Von Schaltwerk-Optimierung bis Tubeless-Montage – unsere Tricks machen dein Biker-Leben leichter. Auf dieser Seite sammelt die Mountainbike-Community ihre cleversten Hacks und DIY-Ideen. Einfach durchscrollen und inspirieren lassen.

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O-Ring zwischen Schaltwerk und -auge

Am Sram-GX-Eagle-Schaltwerk des MOUNTAINBIKE Praktikanten Paul Weinbrenner ist durch den harten Freeride-Alltag die Verbindung zum Schaltauge ordentlich ausgeleiert. Die Lösung? "Um das Spiel und die damit verbundene Ungenauigkeit beim Schalten zu beseitigen, habe ich einen 2 x 14 mm großen Gummi-O-Ring zwischen Schaltwerk und -auge gelegt.", meint Paul. Dazu noch etwas Schraubenlack aufs Gewinde sowie ein sattes Anzugsmoment – und es schaltet wieder präzise. Nebeneffekt: Des Schaltwerk schlägt spürbar weniger.

Klemmzwingen für die Reifenmontage

Mit Klemmzwingen aus dem Baumarkt (Stk. 3 Euro) haben auch hartnäckige Mäntel bei der Reifenmontage keine Chance von der Felge zu rutschen. Praktikant Paul Weinbrenner: "Wenn die erste Seitenwand auf der Felge sitzt, klemmt man an einer Stelle die zweite Seite mit dazu. Wer Tubeless-Milch benutzen möchte, kann diese jetzt neben der Klemme eingießen. Die zweite Klemme wird so montiert, dass der Reifen fast zur Hälfte geschlossen ist. So sollte der Mantel bereits nicht mehr von der Felge springen und Tublessmilch kann nicht mehr entkommen. Abschließend arbeitet man sich mit Klemme und Reifenheber vor, bis der Mantel sitzt."

Bremsscheibe entschärfen mit Schlichtfeile

Bremsscheiben können mit der Zeit durch Abrieb scharfkantig werden. MOUNTAINBIKE-Leser Christian Eibl hatte sich an einer Disc bereits beim Entlangstreifen eine lange Schnittwunde zugezogen. Seitdem beugt er mit der Metallfeile vor: "Bei eingespanntem Bike setze ich die Schlichtfeile im 45°-Winkel an und drehe das Laufrad. Das mache ich an Innen- sowie Außenseite der Bremsscheibe. Die scharfen Kanten sind weg, und es entsteht eine kleine abgeschrägte Fläche. Diese erleichtert außerdem die Montage des Laufrads, da die Scheibe leichter zwischen die Bremsbacken rutscht. Je nach Abnutzung reicht einmal Schleifen pro Jahr."

Schaumstoffgriffe montieren mit Kabelbinder

Schaumstoff- bzw. Silikongriffe lassen sich meist nur widerspenstig auf den Lenker schieben, schließlich sollen sie verdrehsicher, stramm sitzen. Wer keinen Druckluftkompressor oder Bremsenreiniger als Hilfsmittel zur Hand hat, kann sich mit simplen Kabelbindern helfen. Dazu einfach den Schaumstoffgriff möglichst weit auf den Lenker schieben. Danach werden mehrere Kabelbinder unverschlossen, so weit es geht, zwischen Griff und Lenker geschoben, was teils etwas Kraft benötigt. Schon nach mehreren Kabelbindern lässt sich der Griff einfacher auf den Lenker schieben. Nachdem er in der gewünschten Position ist, Kabelbinder für Kabelbinder vorsichtig aus dem Griff herausziehen.

Bremskolben entlüften (bei Trickstuff)

Wenn der Druckpunkt seiner Bremsen nach dem Entlüften noch nicht perfekt ist, setzt Redaktionsleiter André Schmidt auf diesen Trick, den er ursprünglich bei Trickstuff gefunden hat: "Bremsbeläge entnehmen, dann 3-mm-Inbusschlüssel als Abstandshalter einlegen (siehe Bild). Die Kolben durch Betätigen der Bremse gegen den Inbus drücken. Im Ideal stellst du den Bremssattel waagerecht. Dann Sattel senkrecht stellen und mit dem Inbus die Kolben ins Gehäuse drücken. Abschließend wird der Entlüftungsprozess wiederholt." Der Trickstuff-Trick sollte auch bei anderen Bremsen funktionieren, die Anwendung erfolgt aber wie bei allen Hacks nach eigenem Ermessen.

