Horst Lichter, Händler
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Als Verkäufer Norman seine "echte Rarität" in die Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" rollt, reißt Horst Lichter die Augen auf und stammelt: "Gefährlich."
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"Das sieht gefährlich aus!", ruft Lichter, als er seinen Experten Detlev Kümmel im Sportrad liegen sieht. "Hör auf, du kippst um", warnt er ihn. Doch Kümmel lächelt: "Vielleicht ist das das Ziel?" Aber nicht liegen, sondern fahren soll das Gerät - und dabei sogar Kalorien verbrennen, schnauft Kümmel schon ganz außer Atem.
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Verkäufer Norman hat das Objekt in der Scheune eines Freunds gefunden und behalten. Er kann es sogar fahren, bestätigt er Lichter. Das Gerät kann auch bremsen, "nur wenn man zu schnell ist, macht man eine Rolle vorwärts", so der Verkäufer. Lichter staunt: "Ah! Ein spannendes Teil, aber gewöhnungsbedürftig."
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Detlev Kümmel weiß leider nicht, wer das Gerät hergestellt hat. Ein Aufkleber an der Seite verrät aber den Vertrieb: "Beecar Sportgerätebau". Anscheinend hat sich in den 1980er-Jahren ein kleiner Hersteller damit versucht durchzusetzen, so Kümmel. Jedoch mit wenig Erfolg, denn zum Verkaufsschlager haben es die Sporträder nicht geschafft.
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"Darf man damit auf die Straße?", fragt Lichter. Kümmel nickt, denn Sportgeräte sind tatsächlich zumindest auf dem Bürgersteig erlaubt. Die Frage ist nur: Wer würde damit fahren wollen? Zudem zeigt das Sportgerät mit dem Namen LAWALU einige Abplatzungen am Rahmen und an den Rädern und ist demnach doch genutzt worden.
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Der Verkäufer wünscht sich jedenfalls 500 Euro für das kuriose Objekt. Kümmel tut sich schwer mit einer Bewertung, da Vergleichsobjekte fehlen. Aufgrund des Material- und Arbeitswertes schätzt er aber auf 600 bis 800 Euro. Bleibt nur zu hoffen, dass sich ein Liebhaber für unhandliche Sportgeräte aus den 1980ern im Händlerraum finden lässt.
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"Pass auf, dass du dir nicht wehtust!", eilt Wolfgang Pauritsch seiner Kollegin Sarah Schreiber zu Hilfe. "Weiß irgendjemand, was zu tun ist?", fragt die hilflose Händlerin gefangen im Riesenrad. Erst der Verkäufer kann ihr helfen und zeigt, wie das alte Fitnessobjekt richtig funktioniert.
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"Was macht man denn mit sowas?", schüttelt Roman Runkel nachdenklich den Kopf. Pauritsch nennt "das Ding einfach jeck" und bietet als Erster 200 Euro. "Ich habe mich auch gefragt, wer braucht sowas. Habe es aber trotzdem aus der Scheune meines Freundes mitgenommen", erklärt der Verkäufer.
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Ein "klassischer Scheunenfund", freut sich der neue Händler Leo Leo aus Berlin. Sarah Schreiber verabschiedet sich lieber gleich: "Seien Sie mir nicht böse, aber ich habe Angst vor dem Objekt." Händlerin Lisa Nüdling hingegen wertet das "Schiebedach" noch als positiv. Grund genug für Leo Leo, "noch 300 Euro zu bieten".
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Lisa Nüdling hat kein Interesse mehr, denn die "Sitzheizung fehlt". Der Verkäufer preist das gute Stück "mit verstellbaren Vorderrädern" aber weiter an - mit Erfolg. Und so überbietet sich Leo Leo selbst und erhöht auf 350 Euro. Dem Verkäufer ist das Gebot aber zu niedrig. Er wünscht sich mindestens 500 Euro.
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"Ich bin bereit, dir 500 Euro zu geben", erklärt Leo Leo - immerhin kommt der Verkäufer ebenfalls aus dem Großraum Berlin. Und so feiert der Händler mit einem Sport-Kuriosum seinen Premieren-Kauf bei "Bares für Rares". "Irre", schnauft Pauritsch. Doch Leo Leo ist sich sicher: "Ich werde das Riesenrad noch zähmen."
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Als weiteres Objekt der Sendung hat eine Verkäuferin ein sakrales Gefäß mitgebracht, das sie vor rund 30 Jahren in einem Trödelladen gefunden hat. Laut Experte Albert Maier kommen diese Art von Objekten aus Silber bei Taufen, Priesterweihen oder der letzten Ölung zum Einsatz.
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Maier datiert das Gefäß für Öl und Salbe um 1750. Die Verkäuferin wünscht sich vor allem wegen des hohen Alters 250 Euro. Der Experte geht noch etwas höher und schätzt auf 250 bis 300 Euro. Am Ende zahlt Wolfgang Pauritsch sogar 470 Euro für den kleinen Behälter.
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Ein Verkäufer will eine prunkvolle Jardinère von Villeroy & Boch veräußern, denn das gute Stück ist ihm "zu groß." Auch Expertin Wendela Horz findet das Stück aus Steinfeinzeug "sehr imposant" und datiert es anhand der Punzen auf 1893.
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Gewünscht werden tatsächlich 10.000 Euro. Vor allem in den USA sind Käufer "ganz verrückt nach diesen Jardinèren", erklärt die Expertin. Aber hier in Deutschland ist das Interesse nicht ganz so groß. Deshalb taxiert sie nur 1.500 Euro. Sarah Schreiber zahlt 1.300 Euro.
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Zwei Verkäuferinnen suchen einen neuen Liebhaber für das Pokalglas "Schützenkönig". Laut Experte Detlev Kümmel stammt das Objekt aus München. Aufgrund einer Gravur datiert er das Glas auf das Jahr 1868.
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Der Wunschpreis liegt bei 150 Euro. Kümmel meint: "Dafür gibt es Sammler", und so schätzt er den Wert auf 300 bis 350 Euro. Letztlich zahlt Händler Pauritsch aber auch nicht mehr als 150 Euro für das Kristallglas der Firma Weishaupt.
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Ein Verkäuferpaar will eine Diskuswerfer-Figur verkaufen. Das Objekt stammt aus einer Wohnungsauflösung und hat nichts gekostet. Albert Maier staunt. Denn das Objekt stammt von Wolfgang Schaper, einem deutschen Künstler aus einer bekannten Bildhauer-Familie.
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Das Objekt aus Massiv-Eisen ist von 1927 zu den damaligen Olympischen Spielen in Amsterdam (1928) gefertigt worden - auch in Überlebensgröße. Die Verkäuferin wünscht sich 300 Euro. Maier schätzt 500 bis 600 Euro und Wolfgang Pauritsch zahlt 520 Euro.
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Ein Verkäufer hat Schmuck seiner Freundin dabei, der Wendela Horz zufolge aus Rio de Janeiro stammt - und zwar von Hans Stern, der mittlerweile zu den "größten Juwelieren der Welt zählt", so die Expertin. Das Design des sogenannten Sputnik-Sets datiert die Expertin in die 1950er-Jahre.
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Das wunderschöne Set mit der Vielfalt farbiger Steine aus Brasilien wie etwa Turmaline, Amethyste oder auch Aquamarine ist in 750er-Gold gearbeitet. Der Wunschpreis liegt bei 2.900 Euro. Expertin Horz schätzt den Wert auf 3.000 bis 3.500 Euro. Lisa Nüdling erhält bei 3.000 Euro den Zuschlag.