Große Überraschung, noch größeres Bedauern? Beliebte TV-Moderatorin als Toastbrot enttarnt

"Das ist vom Gesamtpaket die beste Staffel", schreibt ein Kommentator bei Instagram und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Als im Halbfinale von "The Masked Singer" (ProSieben) der Toast demaskiert wird, sind sich Juroren und Publikum uneins, was schwerer wiegt: die Begeisterung über die geniale Show des Promis oder das Bedauern über sein Ausscheiden.

Halbfinale! Da muss ein Hochkaräter als Verstärkung für die Rate-Crew von "The Masked Singer" (ProSieben) her: Sarah Engels (Mitte), die als "Skelett" die Herbst-Staffel 2020 gewann, unterstützt Ruth Moschner und Rea Garvey. Moderator Matthias Opdenhövel ist vor allem gespannt, ob Rea seine hohe Trefferquote bei seinen Verdächtigungen weiter halten kann.

"Kann ein Toast headbangen?", fragt Moderator Matthias Opdenhövel, bevor der Toast von der Kette gelassen wird. Mit Nietenband, Piercing und Spiegelei-Tattoo, lässt das heißeste Scheibenbrot der Welt mit "Rock You Like A Hurricane" (Scorpions) die Stage explodieren. Zur Zugabe rockt "Opdi" mit Baguette-Gitarre den Refrain mit. Die Halle bebt.

Das war nicht Headbanging, das war Breadbanging! Aber wer steckt hinter dem Rockbrot? Rea vermutet eine Comedienne "auf Abwegen", Hazel Brugger vielleicht. Ruth vermutet Annette Frier, weil die Chorleiterin ist und eine coole Comedienne. Gast-Grüblerin Sarah ("Vielleicht Evelyn Burdecki?") ist sich nur in einem sicher: "Das ist ne Frau, die Eier hat!"

Das Igelchen wird von Papa Igel im Publikum unterstützt. Opdenhövel kalauert wortspielersch: "Klar, die Igels (in Anspielung auf die US-Rockband Eagles, die ja aber eigentlich Adler sind). Egal, die Igel-Dame lässt sich bei "Chim chim cher-ee" aus "Mary Poppins" nicht aus dem Rhythmus bringen und bietet, so Rea, eine "atemberaubende Performance".

"I fucking love it", ist Rea vom Igel begeistert. Er glaubt, den Akzent von Judith Williams herausgehört zu haben. Ruth bildet über "Alf Igel", die personifizierte Ralph-Siegel-Parodie von Stefan Raab eine Assoziationskette zu Schlagersängerin Nicole. Sarah vermutet eher Kollegin Andrea Berg. Die Identität bleibt verborgen: Igel zieht direkt ins Finale ein!

Wenn Diamantula hereinkrabbelt, kriegt Ruth "nasse Hände". Auch dass die Nobelspinne ihren Namen in "Mystica" ändert, macht Ruth nicht zugänglicher. Mit "Maneater" (Nelly Furtado) liefert "Mystica" wahrlich mörderisch gut ab. Allerdings ein bisschen atemlos, zwischendurch wird auch mal gekrächzt. Sarah: "Das Kostüm ist aber auch monströs schwer."

Nichts für Arachnophobiker wie Ruth, aber für Rockfans ein Hammer. "Krasser Auftritt", lobt Sarah. Sie ist die erste, die - endlich, sagen die Fans bei Instagram - den Namen "Kelly" ausspricht. Rea geht noch weiter: "Entweder Patricia oder Maite Kelly." Er bekommt noch eine Lauschmöglichkeit. Mystica und Toast müssen in die Zugabe - in Duette mit dem Skelett.

Elfie, der Frotteefant, legt im Duell mit dem Schuhschnabel vor - und wie! Sie bringt "Levitating" (Dua Lipa) und am Ende stehen alle Juroren und stimmen ins Rüsselsolo mit ein. Rea ist richtig verliebt. "Ich hab's ja nicht so mit Kuscheltieren", sagte er, "aber ich bin schon großer Fan vom Elefant. Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch", piepst Elfie.

Wer ist das Frotteetierchen, "das kleine Handtuch", wie Opdenhövel scherzt? "Ich habe zwei Meinungen", sagt Sarah und Rea grätscht rein: "Kann ich eine haben?" Ruth nutzt die Chance und nennt Alex Bechtel. Sarah ist entweder eher - wegen des coolen Raps - bei Loredana oder bei "Voice Kids"-Moderatorin Melissa Khalaj. Rea: "Ich teile beide Meinungen."

Da ist er wieder, der "Feder-Casanova", wie Opdenhövel meint. Schuhschnabel lässt mit "Closer To The Edge" (30 Seconds To Mars) das Federkleid rockig wackeln, verstellt die Stimme, singt schräg. Sarah lässt sich nicht täuschen: "Der liebt es, auf der Bühne zu stehen." Ihr Tipp: "Könnte Luca Hänni sein. Vielleicht hab ich aber auch nen Dachschaden."

Für Sarahs Lob ("So toll!") zückt der Schuhschnabel mal wieder eine Feder als Geschenk. Rea albert vor lauter Ratlosigkeit. "Er ist blau, also Jimi Blue. Oder Lee Ryan von Blue. Oder Jürgen Vogel. Oder Joey Händl, äh, Heindle." Auch dieses Geheimnis wird erst im Finale gelüftet, denn der Vogel flattert direkt ins Finale, Frotteefant muss zittern.

Im Duett mit dem Skelett singt der Toast ein fulminantes Rock-Medley mit "Don't Be Cruel" und "Tutti Frutti". Ruth und Rea sind von der tiefen Stimme beim Elvis-Song verblüfft und wollen das noch mal hören. "Was denn noch", mault der Toast, "das ist Toastausbeutung." Ruth: "Ich bin total verwirrt." Rea: "Endlich bist du da, wo ich immer bin."

Im Duett liefern Mystica und das Skelett mit "Stay" (Shakespears Sister) einen magischen Moment. Rea: "Zwei begnadete Sängerinnen, das ist ein Geschenk." Auch Ruth findet "die Kombi phänomenal". Skelett-Sarah meint: "Die hat echt einen rausgehauen" und legt sich fest: "Das ist Patricia Kelly." Das sehen die ProSieben-Fans auch so und zwar zu 100 Prozent.

Auch Frotteefant tritt mit dem Skelett und "Trick Me" (Kelis) zum Duett an. Sarah schwankt weiter zwischen Melissa Khalaj und Loredana, Rea macht einen auf Ruth und fabuliert: "Vielleicht steht Elfie für 11 und gefühlt 11 Staffeln von 'Ladykracher' und ist Anke Engelke?" Ruth bringt noch Lena Gercke ins Spiel. Elfie weiß nur: "Ich liebe die Bühne."

Die ProSieben-Zuschauer entscheiden via App: Mystica und Frotteefant erreichen das Finale. Das heißt: Der Toast scheidet aus und wird demaskiert. Rea und Sarah legen sich (wie die App-User) auf Komikerin Tahnee fest, Ruth Moschner nach langem Schwanken Richtung Annette Frier auf Tanja Schumann. Opdenhövel (Bild) feixt: "Das wird jetzt wirklich interessant."

Was für eine Überraschung, welch eine Sensation: "Rock you like a Toastbrot", ruft Inka Bause und schlüpft aus dem Kostüm. Jury, Publikum und die Instagram-Community sind von den Socken und feiern die Schlagersängerin und "Bauer sucht Frau"-Moderatorin. Das überschwängliche Lob ("So großartig, überragend") wird nur von der Trauer über das Aus übertrumpft.