Hyundai treibt die Expansion seiner N-Performance-Reihe voran und arbeitet aktuell an einer besonders sportlichen Version des Ioniq 6. Nach dem Debüt des Ioniq 5 N ist nun der Ioniq 6 N an der Reihe.
Unser Erlkönig-Fotograf hat den Hyundai Ioniq 6 N bei Testfahrten auf dem Nürburgring erwischt. Der Stromer zeigt trotz der starken Tarnung schon markante Unterschiede zum Serienmodell. Hingucker sind die verbreiterten Kotflügel, die auf eine vergrößerte Spurweite hindeuten, ´die wiederum für eine verbesserte Fahrstabilität sorgen soll. Darüber hinaus fällt ein fest installierter Heckflügel auf, der dem Fahrzeug zusätzlichen aerodynamischen Abtrieb verleiht und so die Fahreigenschaften, insbesondere in schnellen Kurven, optimiert. Auch die Front des Fahrzeugs zeigt Veränderungen: Hier wurden vergrößerte Lufteinlässe gesichtet, die eine bessere Kühlung von Batterie und Elektromotoren gewährleistet.
Hyundai Ioniq 6 N mit über 640 PS
Leistungsmäßig erreicht der Ioniq 6 N vermutlich ähnliche Werte wie sein Schwestermodell, der Ioniq 5 N. Dieser leistet in seiner stärksten Ausbaustufe bis zu 641 PS. Derart potent dürfte der Ioniq 6 N in der Lage sein, in 3,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen. Die Energieversorgung erfolgt über einen 84-kWh-Akku, der dank 800-Volt-Technologie sehr schnelle Ladezeiten ermöglicht und gleichzeitig für eine konstante Leistungsentfaltung sorgt.
Ein weiteres Highlight des Ioniq 6 N wird die von Hyundai entwickelte "N e-Shift"-Technologie sein, die Gangwechsel eines herkömmlichen Automatikgetriebes simuliert. Auch diese Funktion wurde erstmals im 5 N eingeführt. Zudem bietet der Ioniq 6 N verschiedene künstliche Motorsounds an, die den Klang eines Verbrennungsmotors imitieren und so die sportliche Atmosphäre verstärken.
Auch das Fahrwerk wird speziell auf die sportlichen Ambitionen des Modells abgestimmt. Der Ioniq 6 N wird mit einer optimierten Federung sowie einer leistungsfähigen Bremsanlage ausgestattet, die den hohen Geschwindigkeiten und der starken Beschleunigung des Fahrzeugs gerecht wird. Große Bremsscheiben und rot lackierte -sättel deuten auf eine Hochleistungs-Bremsanlage hin, die notwendig ist, um die immense Kraft des Fahrzeugs kontrolliert auf die Straße zu bringen.
Sport-Interieur für den Ioniq 6 N
Das Interieur des Ioniq 6 N dürfte ebenfalls sportlicher gestaltet sein. Zwar werden die grundlegenden Design-Elemente des Serienmodells erhalten bleiben, aber zusätzliche Features wie Sportsitze, ein neu gestaltetes Lenkrad sowie diverse N-typische Details werden für einen erhöhten sportlichen Anspruch sorgen.
Der genaue Zeitpunkt der Markteinführung ist noch nicht bestätigt, jedoch deuten die aktuellen Testphasen darauf hin, dass der Ioniq 6 N voraussichtlich im Jahr 2025 in Serie gehen wird. Zu diesem Zeitpunkt wird auch ein Facelift der regulären Ioniq-6-Version erwartet, mit der das Modell optisch und technisch aufgefrischt wird.
Bereits Mitte 2022 hatte Hyundai auf dem N-Day die Zukunft der Performance-Linie präsentiert. Neben einem Wasserstoff-Retro-Sport-Coupé zeigten die Koreaner auch den RN22e, der den Ioniq 6 in der N-Version vorwegnahm. Der RN22e baute auf der gleichen Plattform E-GMP wie der Ioniq 6 auf und kam weitgehend mit dem bekannten Karosserie-Layout daher. So verfügte die Studie über eine neu gestaltete Front mit großen Luftschlitzen sowie verkleinerte Scheinwerfereinheiten. Die Fronthaube war ebenfalls aerodynamisch optimiert. Der Frontsplitter wurde farblich abgesetzt. An der Seite verbaute Hyundai ausgeprägte, rot akzentuierte Schweller. Das Heck wurde von einem riesigen Spoiler beschirmt; darunter zeigte sich das Serien-Heck mit einer diffusorhaften Schürze.
Ioniq-6-N-Studie mit Allrad und Torque-Vectoring
Der RN22e aka Ioniq 6 wurde auf Querdynamik getrimmt. So erhielt die Studie das von Hyundai bekannte e-LSD, ein elektronisch geregeltes Sperrdifferenzial. Darüber hinaus war ein Torque-Vectoring-System an Bord. Über verschiedene Fahrmodi konnte der Fahrer individuell das Drehmoment auf die Vorder- und die Hinterachse verteilen – entsprechend kam das Concept Car mit Allrad daher. Fahrzeug-Elemente aus dem 3D-Drucker haben das Gewicht des Modells reduziert und die Steifigkeit erhöht. Auch wurde Wert auf Kühlung und die Standfestigkeit der Bremsen gelegt. Um den recht schweren Ioniq 6 adäquat einzufangen, verbaute Hyundai Vierkolben-Monoblock-Bremssättel und 400-Millimeter-Bremsscheiben.
Den rennsporttauglichen Sound steuert ein N-Sound+-System aus Innen- und Außenlautsprechern bei, dazu liefert "N-E-Shift" ein Vibrations- und Schaltgefühl. Der RN22e maß 4.915 Millimeter in der Länge, 2.023 Millimeter der Breite und ist 1.479 Millimeter hoch. Der Radstand beträgt 2.950 Millimeter. In Sachen Leistung orientierte sich der Ioniq 6 bzw. die Studie RN22e am Kia EV6 GT. © auto motor und sport
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