Alltags-Sneaker oder doch echte Radschuhe? Bike X erklärt, ab wann es sich lohnt, auf spezielle Fahrradschuhe umzusteigen und worauf es beim Kauf und der Größenwahl ankommt.

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Du fährst jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit oder planst du eine längere Fahrradtour? Oder vielleicht willst du gerade mehr ins sportliche Fahrradfahren auf dem Rennrad, Mountainbike oder Gravelbike einsteigen. Da stellt sich schnell die Frage: Kann ich mit meinen Alltagsschuhen fahren oder brauche ich spezielle Fahrradschuhe?

Warum sind spezielle Fahrradschuhe sinnvoll?

Eins vorab: Natürlich kannst du auch mit normalen Sneakern, Laufschuhen oder Sandalen Fahrradfahren. Das ist ja das Schöne am Radsport – es ist praktisch in jedem Outfit möglich. Aber vielleicht hast du auch schon die Erfahrung gemacht, dass deine Schuhe von der Pedale abgerutscht sind, oder die Sohle so weich ist, dass sie sich um die Pedale biegt. Das mindert den Spaß am Radfahren dann doch etwas.

Speziell fürs Radfahren konzipierte Schuhe haben meist eine steifere und griffigere Sohle. Verletzungen durchs Abrutschen oder Schmerzen durch eine verkrampfte Fußstellung werden so verhindert. Generell unterscheidet man zwischen flachen Radschuhen (auf den ersten Blick nicht von Alltagsschuhen zu unterscheiden) und Klickschuhen (gehen eine feste Verbindung mit den Pedalen ein). Klickschuhe fahren vorwiegend sportlich ambitionierte Fahrer, die möglichst effektiv ihre Kraft aufs Pedal bringen wollen.

Welche Fahrradschuhe sind die richtigen für mich?

Welches Paar Radschuhe zu dir passt, hängt vor allem davon ab, was du mit ihnen vorhast. Hier kommt eine Übersicht.

Pendler und Alltagsradler: City-Fahrradschuhe

Wer das Rad hauptsächlich als Fortbewegungsmittel nutzt, um von A nach B zu kommen, ist mit unauffälligen Radschuhen in Sneaker-Optik gut beraten. Man findet sie auch unter dem Begriff "Flat Pedal Schuhe" oder "Urban Radschuhe". Von normalen Alltagsschuhen unterscheidet sie meist die spezielle, rutschhemmende Gummimischung der Sohle.

Wer die Sneaker-Optik mag, aber trotzdem mit "Klick" fahren will, für den haben einige Hersteller auch passende Modelle im Angebot. Adidas etwa hat seine beliebten Modelle Samba oder Stan Smith mit Klick-Vorrichtungen ausgestattet – damit du flink durch die Stadt düsen kannst, aber trotzdem alltagstauglich angezogen bist.

Unser Kauftipp City-Fahrradschuhe: Der Vaude AM Moab Gravity (135 Euro) ist ein stylisher Flatpedal-Schuh aus wasserabweisenden Canvas.

Rennradfahrer: Sportliche Schuhe mit Klick-Vorrichtung

Die meisten Rennradfahrerinnen und -fahrer sind mit sportlichen Klickpedalen unterwegs. Das bedeutet, die Schuhe gehen durch eine unter die Sohle geschraubte Platte (Cleats) eine feste Verbindung mit den Pedalen ein. Vorteil: Du kannst kräftiger treten, da du die Kurbel nicht bloß nach unten trittst, sondern auch nach oben ziehst. Nachteil: Durch die Cleats unter der Sohle läuft es sich nicht so gut. Vielleicht hast du die Rennradfahrer im Café vor Augen, die nur unter lautem Klackern zur Theke watscheln können. Rennradschuhe sind damit nicht für den Alltag geeignet.

Achtung: Wenn du dir Schuhe mit Klicksystem anschaffen möchtest, beachte, dass es viele verschiedene Montagesysteme auf dem Markt gibt. Diese unterscheiden sich in ihrer Bauweise, ihrer Funktion und ihrer Kompatibilität zwischen Schuhen und Pedalen. Das Thema ist eine Wissenschaft für sich! Eine gute Übersicht über Fahrrad-Klicksysteme findest du hier. Die gängigsten Klickpedale für Rennräder sind Shimano SPD-SL.

