Weg mit dem Schlauch. Pannenschutz und Performance sprechen für Tubeless-Reifen auch am Rennrad. Doch es gibt viele Fragen. Mit diesen ROADBIKE-Tipps läuft alles rund.

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Beim Thema Tubeless kommen immer wieder Fragen auf. Fakt ist: Tubeless zu fahren, hat einige Vorteile: Mit Tubeless-Bereifung bist du meist weniger anfällig für Pannen, hast einen geringeren Rollwiderstand und das Gewichtsersparniss ist auch nicht von der Hand zu weisen. Dennoch gibt es Fragen. Wir haben die Wichtigsten zusammengestellt und beantworten sie dir in unseren Tubeless-FAQ.

12 Fragen zu Tubeless

Wie viel Dichtmilch gehört in den Reifen?

Auf jeden Fall immer ein bisschen mehr, als du denkst. Grundsätzlich gilt natürlich: Je breiter der Reifen, desto mehr Milch. Grobe Faustregel: Die doppelte Reifenbreite in ml einfüllen. Oder einfacher: Rund 60 ml fürs Rennrad, 90 fürs Gravelbike und 120 fürs MTB. Je mehr Milch, desto höher der Pannenschutz.

Wie erkenne ich, wann ich die Dichtmilch nachfüllen beziehungsweise tauschen muss?

Ein Milch-Update ist alle paar Monate fällig. Sinnvoll ist es, im Lauf der Saison ein-, zweimal nachzufüllen und zum Saisonstart komplett zu wechseln. Vor längeren Touren oder Rennen unbedingt prüfen, ob sich noch genug Milch im Reifen befindet, um Defekte abzudichten. Dazu entweder die Reifenflanke ein Stück abheben oder bei ausgeschraubtem Ventilkern mit einem Holzstäbchen o. Ä. den Füllstand checken. Schwalbe rät gar, den Reifen mit einer Nadel anzupieksen. Wird das Loch gleich verschlossen, passt alles. Tipp: Per Handyfoto/Notiz protokollieren, wann wie viel welcher Milch eingefüllt wurde.

Wie lange dauert es, bis die Dichtmilch ein Loch schließt?

Kleine Schäden werden meist unbemerkt während der Fahrt verschlossen. Bei größeren Löchern dauert’s oft etwas länger. Es kann helfen, den Reifen einige Minuten mit der beschädigten Stelle nach unten gedreht stehen zu lassen.

Wie wichtig ist die Größe der Partikel in der Milch?

Anzahl und Größe der Partikel haben großen Einfluss auf die Schutzwirkung. Die Partikel verstopfen das Loch und dichten es so ab. Deshalb verfügen für den Renneinsatz entwickelte Produkte über größere Partikel. Tipp: Wer die Standard-Milch mit der Race-Variante eines Herstellers 1:1 mischt, erzielt eine besonders hohe Schutzwirkung.

Was hilft, wenn die Milch das Loch nicht verschließt?

Dichtet die Milch das Loch nicht ab, helfen sogenannte Tubeless-Plugs. Diese Flicken in Form kleiner Würste werden einfach mit dem zugehörigen Werkzeug in das Loch gestopft und anschließend gegebenenfalls noch etwas gekürzt.

Muss ich einen per Plug reparierten Reifen austauschen?

Auch wenn der Plug offiziell nur eine vorübergehende Pannenhilfe ist: Solange der Reifen funktioniert, muss er nicht getauscht werden. "Meist wird der Plug irgendwann so ins Profil eingearbeitet, dass man ihn gar nicht mehr erkennt", sagt Sebastian Breuer von Schwalbe. Dann können problemlos noch tausende Kilometer damit gefahren werden.

Muss ich die Laufräder drehen, wenn das Rad längere Zeit nicht genutzt wird?

Stehen mit Dichtmilch befüllte Laufräder länger still, sammelt sich die Milch unten und härtet aus. Um das zu vermeiden, sollten die Laufräder alle paar Tage ein wenig weitergedreht werden.

Was mache ich, wenn die Tubeless-Ventile verkleben?

Moderne Tubeless-Ventile verfügen meist über besonders große Durchmesser und zudem seitliche Öffnungen im Inneren des Reifens, um ein Verkleben zu verhindern. Sollte sich das Ventil doch zusetzen, hilft es, den Ventilkern herauszudrehen und den Propfen zum Beispiel mit einem kleinen Inbusschlüssel aus dem Ventil zu drücken. Ist der Ventilkern selbst verklebt, kann er einfach getauscht werden. Etwa gegen einen Kern aus einem alten Schlauch.

Wie befreie ich Reifen und Rahmen von Milchresten?

Hersteller wie Silca bieten mittlerweile spezielle Dichtmilch-Entferner an. Mit dieser Flüssigkeit lassen sich Milchreste einfach entfernen. Zur Reinigung von Reifen und Felgen empfiehlt sich zudem eine weiche Bürste und Seifenwasser.

Erhöht Dichtmilch den Rollwiderstand?

Auf den Rollwiderstand hat die Dichtmilch keinen Einfluss", erklärt Sebastian Breuer, der sich bei Schwalbe als Liaison-Manager um die Profis kümmert. Er rät: "Lieber immer ein bisschen mehr Milch für höheren Pannenschutz einfüllen. Das sage ich auch den Athleten.

Soll ich die Scherbe aus dem Reifen ziehen?

Egal, ob Scherbe, Steinchen oder Nagel: Der Übeltäter sollte bei einem Defekt des Reifens auf jeden Fall entfernt werden. Geschieht dies nicht, könnte sich etwa der Riss im Reifen weiten. Und wenn’s richtig schlecht läuft, könnte gar die Felge beschädigt werden. Nach dem Herausziehen des Eindringlings sollten größere Löcher im Reifen mit passenden Tubeless-Plugs gestopft werden.

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Muss ich auf Unterschiede bei der Dichtmilch achten?

Ja. Denn von Dichtmilch zu Dichtmilch kann es wesentliche Unterschiede in der Zusammensetzung geben. Manche enthalten natürliches oder synthetisches Latex mit Ammoniak, andere Acrylharz, Propylenglycol oder gar Kevlar-Zusätze. Das Problem: Manche dieser Stoffe können miteinander reagieren. "Das kann man sich ein bisschen wie bei Kuhmilch vorstellen, die bei der Mischung mit Zitronensäure ausflockt", erklärt Schwalbe-Mann Sebastian Breuer. Deshalb am besten immer nur genau die Dichtmilch nachfüllen, die bereits im Reifen verwendet wurde.  © Bike-X

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