Ab Silvester 2026/27 ist privates Böllern in den Niederlanden verboten. Tierschützer begrüßen den Schritt und fordern nun auch die deutsche Politik zum Handeln auf. Tiere, Umwelt und Menschen leiden jedes Jahr unter den Folgen privater Feuerwerke.
Die Niederlande machen Ernst: Ab dem Jahreswechsel 2026/27 ist das Zünden privater Feuerwerkskörper landesweit verboten. Damit reagiert das Land auf die eskalierende Gewalt rund um Silvester und setzt auf kommunale Feuerwerke als Alternative.
Organisationen wie "Peta" begrüßen die Entscheidung und fordern, dass auch Deutschland dem Beispiel folgt. Laut einer Umfrage im Auftrag der Organisation sei eine Mehrheit der Bevölkerung für ein Verbot – nicht nur aus Tierschutzgründen, sondern auch im Sinne der öffentlichen Sicherheit.
Böllerverbot in den Niederlanden
Das niederländische Parlament hat sich mit deutlicher Mehrheit für ein Verbot von privatem Feuerwerk ausgesprochen. Ab Silvester 2026/27 ist es Privatpersonen im ganzen Land untersagt, Böller und Raketen zu zünden. Erlaubt bleiben lediglich zentrale Feuerwerke, die von Kommunen organisiert werden. Der Beschluss geht auf die zunehmende Silvestergewalt in den vergangenen Jahren zurück.
Immer wieder kam es zu Verletzungen, Übergriffen und Sachschäden – oft ausgelöst durch unsachgemäßen oder aggressiven Umgang mit Feuerwerkskörpern. Mit dem neuen Gesetz will die Regierung sowohl Menschen als auch Einsatzkräfte besser schützen. Doch auch für Tiere ist das Böllerverbot ein wichtiger Schritt.
"Peta" appelliert an Bundesregierung: Tiere leiden massiv
"Peta" lobt die Niederlande für ihr entschiedenes Vorgehen. Die Tierrechtsrganisation sieht das Verbot als längst überfälligen Schritt, der nicht nur die öffentliche Sicherheit, sondern auch Tiere und Umwelt schützt. Besonders Haus- und Wildtiere reagieren extrem empfindlich auf den Silvesterlärm – viele würden aus Angst und in Panik fliehen, sich verletzen oder sogar sterben.
Auch in Deutschland ist die Kritik am privaten Feuerwerk längst in der Breite der Bevölkerung angekommen. Laut einer von "Peta" beauftragten Umfrage sprechen sich 58 Prozent der Deutschen für ein Verbot aus. Die Organisation fordert daher ein bundesweites Ende privater Feuerwerke und betont, dass kommunale Alternativen ausreichen.
Zwei Millionen Unterschriften an Bundesregierung übergeben
Gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe hatte "Peta" bereits Anfang des Jahres politischen Druck aufgebaut. Ein offener Brief samt zwei Millionen Unterschriften wurde an das Bundesinnenministerium übergeben – mit der klaren Forderung: keine Böller mehr für Privatpersonen.

Bereits zuvor sorgten Tierschützer unter dem Hashtag #Böllerciao für öffentlichen Druck auf die Politik. Bisher blieb ein entsprechender Gesetzesvorschlag jedoch aus. Bis sich die Gesetzeslage in Deutschland ändert, könnten die Niederlande ein beliebtes Urlaubsziel für Hundehalter an Silvester werden – zumindest ab dem kommenden Jahr. © Deine Tierwelt