Togo, Behinderung, Preisträger
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Sieger in diesem Jahr ist "Togo: Jedes Kind zählt" von Antonio Aragón Renuncio. Als "Strafe der Götter" gelten sie, als "Dämonen" - in Teilen Westafrikas werden schreckliche Mythen über geistig und körperlich behinderte Kinder verbreitet, oft werden sie von ihren Familien verstoßen. Rettungsinsel für Kinder wie diesen Jungen ist das "Saint Louis Orione-Zentrum" in Bombouaka.
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Auf Platz zwei findet sich "Bangladesch: Heimatlos geboren" von Turjoy Chowdhury. Die Babys, die der Fotograf auf seinen Bildern festhielt, haben Mütter, die sich schwanger vor dem Terror und der Gewalt an den Rohingya über die Grenze nach Bangladesch gerettet haben. Weder Myanmar noch Bangladesch erkennen diese Kinder als Bürger ihres Staates an.
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"Israel/Palästina: Muhis tapferer Frieden im Krieg" ist der Titel des drittplatzierten Bildes. Rina Castelnuovo hielt eine Szene fest, die den kleinen Muhi mit seinem Großvater und einem Friedensaktivisten zeigt. Er wurde 2009 im Gaza-Streifen geboren und leidet an einer seltenen Autoimmunkrankheit. Im Alter von drei Monaten mussten seine Eltern ihn nach Israel zur Behandlung geben - einzige Rettung war die Amputation seiner Unterarme und -schenkel.
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Nie, sagt die erfahrene französische Fotografin Veronique de Viguerie, habe sie so viele Verletzungen der UN-Konvention der Rechte des Kindes gesehen wie vor allem im Norden des Jemen. "Jemen: Zwischen Leben und Tod" zeigt Kinder, näher am Tod als am Leben.
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Auch "Nigeria: Auf unsicherem Grund" von Jesco Denzel erhält eine Ehrenvolle Erwähnung. Das Foto zeigt das unsichere Schicksal der Fischerdörfer in Nigeria, die dem rapiden Wachstum des Landes im Wege stehen. Etwa 150.000 Menschen drohen Vertreibung, Obdachlosigkeit und große Not.
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Der iranische Fotograf Shayan Hajinajaf thematisiert mit "Iran: Nur auf den Friedhöfen sind ihnen Denkmäler gesetzt" die zivilen Opfer des iranisch-irakischen Krieges von 1980 bis 1988. Wie in jedem Krieg waren die Kinder die größten Opfer.
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Die polnische Fotografin Karolina Jonderko ging mit ihrem Projekt "Polen: Trostsuche bei Babys aus Vinyl" der Frage nach, warum sich erwachsene Frauen künstliche Kinder wünschen. Die Säuglinge sehen täuschend echt aus, werden mit Geburtsurkunde, Gewichts- und Größenangabe geliefert. Auch der Geruch eines Babys wurde mit einer speziellen Imprägnierung nachempfunden. Und die Frauen behandeln sie wie echte Kinder, gehen mit ihnen auf den Spielplatz, machen Fotos und besuchen Restaurants.
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Sarcelles, ein Vorort von Paris, ist arm und berüchtigt. Viele Migranten und hohe Abbrecherquoten an Schulen prägen die Gegend. Ein Rugby-Team an der Schule Chantereine will diesen Teufelskreis durchbrechen. "Paris: Mit Kampfgeist raus aus der Misere" von Camilo Leon-Quijano zeigt junge Sportlerinnen, die mit Selbstbewusstsein ihr Leben erfolgreich gestalten wollen.
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Sklaverei gehört der Vergangenheit an? "Benin: Aus der Sklaverei befreit" von Ana Palacios beweist das Gegenteil. Bitterarme Familien verkaufen dort ihre Kinder beispielsweise als Haushaltshilfen an Reiche. Die spanische Fotografin hat Auffangstationen für versklavte Kinder fotografiert, die fliehen konnten oder ihren Besitzern nicht mehr von Nutzen waren.
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Hashem Shakeri macht mit "Iran: Wenn das Wasser verschwunden sein wird" auf ein großes Problem des Landes aufmerksam: Drei Viertel des Iran dörren aus, Flüsse versiegen, Seen trocknen aus. Ein Grund dafür: Niederschläge bleiben aus, weil der Klimawandel ein ganzes Ökosystem zum Kippen bringt. Hunger, Trinkwasserknappheit und Landflucht werden die Folge sein.
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Brian Sokol hat mit "Bangladesch/Myanmar: Traumatische Mutterschaft" werdende Mütter porträtiert, die Schreckliches erlebt haben. Die häufig minderjährigen Frauen wurden von Soldaten vergewaltigt und flohen aus ihren niedergebrannten Dörfern nach Bangladesch. Trauma, Scham und Angst fängt der Fotograf bewusst vorsichtig mit seinen Bilder ein.
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Der Mensch, der hier sein Rad im Bodensee "gebadet" hat, ist gerade einmal neun Jahre alt. Mohamad leidet an dem seltenen Cutis-Laxa-Syndrom, das sein Bindegewebe schädigt. Marlena Waldthausen hat in "Syrien/Österreich: Endlich nicht mehr gehänselt" die Familie des Jungen begleitet.
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Tariq Zaidi möchte mit "Haiti: Im Elend die Würde bewahren" die Kraft der Menschen ins Bewusstsein rufen. Seine Bilder aus dem größten Slum der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince zeigen das Leben von etwa 80.000 Menschen. Wellblechhütten ohne fließendes Wasser, ohne Müllabfuhr, selten nur mit Strom. Was er aber auch fand: Gemeinschaftssinn, Hoffnung und Kinder voller Ehrgeiz.