Equine Sarkoide sind der häufigste Hauttumor bei Pferden. Und trotz Behandlung kommen die Tumore oft zurück. Jetzt machen US-Forscher neue Hoffnung: Sie kommen einem Impfstoff näher…

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Auch Pferde können Krebs und Tumore bekommen. Besonders oft wird die Diagnose Equine Sarkoide gestellt. Denn das ist der häufigste Hauttumor bei Pferden. Die gute Nachricht: Die Hautwucherungen sind meist gutartig, bilden keine Metastasen an inneren Organen. Die schlechte Nachricht: Die Behandlung ist oft schwierig.

Aktuell gibt es vor allem drei Therapien:

  • Operation: Der Tumor wird operativ entfernt. Knotig abgekapselte und gut abgegrenzte Sarkoide können so gut behandelt werden.
  • Chemotherapie: Als lokale Therapie werden zum Beispiel Salben aufgetragen, deren Wirkstoffe die Tumorzellen schädigen beziehungsweise zerstören können.
  • Strahlentherapie: Kann auch bei nicht operablen Tumoren genutzt werden. Die Erfolgschancen sind relativ hoch, aber die Therapie ist sehr teuer.

Häufig kommen Equine Sarkoide zurück

Eine relativ neue Behandlungsform ist die Immuntherapie. Dabei bekommt das Pferd Interleukin-2-Injektionen. Der Effekt: Der Körper soll den Tumor durch eine Entzündungsreaktion selbst abstoßen. Aber: Es kann zu heftigen Nebenwirkungen wie hohem Fieber kommen.

Eine neue Behandlungsform ist die Immuntherapie.
Eine neue Behandlungsform ist die Immuntherapie. © Foto: Adobe Stock/Dusko (Symbolfoto)

Das Problem dabei: Oft kommen Equine Sarkoide zurück. Und auch wenn die Krankheit selten lebensbedrohlich ist, so endet sie dennoch oft tödlich. Der Grund: Betroffene Pferde werden eingeschläfert, weil die Erkrankung nicht behandelbar ist. Oder weil die Pferde mit dieser Krankheit nicht verkauft werden können…

Auslöser für Equine Sarkoide ist ein Virus

Doch woher kommt der Hauttumor? Experten sind sicher: Ein Equines Sarkoid entsteht nicht aus einem Grund. Es müssen immer gleich mehrere Ursachen zusammenkommen. Auslöser ist dabei eine lokale Infektion mit dem so genannten Bovinen Papillomavirus (BPV). Dieses Virus gelangt über kleine Wunden unter die Haut und kann sich durch das Zellwachstum bei der Wundheilung vermehren. Ursprünglich stammt es vom Rind und kommt in zwei Varianten vor.

Früher ging man davon aus, dass die Viren durch Insekten von Rindern auf Pferde übertragen werden. Heute sind Forscher überzeugt, dass die Infektion von Pferd zu Pferd stattfindet. Und genau bei dem Virus setzten die Forscher der Universiät in Kentucky an. Das Team um Olivia Jacob haben einen experimentellen Impfstoff auf Basis eines rekombinanten Baculovirus-Vektors entwickelt.

Dazu führten die Forscher eine Studie mit insgesamt 15 Pferden durch. Zehn gesunde Pferde, also ohne Sarkoid, bekamen im Abstand von drei Wochen zwei Dosen des experimentellen Impfstoffs. Fünf Kontrollpferde wurde ein Placebo geimpft.

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Geimpfte Pferde hatten eine starke Immunantwort

Vor und nach der Impfung wurden Blutproben entnommen, um die Immunantwort zu beurteilen. Ergebnis: Die geimpften Pferde zeigten starke neutralisierende Antikörperreaktionen. Dagegen zeigte die Kontrollgruppe keine nachweisbare Immunantwort. Die Forscher kamen zu dem Schluss: Der experimentelle Impfstoff das Potenzial, Pferde vor der Entwicklung von Sarkoiden zu schützen. Denn: Die neutralisierenden Antikörper gelten als Indikator für den Schutz gegen BPV1.

Damit liefert die Studie eine große Hoffnung auf eine Impfung gegen das Equine Sarkoid. Es sind jedoch noch weitere Studien zur Wirksamkeit notwendig, so die Forscher.  © Pferde.de