Über 50 Jahre nach der BMW R 90 S und über 10 Jahre nach der BMW Concept Ninety wird der Retro-Sportboxer im Jahr 2025 endlich Realität – in Form der neuen BMW R 12 S.
1973 erschien die BMW R 90 S, mit dem S für Sport und markentypisch mit Boxer-Motor. Ins kollektive Motorradfahrer-Gedächtnis eingeprägt hat die R 90 S sich besonders in der Farbvariante "Daytona Orange" (ab 1975). Nach diesem Vorbild präsentierte BMW im Jahr 2013 die Concept Ninety, doch erst 2025, also nach über 50 Jahren, knüpft die neue BMW R 12 S als Retro-Modell wirklich an die klassische Sportboxer-Historie an.
BMW R 12 S kommt 2025
Bei der BMW R 12 S handelt es sich nicht nur um ein Concept, sondern um ein rundum serienreifes neues Modell für 2025. Als Hommage an die Sportboxer-Ikone R 90 S hat BMW sie am 28. November 2024 vorgestellt. Wie es sich gehört in Orange, wobei das diesmal nicht "Daytona Orange", sondern "Lavaorange metallic" heißt. Als stilsichere Garnitur bekommt die R 12 S orangefarbene Nähte am Sitzpolster sowie eine Doppel-Linierung und S-Embleme in Rot verpasst. Weitere Ausstattungsdetails sind die klassisch rundliche, lenkerfeste Cockpitverkleidung und die beiden runden Zeigerinstrumente dahinter.
Alu-Tank und Sitzbank-Höcker im Café-Racer-Stil
Dass der runde Scheinwerfer der BMW R 12 S sowie alle anderen Leuchten auf dem heutigen Stand der Technik mit LED bestückt sind, stört allenfalls die Hardliner unter den Klassik-Fans. Die versöhnen wiederum der Benzintank und der Sitzbank-Höcker im Café-Racer-Stil, jeweils mit gebürsteten und klarlackversiegelten Aluminiumflächen. In der Klassik-Szene auf Akzeptanz stoßen dürften außerdem die Drahtspeichenräder, hier sogar schlauchlos eingespeicht ("Option 719 Rad Classic II"). Und, ganz entscheidend für die Aussichten auf Verkaufserfolg: Im Gegensatz zur R nineT Racer (ab 2017) hat die R 12 S keine tiefen Lenkstummel mit Bückzwang, sondern einen normalen Rohrlenker.
Video: Im Video: BMW R 12 und BMW R 12 nineT (2024)
Die BMW R 12 S kostet stolze 22.000 Euro
Hinzu kommen weitere Details aus dem Original-Zubehör ("Option 719") wie etwa die Lenkerenden-Rückspiegel oder die Zylinderkopfhauben mit gefrästen Aluminiumteilen. Zur gehobenen Grundausstattung der BMW R 12 S gehören zudem der Schaltassistent Pro, adaptives Kurvenlicht, Griffheizung, Tempomat, Berganfahrhilfe ("Hill Start Control") und Funkschlüssel-System ("Keyless Ride"). Unterm Strich kommt für die stolze R 12 S ein ebenso stolzer Preis heraus: 22.000 Euro. Zum Vergleich: Das Basis-Modell BMW R 12 nineT gibt’s aktuell ab 17.410 Euro.
Luft-ölgekühlter Boxer-Motor mit 109 PS
Motor und Fahrwerk übernimmt die BMW R 12 S unverändert von der BMW R 12 nineT. Also vor allem den nach wie vor luft-ölgekühlten Zweizylinder-Boxer mit 1.170 Kubik und maximal 109 PS (80 kW) bei 7.000/min sowie 115 Nm bei 6.500/min. Daran hängt die Kardan-Einarmschwinge mitsamt Zentralfederbein, und die Vorderradführung ist eine noch unklassischere Upside-down-Gabel. Immerhin: Eine Doppelscheibenbremse vorn hatte bereits die R 90 S, damals allerdings noch nicht mit radial angeschraubten 4-Kolben-Zangen und ohne ABS. Mit gefülltem Alu-Tank (16 Liter) wiegt die BMW R 12 S circa 220 Kilogramm. Damit ist sie nur wenige Kilos schwerer als die R 90 S, deren Zweiventil-Boxer mit 898 Kubik allerdings "nur" auf 67 PS kam. Damals war das stark, es reichte für rund 200 km/h – und für Legenden-Status.
Fazit
Mit der neuen R 12 S bringt BMW endlich das seit vielen Jahren angekündigte und erwartete Retro-Sportboxer-Modell als Hommage an die legendäre R 90 S aus den 1970er-Jahren. Wie damals in Orange, mit rundlicher Scheinwerferverkleidung und zudem mit Sitzbank-Höcker im Café-Racer-Stil. Vorteilhaft modern sind die LED-Leuchten, sogar mit Kurvenlicht-Funktion, sowie die schlauchlosen Drahtspeichenräder. Mit Alu-Tank und einigen weiteren Details sowie Teilen aus dem Original-Zubehör steigt der Preis der R 12 S auf stolze 22.000 Euro. Basis ist die R 12 nineT (ab 17.410 Euro), von der die R 12 S das Fahrwerk unverändert übernimmt. Und vor allem den luft-ölgekühlten Boxer-Motor mit 109 PS – viel stärker als der alte Zweiventiler vor 50 Jahren. © Motorrad-Online
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