Berlin - Wer als Kind gern Bücher über ehrenhafte Ritter und ihre edlen Turniere gelesen hat, sollte "The Last Duel" am Sonntagabend (23.30 Uhr / RTL) vielleicht besser nicht einschalten. So manche Illusion könnte wie ein Kartenhaus zusammenfallen in diesem mit Matt Damon, Adam Driver, Jodie Comer und Ben Affleck hochkarätig besetzten US-Historiendrama. Da wird auch mal das Pferd des Gegners massakriert, um den Mann zu Fall zu bringen. Und gern rammt man den Dolch einfach feige in die Kniekehle. Ja, extrem brutal muss es zugegangen sein am 29. Dezember 1386, als in Frankreich zum letzten Mal zwei Edelleute mit Lanze, Axt und Stichwaffen darum kämpfen durften, wer vor den Augen Gottes in einer Streitsache - unanfechtbar - recht hat.
Es geht um schwere Vorwürfe: Ritter Jean de Carrouges (
Drei Perspektiven
Die Zuschauerinnen und Zuschauer bekommen die Vorgeschichte der Tat nacheinander aus drei unterschiedlichen Perspektiven zu sehen. Es sind die Erinnerungen von Jean, Jacques und Marguerite. Zuweilen wiederholen sich Szenen Bild für Bild, manche Dialoge Wort für Wort, doch ständig aufs Neue entfernen sich die Darstellungen voneinander.
Jean, der das Verbrechen nicht erlebte, sieht die Tat als Anschlag auf sich selbst, als das Ende einer Kette von Demütigungen durch Jacques. Jacques wiederum verklärt die Vergewaltigung als Höhepunkt seiner leidenschaftlichen Verehrung. Und Marguerite sieht sich als hilfloser Spielball zwischen zwei Männern, die sie beide als Objekt behandeln.
Ein Science-Fiction-Kenner reist in die Vergangenheit
Es ist kein Zufall, dass der 2021 veröffentlichte Film zu einer Zeit entstand, als die #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Herabwürdigung von Frauen weltweit gerade auf ihrem Höhepunkt war. Regisseur
Sieg oder Scheiterhaufen
Dies sei einer der ersten erfassten Fälle der Geschichte, in dem eine Frau sich gegen die Macht der Männer über Frauen gewehrt habe, sagte
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