Im Oktober hat sich die Teuerung in der Eurozone wieder abgeschwächt und den niedrigsten Stand seit über zwei Jahren erreicht. Laut einer zweiten Schätzung des Statistikamts Eurostat (Freitag) fiel die Jahresinflationsrate von zuvor 4,3 Prozent auf 2,9 Prozent. Somit wurde eine erste Erhebung bestätigt. Im Vergleich zum vorangegangenen Monat erhöhten sich die Verbraucherpreise im Oktober um 0,1 Prozent.
Mit dem Rückgang im Oktober liegt die Teuerungsrate im gemeinsamen Währungsraum erstmalig seit Sommer 2021 wieder unter der Marke von drei Prozent. Auch die Kerninflation, bei der volatile Preise für Energie sowie Lebensmittel herausgerechnet werden, ging zurück. Die Jahresrate sank in dieser Betrachtung von 4,5 Prozent im Vormonat auf 4,2 Prozent. Zahlreiche Ökonomen sehen die Kerninflation als grundlegende Teuerung an. Ihrer Ansicht nach stellt sie den Inflationstrend daher ein wenig besser dar als die Gesamtrate.
Obwohl Lebens- und Genussmittel im Vergleich zum Vorjahr immer noch merklich teurer waren, schwächte sich der Preisanstieg von 8,8 auf 7,4 Prozent ab. Die Kosten für Dienstleistungen erhöhten sich nur minimal im Vergleich zum Vormonat und die Energiepreise gingen im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11,2 Prozent zurück.
Die Entwicklung der Teuerung verlief in den verschiedenen Ländern der Eurozone weiterhin sehr unterschiedlich. Die Slowakei hatte mit 7,8 Prozent die höchste Jahresrate. In Belgien (-1,7 Prozent) und den Niederlanden (-1,0 Prozent) gingen die Preise im Vergleich zum Vorjahr zurück. In Deutschland lag die Teuerung bei 3,0 Prozent.
Ungeachtet der deutlich schwächeren Inflation wird das mittelfristige Teuerungsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent noch immer überschritten. Im Kampf gegen die hohe Teuerung hatte die EZB ihre Leitzinsen innerhalb eines Jahres erheblich erhöht, zuletzt jedoch unverändert gelassen. © dpa/bearbeitet durch ella

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