Sur Mesure heißt das Bugatti-Programm für Sonderwünsche. Das jüngste Projekt folgt einem schlichten Kundenwunsch: Es sollte ein schwarzer Chiron Super Sport sein, der "die Geschichte von Bugatti angemessen würdigt." Nun kennt die Geschichte der Marke neben zwei Wiederauferstehungen diverse Höhepunkte automobiler Art.

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Video: Bugatti Chiron Super Sport

Chiron Hommage T50S

Die erste Le-Mans-Teilnahme zum Beispiel. Die war zwar nicht siegreich, weil eines der drei Teilnehmerautos infolge eines Reifenschadens von der Strecke abkam und Bugatti deswegen sicherheitshalber auch die beiden anderen T50S aus dem Rennen nahm. Doch zum einen hat ein T50S einen gewaltigen Motor, was gut zum Chiron passt. Zum anderen steht Chassis 50177, eines der drei Teilnehmerautos der 24h von Le Mans, im Nationalen Automobilmuseum. Gute Ausgangsbedingungen für eine Hommage.

Der T50S ist, anders als der sehr erfolgreiche Type 35, der ein leichter und wendiger Rennwagen ist, stark und komfortabel. Sein Fünfliter-Achtzylinder-Kompressormotor leistet 250 PS. Genug für schnelle Rundenzeiten bei den 24h von Le Mans. Dort meldete die Marke 1931 drei Autos an. Alle in Schwarz – laut Bugatti aus Protest gegen die französische Regierung, die sich geweigert hatte, das Rennen zu sponsern. Diese Protesthaltung passte gut zur Vorgabe: Der Kunde hatte sich ein schwarzes Auto gewünscht, kein blaues.

Die Chassisnummer 50177 ging 1931 bei den 24h von Le Mans mit der Startnummer 5 an den Start. Entsprechend erhielt der Sur-Mesure-Chiron ebenfalls die Startnummer 5 auf den Türen und im Maschendrahtkühlergrill. Der ist optisch an das historische Vorbild angepasst – und technisch an die aerodynamischen Anforderungen eines 440-km/h-Autos.

Perlée als Herausforderung

Eine Herausforderung war, das "Perlée", ein gedrehtes Ziermuster, vom historischen Vorbild in die Neuzeit zu übertragen. Bugatti ist für die penible Gestaltung seiner Motoren bekannt, und es passt zum Anspruch der Marke, Schönheit in jedem Detail zu bieten. Sur-Mesure-Lead-Designer Jascha Straub und der Kunde wollten das Design umsetzen. Das anspruchsvolle Muster muss schließlich der Hitze im Motorraum des Achtliter-W16 über Jahre standhalten. Zu sehen ist das "Perlée" auf den beiden Motorabdeckungen und an diversen Stellen im Auto.

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Auf den Türverkleidungen erinnert eine handgefertigte Darstellung an die Le-Mans-Teilnahme des T50S. Die Jahreszahl "1931" findet sich auf der Mittelkonsole und im Schriftzug, der auf die Kopfstützen von Fahrer und Beifahrer eingenäht ist. Die Silhouette der Rennstrecke an der Sarthe befindet sich auf der Unterseite des Heckflügels.  © auto motor und sport

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