- Michael "Bully" Herbig hat sich zur Winnetou-Debatte geäußert.
- Er würde seine Karl-May-Verfilmungsparodie "Der Schuh des Manitu" aus heutiger Sicht anders machen.
- Der Filmemacher zeigt sich etwas ratlos, heute sei es viel schwieriger, allen in Komödien gerecht zu werden.
Comedian, Schauspieler und Regisseur
Heute würde er das nicht mehr so machen, sagte Herbig. Warum? "Die Comedy-Polizei ist so streng geworden." Das nehme ein bisschen die Unschuld und Freiheit, meinte der Comedian, der als Regisseur Ende September den Film "Tausend Zeilen" mit
Aktuelle Debatte: Michael "Bully" Herbig zeigt sich etwas ratlos
Herbig sagte, er finde es durchaus richtig, dass man über gewisse Dinge nicht mehr so spreche wie vor 20 Jahren. Es gebe viele laute Stimmen heutzutage und alle seien "mit der Gesamtsituation unzufrieden", er habe darauf für sich noch keine Antwort, sagte Herbig etwas ratlos. Gefragt worden war er nach der derzeit tobenden Debatte über kulturelle Aneignung und Rassismus.
Diese entstand, nachdem der Verlag Ravensburger Mitte August angekündigt hatte, die Auslieferung zweier Kinderbücher zum gleichnamigen Film "Der junge Häuptling Winnetou" zu stoppen und aus dem Programm zu nehmen. In einem Instagram-Post schrieb Ravensburger, Nutzer-Feedback habe gezeigt, "dass wir mit den Winnetou-Titeln die Gefühle anderer verletzt haben". Etliche Nutzer der Social-Media-Plattform bezichtigten die Firma des Einknickens vor Kritik. Es gab auch Unterstützung für die Entscheidung.
Herbig wurde in den 90ern mit der Comedyshow "Bullyparade" populär. Im Film "Der Schuh des Manitu" geht es um die beiden zu Unrecht des Mordes beschuldigten Blutsbrüder Abahachi (Herbig) und Ranger (Christian Tramitz). Die Abbilder von Winnetou und Old Shatterhand sprechen Bayerisch und suchen nach einer Schatzkarte, Gangsterboss Santa Maria (Sky du Mont) ist auf ihren Fersen.
Im Film gibt es auch den schwulen Abahachi-Zwillingsbruder Winnetouch, der auf der "Puder Rosa Ranch" eine Beautyfarm betreibt. Viele mögen die Komödie, die viele Millionen Kinozuschauer hatte, für andere ist sie nur eine Klamotte. Kritisiert wurde schon öfter auch das tuntige Schwulenklischee darin.
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Herbig: Komödien machen ist heute schwieriger
Herbig sagte bei "3 nach 9", eine Komödie zu drehen sei heute viel schwieriger: "Weil man das Gefühl hat, dass man sehr schnell Leuten auf die Füße tritt." Wenn einem jemand das Argument entgegenschleudere "Du hast meine Gefühle verletzt", dann könne man nicht sagen "Das stimmt doch gar nicht." Er glaube, dass es bald weniger Leute geben werde, die Komödien machten, weil viele denken "Das ist mir zu heiß".
Herbig sagte auch, es werde sehr kompliziert, wenn eine Gruppe, die man im Film abbilde, in Lager geteilt sei. Dann gebe es Leute, die sagen: "Ich find das lustig, ich erkenn mich da wieder, ich fühl mich ertappt, ich kann darüber lachen" und andere, die sagen: "Ich fühl mich diskriminiert oder ich fühl mich beleidigt, verletzt". Herbig: "Dann bin ich raus, dann weiß ich nicht mehr, auf wen ich hören soll." © dpa
