Das Horse Power Limited getaufte Gemeinschaftsunternehmen soll Hybrid- und Verbrennermotoren für Renault, Dacia, Geely, Volvo, Lynk & Co, Proton, Nissan und Mitsubishi fertigen.

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Die Langfristplanung beim französischen Autobauer Renault sieht eine Trennung der Elektromobilität vom Verbrennergeschäft vor. Einen großen Schritt auf diesem Weg hatten die Franzosen bereits im Juli 2023 mit dem chinesischen Autobauer Geely eingefädelt. Alle Verbrennungs- und Hybridantriebe sollen zukünftig zusammen mit dem neuen Partner in einem ausgelagerten Joint-Venture entwickelt und gefertigt werden. Das neue Horse Powertrain Limited getaufte Unternehmen wurde am 31. Mai 2024 offiziell gegründet.

Motoren für alle Allianzpartner

Die Renault Group und der chinesische Automobilhersteller Geely halten am neuen Gemeinschaftsunternehmen jeweils 50 Prozent der Anteile. Insgesamt sind auf drei Kontinenten 17 Motorenwerke sowie fünf Forschungs- und Entwicklungszentren mit rund 19.000 Mitarbeitern geplant, die 130 Länder beliefern sollen. Die Gesamtkapazität wird sich auf über fünf Millionen Verbrennungs-, Hybrid- und Plug-in-Hybridmotoren sowie Getriebe pro Jahr belaufen. Das gemeinsame Produktportfolio und die globale Präsenz des neuen Unternehmens könnte Lösungen für 80 Prozent des weltweiten Verbrenner-Marktes liefern. Der Jahresumsatz wird mit 15 Milliarden Euro prognostiziert. CEO des neuen Unternehmens wird Ex-Vitesco-Manager Matias Giannini. Offizieller Sitz von Horse Powertrain Limited ist London.

Das neue Unternehmen wird als eigenständiger, globaler Hersteller von Antriebssystemen aufgestellt. Zum Start wird das neue Unternehmen voraussichtlich mehrere Industriekunden beliefern, darunter Renault, Dacia, Geely Auto, Volvo, Lynk & Co, Proton sowie Nissan und Mitsubishi. Die neuen Antriebstrangtechnologien sollen aber auch anderen Automarken angeboten werden. Zudem zeigt sich das Joint-Venture offen, auch neue Partner aufzunehmen.

Hybrid mit Range Extender

Als ersten neuen Motor kündigt Horse einen Range Extender-Hybrid für den Einsatz in Pkw und leichten Nutzfahrzeugen an. Die rein batterieelektrische Reichweite soll bei rund 200 Kilometer liegen, der Einsatz des Range Extenders liefert weiter 600 Kilometer Reichweite.

Der nicht näher spezifizierte Dreizylinder-Verbrenner treibt in der Pkw-Version einen 50 kW starken Generator an, in der Nfz-Variante leistet der 80 kW. Dank des Range Extenders soll die Größe und das Gewicht der Hochvolt-Batterie um etwa die Hälfte reduziert werden können.

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Die Produktion bereits angelaufen ist im rumänischen Werk Mioveni für einen 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner. Der HR12 getaufte Drilling leistet 130 PS und stellt ein maximales Drehmoment von 230 Nm bereit. Ausgelegt ist er für die Euro 6D-Norm, kann aber nach Unternehmensangaben auch auf Euro 7 angepasst werden. Jährlich sollen 450.000 Motoren gebaut werden.  © auto motor und sport

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