Wer mit der Leistung seines Autos unzufrieden ist, der zieht nicht selten ein Motortuning in Betracht. Chiptuning ist heutzutage eine der am häufigsten praktizierten Möglichkeiten, eine Leistungssteigerung beim Auto zu erzielen. Im Folgenden erfahren Sie, wie Chiptuning funktioniert, welches Potenzial, aber auch welche Risiken es bietet.

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Chiptuning: Was ist das eigentlich?

Der Begriff Chiptuning bezeichnet eine Form des Motortunings mit dem Ziel, mehr Leistung zu erzielen. Im Gegensatz zu anderen Formen des Tunings sind bei einer solchen Kraftkur keine baulichen Veränderungen am Fahrzeug nötig. Umgesetzt wird das Chiptuning durch die Veränderung der vom Hersteller vorgegebenen Parameter des Motorsteuergeräts. Dafür verändert der Tuner die Software des Geräts oder spielt eine gänzlich neue Software auf. Dadurch lassen sich zum Beispiel die einzuspritzende Kraftstoffmenge, der Zündzeitpunkt, die Einspritzintervalle, der Ladedruck und die Abgas-Rückführrate verändern. Tuner mit entsprechenden Programmierkenntnissen können die vom Hersteller vorgegebenen Datensätze, die in der Regel immer einen gewissen Spielraum nach oben lassen, auf diese Weise optimieren. Ziel ist ein Leistungs- und Kraftzuwachs des jeweiligen Motors.

Tuningpotenzial durch Änderungen an der Motorsteuergerät-Software

Grundsätzlich gilt: Wie hoch das Leistungsplus durch diese Form des Motortunings ausfallen kann, hängt entscheidend vom Können des Programmierers ab. In der Regel sind Leitungszuwächse von 20 bis 40 Prozent möglich, noch deutlichere Steigerungen sind die Ausnahme, aber nicht ausgeschlossen. Fahrdynamisch wirkt sich Chiptuning auf die Beschleunigung, die Höchstgeschwindigkeit und die Elastizität des Motors aus. Darüber hinaus sinkt der Kraftstoffverbrauch durch den optimierten Verbrennungsprozess - sofern die vorherige Fahrweise beibehalten wird.

Risiken: Mögliche Auswirkung auf die Langlebigkeit des Motors

Erfahrenen Chiptunern sollte dies nicht passieren, denkbar ist jedoch, dass eine neue Software auf dem Motorsteuergerät nicht einwandfrei läuft und Probleme verursacht. Die Auswirkungen auf die Langlebigkeit des Motors sind zudem schwer vorherzusagen, denn durch erhöhte Belastungen von Antriebsstrang und Bremsanlage, kann es zu einem vorzeitigen Verschleiß oder sogar zu Schäden kommen - zum Beispiel an Kupplung, Getriebe, Antriebswellen oder den Reifen. Unter Umständen benötigen Sie durch den Zuwachs an Leistung daher neue Bauteile, die der höheren Belastung standhalten oder über einen höheren Geschwindigkeitsindex verfügen.

So erkennen Sie seriöse Angebote

Besonders günstige Chiptuning-Angebote sollten Sie stutzig machen. Seriöse Anbieter verlangen in der Regel zwischen 300 und 500 Euro für die Neuprogrammierung des Motorsteuergeräts bei einem gängigen Modell aus der Kompakt- oder Mittelklasse. Besitzen Sie ein selteneres Fahrzeug, können die Kosten für eine Leistungssteigerung deutlich ansteigen. Wichtig ist jedoch in jedem Fall, dass der Tuner bei der Neuprogrammierung alle Wartungs- und Schutzfunktionen der Motorsteuerung beibehält und dass er die neue Leistung auf dem Prüfstand misst und einträgt. Denn jede Veränderung an der Motorleistung muss genehmigt werden. Ansonsten erlöschen die Zulassung und der Versicherungsschutz. Seriöse Chiptuner erkennen Sie zum Beispiel auch an einer ISO-Zertifzierung oder an dem Angebot einer optionalen Garantie auf Motor, Antrieb und Getriebe. Beachten Sie darüber hinaus, dass Sie jegliche Leistungsänderung auch Ihrer Versicherung melden müssen. Unter Umständen wird diese dann die Prämie erhöhen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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