Eine Fahrzeugaufbereitung umfasst die Reinigung und Pflege Ihres Autos – außen wie innen – mit dem Ziel, den Wert des Fahrzeugs so gut und lange wie möglich zu erhalten. Der Fahrzeugwert schließt dabei sowohl den Gebrauchswert als auch den Wiederverkaufswert mit ein. Einen Teil der Arbeiten zur Autoaufbereitung können Sie sogar selber machen, andere spezialisierte Arbeitsschritte überlassen Sie dagegen besser dem Profi.
Grundlage der Kfz-Aufbereitung: Die Außenpflege
Mit der Autowäsche samt Scheibenputzen und Felgenreinigung geht es los, doch greift hier schon die erste Einschränkung: Eine Autowäsche von Hand ist heute vielerorts verboten, da chemische Reiniger, Schmutz, Salz, Öl und Bindemittel dabei leicht ins Grundwasser gelangen. Wer auf eine Handwäsche trotzdem nicht verzichten will, nutzt speziell dafür vorgesehene Waschplätze und -boxen an Waschanlagen oder Tankstellen – dort werden Schmutz und Schadstoffe aufgefangen. Alternativ bleiben nur die automatische Reinigung in der Waschstraße oder ein Besuch beim professionellen Anbieter für Fahrzeugaufbereitung. Eine Außenwäsche von Hand mit anschließender Politur oder maschineller Lackoberflächenbearbeitung zählt dort üblicherweise zu den Standardleistungen, die als Bestandteile verschiedener Pflegepakete angeboten werden.
Auch Scheiben und Felgen erhalten beim Profi eine Intensivreinigung. Eine zusätzliche Felgenversiegelung verhindert das Einbrennen von Schmutz, wodurch sich Ihre Felgen künftig leichter reinigen lassen. Sie können sie auch selbst lackieren – wenn Sie jedoch Ihre Felgen pulverbeschichten möchten, brauchen Sie einen Fachmann mit Spezialwerkzeug.
Waschen Sie Ihr Auto selbst, steht im zweiten Schritt der Fahrzeugaufbereitung die Lackpflege an. Eine Waschstraße dagegen nimmt Ihnen diesen Schritt meist schon ab. Bevor Sie Lackoberflächen bearbeiten und versiegeln, sollten Sie unbedingt darauf achten, eventuell vorhandenen Rost zu entfernen. Autopolitur bekommen Sie im Fachhandel. Unter Wärme und Druck tragen Sie beim Polieren die verwitterte Lackschicht ab und glätten zugleich leichte Kratzer. Pflegestoffe in der Politur konservieren Ihren Lack und lassen ihn wieder glänzen.
Nanoversiegelung zur Fahrzeugaufbereitung: Ein Fall für den Profi
Flüssigkeiten perlen ab (Lotuseffekt), Verschmutzungen können kaum anhaften: Die Oberflächenversieglung mit Silizium-Partikeln auf Lack, Scheiben, Felgen oder anderen Flächen macht es möglich. Sie gleicht mikroskopisch kleine Unebenheiten aus, sorgt für bis zu zwei Jahre Glanz und schützt vor Kratzern sowie aggressiven Umwelteinflüssen wie der UV-Strahlung. Sie müssen seltener waschen und sparen Geld, Wasser und Reinigungsmittel. Das kommt der Umwelt zugute. Aber: Lassen Sie für die Versiegelung besser den Profi ran. Die Wirkung der Nanopartikel auf die Gesundheit ist noch nicht erforscht. Beim Aufsprühen können sie eingeatmet werden oder mit der Haut in Kontakt kommen. Zudem ist der Begriff nicht geschützt: Wenn Sie zu Nanospray greifen ist nicht immer drin, was draufsteht.
