Halloween steht vor der Tür. Und manchmal auch dermaßen schaurige Bikes, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Grund genug für die Redaktion einmal unsere Top 10 der gruseligsten Fahrräder zusammenzustellen.
Es gibt anscheinend Momente, in denen Konstrukteure und Designer ordentlich in das Hexensüppchen spucken und am Ende kommen unheimliche Kreaturen an Bikes dabei heraus. Die Einsatzzwecke mögen zwar vielleicht hehren Zielen folgen, aber die Umsetzung lässt teilweise daran zweifeln, ob die Hersteller bei der Produktion dabei nicht doch verhext waren.
Wir von BikeX haben uns tapferer Weise in die dunklen Konstrukteurs-Kammern der Designer begeben, haben uns durch knarzende Türen gewagt, vorbei an blubbernden Hexen-Kochtöpfen und schwarzen Katzen und haben uns einmal umgeschaut, was es an finsteren Bikes zu entdecken gibt.
Top 10 der gruseligsten Fahrräder zu Halloween
Pragma Industries Alpha2017
Mit Wasserstoff als Antrieb am Fahrrad wird schon seit einiger Zeit experimentiert. 2017 wurde dieses, fast noch harmlos aussehende Bike von Pragma Industries vorgestellt. Der französische Hersteller aus Biarritz sagte damals, sie wären die Ersten, die solch ein Fahrrad zur Serienreife gebracht haben. Der Grund: Sie hatten 60 Exemplare als Flottenfahrzeuge verkauft. Richtig serienmäßig für die breite Masse sollte es aber dann ab dem Jahre 2020 losgehen. Doch so wirklich scheint dies nicht verwirklicht worden zu sein. Wer weiß, wer der Firma da in die Suppe gespuckt hat...
Gruselfaktor: 🎃🎃
Cervelo 5PX eTap Triathlonbike 2018
Das Bike mit hochgestelltem Heck sieht schon aus, wie eine Spinne, die auf ihr nächstes Opfer wartet. Das Opfer ist in dem Fall der Fahrer, der sich aerodynamisch im Sattel verbiegen muss, um beim Rennen zu überleben. So effizient das Bike von Cervelo auch für den Triathlon sein mag, für's Auge ist das nicht schön anzusehen. Ausgestattet vom Feinsten, mit der 12fach Sram Red eTap AXS und Zipp 404/808 Firecrest-Laufrädern gibt es jedoch nichts zu meckern.
Gruselfaktor: 🎃🎃🎃
Pluma Track Bike
Was zum...??? Wenn Designer aus ihrem finsteren Bretterverschlag herauskrabbeln, dann kann schon mal so ein Bike dabei herumkommen. Das Pluma Track Bike des Industrial Design Studios von Nuno Teixeira war so ein creepy Vehikel, was einem das Fürchten lehren konnte. 2010 erblickte dieses Leichtgewicht von Geschöpf das Licht der Welt. Das noch schickste Teil dieses Bikes ist das halbwegs ansehbare, vordere Pro 5 Spokes Carbon-Laufrad. Alles andere wirkt dafür gedrungen und gefrässig auf Speed. Aber das dürfte es mit großer Bravour gemeistert haben.
Gruselfaktor: 🎃🎃🎃🎃
nCycle.net
Rein vom Äußerlichen her bekommt man wegen der möglichen Sitzposition schon das Gruseln. Die Rahmenform wirkt buckelig. Für den Glöckner von Notre Dame sicherlich nicht uninteressant. Doch das täuscht. Denn der Fahrer sitzt schlussendlich recht normal auf dem Bike von nCycle.net und wartet mit Specs auf, die man gar nicht vermutet. So wurde eine Diebstahlsicherung im Lenker und eine Transporttasche im Rahmen integriert. Und: Dieses knapp 25 kg schwere Bike kommt mit einem 250W-Mittelmotor und einer Reichweite bis 90 km zum möglichen Käufer. Das Bike, welches 2014 auf der Eurobike erstmalig das Licht der Welt erblickte, muss man wollen. Uns fährt es damit erschreckenderweise in die Top 10 der gruseligsten Fahrräder.
Gruselfaktor: 🎃🎃🎃🎃
Schauff Fahrrad
Designer hin oder her, aber was der 2019 verstorbene Luigi Colani bereits im Jahre 1982 als Prototyp zeigte, lässt einem schon etwas das Blut in den Adern gefrieren. Colani entwarf dieses Monster einst für den Remagener Hersteller Schauff. In der Verkleidung war vorn ein Scheinwerfer integriert, es gab ein Handschuhfach und sogar einen integrierten Kindersitz. Wären wir als Kinder damit gefahren, wären wir wahrscheinlich danach vor lauter Angst vor Stromlinien nie wieder Rad gefahren, schon gar kein Aero-Rad.