Kettenschloss öffnen mit Schnürsenkel

Das Kettenschloss unterwegs ohne spezielles Tool oder Zange öffnen? Das ist mit etwas Geschick und diesem Hack möglich! Ein stabiler Schnürsenkel reicht aus. Fädle diesen durch die beiden Laschen neben dem Schloss und überkreuze unten die Enden. Dann ziehe fest an beiden Enden. Zack, das Schloss öffnet sich. Noch einfacher ist das Wiederverschließen. Hierzu bringst du das Schloss so an, dass es noch nicht eingerastet ist, und drehst die Kettenstelle mit dem Schloss nach oben zwischen Kurbel und Kassette. Ziehe die hintere Bremse und drücke gleichzeitig das Pedal nach unten. Zack, das Schloss ist wieder zu.

Reis vs Feuchtigkeit im GPS-Tacho

Wasser und Elektronik sind zwei Dinge, die sich nicht gut vertragen, beim Mountainbiken aber zwangsweise aufeinander treffen. Meistens geht das gut, doch was tun, wenn die Natur siegt? MOUNTAINBIKE-Leser Mike Jasch empfiehlt: Reis. Nach einer verregneten Alpenetappe ist Wasser in seinen GPS-Tacho eingedrungen, der ihn bis dahin tausende Kilometer treu begleitet hatte: "Außer Linien und Balken hat der Tacho nicht mehr viel angezeigt. Nachdem mir der Hersteller nicht weiterhelfen konnte, habe ich ihn für vier Tage in Reis eingelegt. Er hat danach den Dienst problemlos wieder aufgenommen und ich habe bis heute keine weiteren Probleme gehabt." Das Prinzip dabei ist, dass der Reis dem Gerät die Feuchtigkeit entzieht. Dabei kann es zusätzlich hilfreich sein, den Ladeport oder das Batteriefach zu öffnen. Umso mehr man zerlegen kann, desto besser.

Mini-Bikeständer Monti

Das (E-)Bike ein Mal auf den Rücken gedreht, und schon ist die Griffklemmung oder das Display verkratzt – diesem Missstand hat sich MOUNTAINBIKE-Leser Ralf Huppertz angenommen und gleich ein eigenes Produkt entwickelt. Der Mini-Bikeständer wiegt als Paar 96 g, besteht aus Recycling-Polyamid mit Glasfaserverstärkung und kostet im Montiparts-Onlineshop 16 Euro. Wie eine Wäscheklammer wird der Ständer namens Willi je Griff angebracht und bietet genügend Freiraum, um kleine Reparaturen vorzunehmen. Mit etwas Geschick und Klemmen aus dem Baumarkt auch nachbaubar.

Mehr Kettenspannung für Sram

Moderne Schaltwerke von Shimano und Sram bieten hohe Kettenspannung. Speziell an den Eagle-Modellen der US-Amerikaner lässt diese mit der Zeit aber oft nach. Und anders als bei der ersten Generation kann man die Reibkupplung ("Clutch") nicht mehr nachziehen. Eine andere Variante kennt unser Leser Eric König: die Rückstellfeder stärker vorspannen. Dazu entfernt man den Käfig mittels 3-mm-Inbus. Vorsicht, dabei kann die Feder herausspringen! Dann den Führungsring via Inbus o. Ä. im "alten" Loch fixieren und sachte(!) mit einem 2-mm-Bohrer ein zweites Loch bohren – etwa 5–7 mm entfernt, an der gezeigten Position. Nun die Feder dort einhaken, Schaltwerk zusammenbauen, Käfig um circa 1 1/4 Umdrehungen spannen und festschrauben. Achtung: Dieser Hack erfolgt auf eigenes Risiko und kann das Schaltwerk irreparabel zerstören, jegliche Gewährleistung erlischt!

