Sekundenschlaf ist eine ernst zu nehmende Gefahr für Autofahrer. Einschlafwarner sollen helfen, das Unfallrisiko bei Müdigkeit am Steuer zu minimieren. In manchen Fahrzeugen werden diese schon serienmäßig verbaut, auch eine Nachrüstung ist möglich. Aber sind elektronische Einschlafwarner wirklich die Rettung gegen den Sekundenschlaf?
Bei Geradeausfahrten und in der Dunkelheit passiert es allzu häufig, insbesondere, wenn schon längere Strecken zurückgelegt wurden. Die Aufmerksamkeit des Fahrers nimmt wegen der Monotonie der Umgebung ab, immer wieder kommt es zu kleinen unbewussten Lenkbewegungen. Schließlich fallen sogar für einige Sekunden die Augen zu, eine Blindfahrt von mehreren hundert Metern kann die Folge sein.
Autohersteller erkennen Gefahr
Zwischen 15 und 25 Prozent aller schweren Verkehrsunfälle auf der Autobahn gehen wissenschaftlichen Studien zufolge auf das Konto übermüdeter Fahrer, die in Sekundenschlaf verfallen. Hier setzen elektronische Einschlafwarner an, die rechtzeitig Alarm schlagen sollen, bevor es zu einem Unfall kommt. Manche Fahrzeuge von VW, Ford, Volvo, Mazda und Mercedes verfügen bereits über diese technischen Hilfsmittel. Systeme zum Nachrüsten gibt es ebenfalls, die sich einfach am Armaturenbrett oder am Ohr des Fahrers befestigen lassen.
Wie funktioniert überhaupt ein Einschlafwarner?
Das System von Mercedes beispielsweise passt sich anhand von 70 verschiedenen Indikatoren der Fahrweise an; schon nach wenigen Kilometern soll es zuverlässig sagen können, was normal ist und was nicht. Kommt es bei eingeschaltetem Einschlafwarner zu unregelmäßigen Lenkbewegungen, sendet dieser optische und akustische Alarmsignale aus. Andere Geräte prüfen Augen und Lidschlag des Fahrers oder warnen bei einer nach vorn kippenden Kopfposition. Wiederum andere Einschlafwarner messen die Hautleitfähigkeit als Indikator für die Gehirnaktivität.
Nicht auf die Technik verlassen
In jedem Fall sollte schleunigst eine Pause eingelegt werden, sobald ein Einschlafwarner zurecht Alarm schlägt. Und in keinem Fall ist es sinnvoll, müde ins Auto zu steigen und sich auf die Technik zu verlassen, warnt auch der ADAC. Vorbeugen ist besser als jedes Hilfsmittel: Legen Sie regelmäßige Ruhephasen ein und vermeiden Sie Müdigkeit am Steuer, um dem gefährlichen Sekundenschlaf aus dem Weg zu gehen. Mehr als vier Stunden Fahrzeit am Stück lässt nämlich die Reaktionszeit des Fahrers um bis zu 50 Prozent steigen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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