BMW zieht einen Auftrag für Elektroauto-Batterien zurück. Diese hätten vom schwedischen Unternehmen Northvolt geliefert werden sollen.

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Vor vier Jahren war die Stimmung noch rosig: Im Juli 2020 verkündete BMW einen Auftrag für die Fertigung von Elektroauto-Batterien im Umfang von zwei Milliarden Euro. Liefern sollte die Stromspeicher das schwedische Unternehmen Northvolt – 2016 gegründet und mit dem Anspruch angetreten, die Batterieproduktion für Elektroautos ausschließlich mit Grünstrom zu gewährleisten.

Auftrags-Stopp wegen Lieferproblemen

Jetzt kommt offenbar das Aus für den milliardenschweren Deal. Laut einem Bericht des Manager Magazin hat BMW den Liefervertrag gekündigt. Grund dafür sollen laut dem Bericht sowohl Qualitätsprobleme als auch eine verzögerte Lieferung sein. Northvolt betreibt derzeit nur eine Fabrik in Schweden; weitere Gigafactories (darunter Northvolt 3 in Deutschland) sind noch in Planung oder Bau.

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Die Lieferschwierigkeiten von Northvolt sind auch aus technischen Gründen nicht unproblematisch. Denn der BMW-Auftrag betraf sogenannte prismatische Batteriezellen, die in rechteckigen Gehäusen verbaut werden. Deren Zeit in elektrischen BMW-Modellen läuft jedoch ab. In der neuen Generation von Elektroautos, bei BMW "Neue Klasse" genannt, kommen runde Batteriezellen zum Einsatz. Das erste Modell mit dieser Technik startet bereits 2025.

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Die ursprünglich von Northvolt georderten Volumina an prismatischen Zellen wird BMW demnächst von anderen Zulieferern beziehen. Auf künftige Lieferungen von Batteriezellen, unter anderem aus dem geplanten Werk Northvolt 3 in Schleswig-Holstein, soll die aktuelle Stornierung aber keinen Einfluss haben. BMW entwickelt die Zelltechnik für künftige Elektroautos selbst, lässt die Batteriezellen dann aber nach den speziellen Vorgaben bei Zulieferern produzieren. Die Fertigung von kompletten Batteriepaketen aus den einzelnen Zellen übernimmt der Hersteller dann selbst.  © auto motor und sport

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