Die richtige Innenpflege zur Aufbereitung Ihres Autos
Die Innenseite der Fahrzeugdecke ("Dachhimmel") besteht entweder aus Stoff oder aus einer Kunststoff-Bespannung. Lediglich in manchen Luxusautos werden auch Wolle oder Baumwolle angebracht. Bei der Innenreinigung sollten Sie mit dem Säubern des Dachhimmels beginnen. Sonst riskieren Sie, bereits gereinigte Sitze und Teppiche erneut mit Schuhen oder Reinigungsmittel zu verschmutzen. Leichten Schmutz entfernen Sie mit einem Schwamm, etwas Wasser und Spülmittel. Wringen Sie den Schwamm gut aus, damit er nicht tropft. Einen Stoff-Dachhimmel bearbeiten Sie mit geringem Druck und sehr wenig Wasser, damit er sich nicht ablöst und die Reinigung keine unschönen Ränder hinterlässt.
Für starken Schmutz (z.B. im Auto eines starken Rauchers) gibt es im Fachhandel spezielle Trockenshampoos, Polsterschaum oder Textilreiniger, mit denen Sie nicht nur die Decke, sondern auch Sitze, Polster, Verkleidungen, Teppiche, Schonbezüge und sogar empfindliche Alcantara-Oberflächen (Mikrofaser-Vlies) reinigen können. Alternativ nutzen Sie einen Waschsauger. Wer selten einen braucht, kann ihn im Heimwerkermarkt oder Teppichladen für wenige Euro ausleihen.
Weitere Schritte der Innenreinigung umfassen das gründliche Aussaugen des gesamten Innenraums inklusive der Ablageflächen, Lüftungsgitter und des Kofferraums sowie das Shampoonieren von Teppichen und Polstern mit Reinigungsschaum. Ledersitze wischen Sie dagegen nach dem Absaugen mit einem angefeuchteten Tuch ab, um ggf. noch anhaftenden Schmutz bei der anschließenden Pflege nicht unbeabsichtigt einzuarbeiten. Üben Sie nur leichten Druck aus, da oberflächengefärbtes Glattleder für Reibung empfindlich ist. Für hartnäckigen Schmutz gibt es spezielle Lederreiniger im Fachhandel. Mit einer Lederversiegelung pflegen Sie insbesondere Neuleder wirksam und schützen es vor Verfärbung. Wenn Ihr Leder mit dem Alter austrocknet und rissig wird, empfiehlt sich die Anwendung von Ledermilch, um dem entgegenzuwirken.
Auch Kunststoff- und Gummipflege gehört zur Fahrzeugaufbereitung
Gummi- und Kunststoff-Elemente am Auto altern, bleichen aus und werden spröde, besonders wenn Sie dauerhaft Sonne und Witterung ausgesetzt sind. Auch hier können Sie mit Pflegeprodukten aus dem Fachhandel den Prozess verlangsamen und Glanz und Farbe zurückbringen. Mit einer milden Glycerin-Seife reinigen Sie Kunststoffe. Vermeiden Sie jedoch aggressive Lösungsmittel und Reiniger auf Alkoholbasis. Ein Vinylpfleger sorgt anschließend für neuen Glanz und UV-Schutz. Gummi-Elemente reinigen Sie mit einfacher Neutralseife, denn Reiniger, die Öle oder Silikone enthalten, können Kautschuk aufweichen und porös werden lassen.
Ozonbehandlung neutralisiert Gerüche
Haben sich starke Gerüche in Ihrem Fahrzeug festgesetzt, etwa durch Rauch oder Tiere, mindert das den Fahrzeugwert erheblich. Die Ozonbehandlung beim Fachmann schafft hier Abhilfe und rundet die Autoaufbereitung ab: Ein Ozongerät wird im dicht geschlossenen Fahrzeuginnenraum platziert; Ozonmoleküle zerstören im Oxidationsprozess geruchsverursachende Bakterien und Pilze auf Polstern und anderen Oberflächen sowie in der Lüftung des Pkw. Ozon ist eine natürlich vorkommende Verbindung, die sich beispielsweise bei einem Gewitter bildet. Sie reinigt die Luft und bewirkt so den frischen Geruch, der im Nachhinein wahrzunehmen ist. © 1&1 Mail & Media
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