Gute Rennradschuhe fangen etwa bei 100 Euro an und zeichnen sich durch leichtes, strapazierfähiges Obermaterial, eine sportliche Optik und eine steife Sohle aus.

Unser Kauftipp Rennradschuhe: Einen Top-Eindruck in unserem letzen Rennradschuh-Test für Mittelklasse-Schuhe hinterließ der Van Rysel RCR (unisex, 169,99 Euro) von Decathlon.

Mountainbiker: Robuste Schuhe mit Geh-Eigenschaften

Bei MTB-Schuhen gibt es – je nach Anforderungsprofil – viele unterschiedliche Radschuhe. Auch hier hast du die Wahl zwischen Flatpedal-Schuhen oder Klickschuhen. Einsteiger, die das Fahren auf Trails gerade erst lernen, sollten besser zu Flatpedals greifen. Hier kannst du leichter in brenzligen Situationen (zu steiniges Terrain, rutschige Wurzel) den Fuß vom Pedal nehmen. Gleiches gilt für Downhill-Fahrer. Auch hier gilt: safety first. Enduro- und Cross-Country-Fahrer sowie Mountainbike-Tourer können hingegen wie Rennradfahrer von den effizienten Klickpedalen profitieren.

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Im Vergleich zu Rennradschuhen sind MTB-Radschuhe mit Klicksystem meist deutlich robuster gestaltet. Klar, sie müssen schließlich mit herumfliegenden Steinchen, Staub, Schlamm und Ästen fertig werden. Außerdem liegen die Cleats tiefer in der Sohle. Das heißt, man kann mit ihnen relativ normal gehen – notwendig, wenn das Rad in unwegsamen Gelände geschoben oder getragen werden muss.

Kauftipp MTB-Schuhe: Die Shimano S-Phyre (Klickschuhe, 359,95 Euro) sind absolut Highend – überzeugen in unserem Test aber auch vollstens.

Gravelbike: Best Of Both Worlds

Gravelbike-Schuhe vereinen das Beste aus den beiden Welten Rennrad und Mountainbike. Zum einen besitzen sie die Sportlichkeit und Dynamik von Rennradschuhen, zum anderen verfügen sie über ein Stollenprofil, sodass du auch abseits des Sattels gut vorankommst. Natürlich gibt es aber auch hier Unterschiede und die Hersteller bieten spezielle Modelle für Bikepacker (näher am MTB-Schuh mit guten Geh-Eigenschaften) und Racer (näher am steifen Rennradschuh) an.

Unser Kauftipp Gravelschuhe: Ein vielseitiger Allrounder für jedes Terrain und Klassiker in der Gravel-Community – der Fitzik Terra Atlas (159 Euro).

Welche Größe ist bei Fahrradschuhen richtig?

So richtig profitierst du nur dann von deinen neuen Radschuhen, wenn die Größe stimmt. Und die ist nicht immer ganz leicht zu bestimmen. Grade bei Klickschuhen kann die Größe von deiner normalen Schuhgröße abweichen. Hier sind 3 Tipps:

  • Anprobe: Wenn möglich Radschuhe im Geschäft anprobieren oder verschiedene Größen zum Vergleichen bestellen.
  • Sitz: Die Ferse sollte fest sitzen und nicht herausrutschen, an den Seiten sollte der Fuß keinesfalls zu eng sitzen, da er bei langen Touren breiter werden kann.
  • Bei Klickschuhen: Da es keine Abrollbewegung auf dem Rad gibt, muss vorne keine Luft gelassen werden. Die Schuhe sollten eng, aber ohne Druckstellen sitzen.

Fazit: Die richtigen Radschuhe sind eine Investition in Fahrspaß

Ob du zur Arbeit pendelst, das Abenteuer auf einem Mountainbike suchst oder die Geschwindigkeit auf dem Rennrad liebst: Der richtige Schuh den Unterschied machen. Im Gegensatz zu Alltagsschuhen bringen spezielle Radschuhe eine besonders steife und rutschfeste Sohle mit und können optional direkt mit den Pedalen verbunden werden. Letztlich ist die Wahl des passenden Fahrradschuhs eine Investition in deinen Fahrspaß und dein Wohlbefinden!  © Bike-X

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