Kimera Automobili aus Italien legt seit 2021 mit dem Evo 37 (siehe Video) eine moderne Version der Lancia-Rallye-Legende 037 auf. Jetzt folgt mit dem Evo 38 eine noch extremer ausgelegte Version des Restomod-Sportlers, die auf dem Auto Salon in Genf Weltpremiere feiern wird. Wobei sich Kimera selbst gegen die Einstufung als Restomod wehrt. Man sieht sich als Hersteller von exklusiven Kleinserien, die auf historische Vorbilder zurückgreifen.
Video: Neuauflage der Rallylegende: Kimera Evo 037 im Fahrbericht
Update auf Allradantrieb
Das Thema Kleinserie bestimmt auch beim Kimera Evo 38 die Auflage. Nur 38 Exemplare sollen von dieser Variante gebaut werden. Und die kommen noch extremer daher als der Evo 37. Der Blick auf die Antriebstechnik enthüllt den Wechsel von Hinter- auf Allradantrieb. Den Kraftfluss auf die mit einem Torsen-Differenzial aufgerüstete Vorderachse steuert ein elektronisch geregeltes Differenzial, dessen Momentenverteilung aus dem Cockpit heraus beeinflusst werden kann. Reiner Hinterradantrieb ist ebenfalls möglich. Das Plus an Traktion bringt allerdings mehr Gewicht ins Auto. Kimera will die zusätzlichen Pfunde aber durch den erhöhten Einsatz von Carbon und Titan am Chassis und an der Karosserie ausgeglichen und das Gewicht damit weiterhin bei 1.100 Kilogramm gehalten haben.
Leistung steigt auf 600 PS
Zusätzliche Dynamik bringt das weiterentwickelte Motorenpaket. Der als Mittelmotor verbaute 2,15 Liter große 16-Ventiler-Vierzylinder wird wie bereits üblich per Turbo und Kompressor aufgeladen, legt aber dank eines größeren Turboladers und eines neu abgestimmten Motor-Managements von 505 auf 600 PS zu. Das maximale Drehmoment steigt von 550 auf 580 Nm. Geschaltet wird unverändert mit einem manuellen Sechsganggetriebe, dessen Fahrstufen kürzer übersetzt wurden. Noch in Arbeit befindet sich eine sequenzielle Schaltbox, die die Gänge dann elektrohydraulisch nachlegt.
Nachgelegt wurde zudem beim Fahrwerk. Die Dämpfer werden elektronisch gesteuert und lassen sich vom Cockpit aus vorkonfigurieren. Mit einem integrierten Liftsystem an beiden Achsen kann zudem die Bodenfreiheit in gewissem Umfang justiert werden.
Überarbeitete Optik
Optisch differenziert sich der Evo 38 vom Evo 37 durch eine neu gezeichnete Fronthaube, die von großen Entlüftungsschächten charakterisiert wird. Die hier austretende Luft strömt über eine neu gezeichnete Frontschürze mit deutlich vergrößerten Lufteinlässen ein. Modifiziert präsentiert sich auch die Motorraumabdeckung. Durchsichtig modelliert sorgen Naca-Öffnungen und Kiemen für einen effizienteren Luftaustausch im Motorraum. Eine Dachhutze optimiert die Anströmung.
Am Heck wurden die vier Endrohre aus dem Diffusor entfernt. Die Abgase treten nun zusammengeführt in einem fetten Endrohr mittig im hinteren Entlüftungsgitter aus. Das Kennzeichen weicht dafür in den unteren Bereich der Schürze aus. Neu sind auch die Entlüftungskiemen in den ausgestellten hinteren Radläufen. Für deren Füllung gib es neu gezeichnete Leichtmetallfelgen in den alten Dimensionen. Vorn drehen sich 245/35er-Reifen auf 18 Zoll großen Felgen. Hinten werden 295/30er-Pneus auf 19-Zöllern montiert.
Preise für den neuen Evo 38 nennt Kimera Automobili noch nicht. Aber schon für den Evo 37 waren als Grundpreis 480.000 Euro plus Steuern fällig. Günstiger wird die Evolutionsstufe bestimmt nicht. © auto motor und sport
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