Gruselfaktor: 🎃🎃🎃
PG Bikes Blacktrail 2
Dunkel und bedrohlich wie die Nacht. Was für eine Kreatur! Das PG Blacktrail 2 ist genauso, wie das Unternehmen mittlerweile untergangen ist: sehr, sehr düster! Die Hölle muss es gewesen sein, wenn das E-Bike auf Dampf kam. Die Spitzengeschwindigkeit soll nach damaligen Herstellerangaben bei 100 km/h gelegen haben! Der Motor soll eine Dauerleistung von 9,5 PS bringen! Wir reden hier von einem E-Bike! Für unsere Breitengrade war das Ungetüm eher nicht geeignet, auf dem Highway to Hell aber sicherlich gut aufgehoben. Und auch die Design-Sprache muss jemand initiiert haben, der den möglichen Kunden gerne gruslige Streiche spielte und zum Lachen in den Keller ging. Das düsterste Kapitel kam dann mit dem Preis: 100.000 Euro sollte das auf 667 Exemplare limitierte Modell kosten. Man schaue sich mal die Zahl an und ziehe 1 ab: ein Höllengefährt!
Gruselfaktor: 🎃🎃🎃🎃🎃
Kwiggle Ultrakompakt
Sobald dieses Bike aus seinem kleinen Unterschlupf spinnenartig herausgesprungen ist – es passt sogar in ein Schließfach am Bahnhof – fängt es dich mit seinen dünnen Spinnenarmen – und Beinchen und verdonnert dich zum grusligen dahin eiern auf einen merkwürdigen Sattel. Hinter deiner Schulter wirst du ein leises, aber schauriges Kichern hören. Dennoch, das Kwiggle ist dermaßen kompakt, dass es definitiv schon wieder ziemlich praktisch sein kann. Das 1-Gang-Fahrrad soll für Menschen mit einer Körpergröße von 135 cm bis 195 cm passen, das Gesamtgewicht beträgt nach Angabe des Herstellers bis 100 kg. Und der Preis ist gar nicht so Halloween-artig: 1421 Euro werden aufgerufen. Wir hören bereits das ominöse Kichern wieder, sind aber nicht sicher, ob das noch vom Bike kommt...
Gruselfaktor: 🎃🎃🎃🎃
Graham Obree's Old Faithfull
Zeitfahrmaschinen und Aero-Boliden sind prädestiniert, um in unsere Top 10 der gruseligsten Fahrräder zu kommen. Dieses hier von dem britischen Eigenbrötler Graham Obree, der unter anderem Weltmeister in der Einerverfolgung auf der Bahn 1993 und 1995 wurde, ist ein Ungetüm von Streckbank auf zwei Rädern. Graham bastelte gerne an aerodynamischen Finessen und stellte die UCI damals mit diesen Konstruktionen vor einige schwierige neue notwendige Regularien in dieser Kategorie von Fahrrädern. Das war aber auch ein Folterinstrument und wir haben uns gefragt, ob Graham wirklich freiwillig darauf gestiegen ist oder ob er einen Pakt mit dunklen Mächten geschlossen hatte...
Gruselfaktor: 🎃🎃🎃
Redalp Downhill Mountainbike
Jetzt wird’s schon fast dramatisch gruselig. Dieses Geschöpf der Finsternis hat so manchem Downhill-Biker bei Abfahrten sicherlich den ein oder anderen Schrecken eingejagt. Wer auch immer dieses Ding erschaffen hat, kochte bestimmt das ein oder andere Hexensüppchen dabei. Wer zum creepy Henker nochmal setzt sich mit so etwas freiwillig den Anziehungskräften der Erde aus? Spooky, was Menschen alles machen. Mit der einzigartig, unter dem Sattel umgelenkten Heckfederung sollte man schneller über Stock und Stein kommen, mit dem innovativem Umlenksystem für die Kette sollte die Pedalkräfte und Federung entkoppelt und die Kettenlänge konstant gleich gehalten werden. Ein Plan aus der Hexenküche. Und ein heißer Kandidat für unsere Top Ten.
Gruselfaktor: 🎃🎃🎃🎃
Fliz Bike
Hier kommt zu guter Letzt unser absolutes Top-Grusel-Bike. Ist man erst einmal in den Gedärmen (dem Gurt) dieses Monsters gefangen, steht dem schlimmsten Albtraum nichts mehr im Weg. Da kichert die Hexe, der Kürbis grinst und die schwarze Katze reibt sich die Pfötchen. Kann es noch schlimmer kommen, als in dieser Maschine – ohne Pedale – über die Straßen geschleift zu werden? Wir denken nicht. Ursprünglich sollte das Fliz für den urbanen Raum eine Erweiterung der Mobilität darstellen und war angelehnt an der Laufmaschine von Karl Freiherr von Drais. Bestehend aus einem (knöchernen und buckeligen) Glas- und Kohlefaser-Rahmen, einem (Klauen-)5-Punkt-Gurt und am Ausfallende montierten (Fussfessel-)Tritt, auf dem man im Bedarfsfall die Füße abstützen konnte...doch hey, wer sich traute, die Füße hochzunehmen, deren Seele musste schon arg im Suppentopf der Hexe durchgenommen worden sein. Freiwillig würden wir das nicht tun! Würdest du dich etwa auf/ in das Fliz wagen?...
Gruselfaktor: 🎃🎃🎃🎃🎃 © Bike-X
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