Freilauf einbauen mit Schnürsenkel

Für eine Pannenreparatur auf dem Trail musste Redakteur Christian Zimek den Freilaufkörper einer Nabe mit federgelagerten Sperrklinken samt Kassette abziehen. Aber beim Zusammenbau blockierten die ausgeklappten Sperrklinken das Gleiten in den Nabenkörper. Nach 20 Minuten erfolglosen Probierens die Idee: mittels eines um den Freilaufkörper gelegten (möglichst dünnen) Schnürsenkels können die Sperrklinken mit leichtem Zug ringsum eingeklappt werden, dann lässt sich die Nabe ohne Kraftaufwand wieder zusammenbauen. Das erste Bild zeigt, wie der Schnürsenkel angelegt werden muss, dient aber nur der Veranschaulichung. Einfacher geht’s bei bereits halb auf die Achse gestecktem Freilauf. Sind die Sperrklinken des Freilaufkörpers ins Nabengehäuse gerutscht, den Schnürsenkel langsam herausziehen und den Freilaufkörper auf die Achse drücken bis er einrastet.

Entlüften ohne Werkzeug oder Druckpunkt verfeinern

Kein Druckpunkt an der Bremse und kein Entlüftungs-Kit im Gepäck ... So war MOUNTAINBIKE Tester Paul Weinbrenner im Bike-Urlaub gestrandet: "Um die Luft aus dem System zu bekommen, habe ich den Bremshebel, so weit es ging, gezogen und dann mit einem Kabelbinder fixiert. Inmeinem Fall war dies bis zum Griff. Über Nacht habe ich das Ganze so stehen lassen, und siehe da, ich konnte wieder bremsen." Die Theorie dahinter ist, dass durch das Komprimieren der Bremsflüssigkeit Luftblasen in den Ausgleichsbehälter aufsteigen und dann nicht mehr zurück ins System gelangen. Deshalb sollte die Bremse bei diesem Hack der höchste Punkt am Rad sein. Der Hack kann außerdem auch helfen, den Druckpunkt an grundsätzlich gut entlüfteten Bremsen weiter zu verfeinern.

Rundgedrehte Schraube retten

Schraube rund gedreht? Das passiert selbst Werkstatt-Profis hin und wieder. Vor allem weiche Alu-Schrauben sind schon nach einmaligem unsauberen Ansetzen des Schlüssels rasch "durchgenudelt". Sind diese nicht mit sehr hohem Drehmoment angezogen, wie etwa die Torx-25-Schrauben an 6-Loch-Bremsscheiben, hilft der Hack unseres Redaktionsleiters André Schmidt: "Mit einem Rotationswerkzeug à la Dremel oder einer Mini-Akkuflex kann man vorsichtig einen Längsschlitz in den Schraubenkopf fräsen oder mit einer Metallsäge sägen. In diesen lässt sich dann ein breiter Schlitzschraubendreher ansetzen, mit dem man die beschädigte Schraube mit etwas Druck herausdrehen kann."

Schmutz-Schutz für absenkbare Sattelstütze

Bei matschigen Ausfahrten wird durch das ganze Hoch und Runter Dreck in die verstellbare Sattelstütze "eingearbeitet". Um ihr dieses Leid zu ersparen, hat Tester Paul Weinbrenner einen Trick: "Inspiriert von den ‚Verhüterlis‘ der Federgabeln der 90er Jahre, lässt sich mit einem alten Schlauch ein cooler Schutz basteln. Dieser hält unten von selbst und wird unter dem Sattel von einem Kabelbinder fixiert. Je dicker der Schlauch, desto einfacher ist die Montage von oben, bei der man den Sattel abnehmen muss." Nachteile: Durch den Schlauch geht etwas Hub verloren, und das Ein- und Ausfahrenwird verzögert.

