gibt es dennoch: Zum einen war der Laufradsatz zwar ohne Höhen- oder Seitenschlag zentriert, das Vorderrad stand allerdings einen Millimeter außermittig, das Hinterrad einen halben. Und der Freilauf sägt fast schon störend laut: Das verscheucht zwar zuverlässig Fußgänger oder andere Radfahrer, sorgte aber bei Gruppenfahrten teils für gerümpfte Nasen und verwunderte Nachfragen. So manche Unterhaltung wurde nachhaltig übertönt. Das muss man mögen... Wer damit klar kommt, erhält ein stimmiges, preislich attraktives Gesamtpaket.  © Bike-X

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