Leatherman Upgrade für Ratsche und Bits

Du interessierst dich für ein angesagtes Ratschen-Minitool (Test in MOUNTAINBIKE Magazin Ausgabe 04/2024) und hast immer einen Leatherman dabei? Dann bastel dir dein Supertool! Redaktionsleiter André Schmidt: "Einfach eine handelsübliche Mini-Ratsche wie hier von Bosch kaufen. Dabei darauf achten, dass der Schaft bereits grob die Maße der Leatherman-Flachbits (ca. 7,1 x 3,1 mm) hat." Nun den Schaft auf die gewünschte Länge kürzen und passig machen. Das geht per Feile oder schneller mit einem Band- oder Winkelschleifer. Danach steckt die "Stummel-Ratsche" perfekt im Bit-Halter des Leatherman und wird per Bit-Verlängerung oder Drehmoment-Aufsatz (oberes Bild) zum genialen Radwerkzeug.

DIY-Schlauch-Rahmenhalterung aus Klettbändern

Ein Ersatzschlauch gehört stets mit auf die Tour. Wer das Gummi nicht im Rucksack transportieren mag, kann diesen Trick von Tester Paul Weinbrenner anwenden: "Ich habe zwei Klettbänder aus dem Baumarkt in einen neuen Schlauch eingewickelt und dann zwischen Ober- und Unterrohr, über der Trinkflasche montiert. Da wackelt nichts, und es ist preiswerter als die Straps aus dem Radhandel." Wichtig bei der Montage ist es, die Klettbänder fest anzuziehen, um Scheuern zu vermeiden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann den Rahmen unter den Bändern mit Lackschutzfolie bekleben.

Fett für Schrauben-Haftung

Wenn die einzudrehende Schraube zum x-ten Mal vom Inbus gerutscht ist und man sie auf dem Boden beinahe nicht mehr gefunden hätte, dann liegen die Nerven in der Werkstatt schnell blank. "Hier kann es helfen, auf den Inbuskopf etwas zähes Fett aufzutragen", schlägt Tester Paul Weinbrenner vor. Dadurch haftet die Schraube besser am Werkzeugkopf und kann so leicht eingedreht werden. Wichtig: Vor dem finalen An- bzw. Festziehen das Fett unbedingt wieder entfernen.

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Montagepaste für Cockpit

Fest angezogen können Lenker-Armaturen wie Bremsgriff oder Schalthebel im Sturzfall zu hässlichen Macken am Oberrohr führen – oder selbst abbrechen. Um dies zu vermeiden, kannst du die Klemmschellen dünn mit Montagepaste (etwa Dynamic Assembly Paste Pro, 150 g, 15 Euro) einschmieren. Kleine Partikel in der Montagepaste erhöhen die Reibung und schaffen viele kleine Druckpunkte. Dies senkt das nötige Anzugsmoment, dennoch sitzen die Armaturen im Trailalltag verdrehsicher. Durch das geringere Anzugsmoment können sie bei einem harten Schlag wie bei einem Sturz dennoch "ausweichen". Montagepaste macht also nicht nur für Carbon Komponenten Sinn.

29-Zoll-Schlauch in zu kleinen Reifen falten

Origami ist die japanische Kunst des Faltens. Davon offenbar inspiriert ist dieser Bike-Hack unseres Testers Paul Weinbrenner: "Während seines Guide-Jobs im Sommer, er nicht mit einem 24"-Kinderrad-Platten gerechnet. Ein gefalteter Schlauch war die Rettung. So geht es: ➀Falten Lege den Schlauch in den Reifen ein und achte darauf ihn nirgendwo zwischen Mantel und Felge einzuklemmen. Bevor du den Mantel vollends aufziehst, faltest du den Schlauch in engen Schlaufen zusammen, sodass er eng im Felgenbett anliegt. ➁Stopfen Nun musst du gefalteten Bereich des Schlauches in den Mantel stopfen. Das kann je volumen etwas Kraft erfordern. Achtung: nicht zu grob agieren, sonst beschädigst du den Schlauch. Zuhause gegen einen Exemplar mit den korrekten Dimensionen tauschen. Noch mehr Hacks: bike-x.de/bikehacks

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