Prinz Harry ist zurück in London - für einen Gerichtstermin. Der Sohn von König Charles hat neben anderen Prominenten wie Elton John oder Liz Hurley Klage gegen Zeitschriften und deren Methoden zur Informationsbeschaffung eingereicht.
Überraschung in Saal 76 am High Court in London: Mit seiner Teilnahme an einem Gerichtstermin in der alten Heimat verleiht
Auch Elton John, Liz Hurley und Sadie Frost klagen
Bei der Anhörung, die auf vier Tage angesetzt ist, geht es darum, ob es in dem Fall um illegale Abhörmethoden zum Prozess kommt. Auch Popstar
Die Teilnahme des 38-Jährigen an der Sitzung war nicht erwartet worden. Nun saß er im hinteren Bereich von Saal 76, zwei Sitze entfernt von Frost. Ab und an schrieb er etwas in ein kleines schwarzes Notizbuch. Ob auch Ehefrau
Harry hat zuletzt immer wieder deutlich gemacht, wie sehr er die Boulevardpresse verachtet - auch mit Blick auf den Unfalltod seiner Mutter Diana 1997, die in Paris von Paparazzi verfolgt worden war. In seiner Autobiografie "Reserve", der Netflix-Doku "Harry & Meghan" sowie mehreren Interviews macht er die in Großbritannien weit verbreitete "Yellow Press" zudem für das kalte und teils unmenschliche Klima mitverantwortlich, das im Palast gegen ihn und Meghan geherrscht habe. Von einer ungesunden Allianz zwischen Boulevard und Königshaus war die Rede.
Harry wirft Camilla Weitergabe von Informationen vor
So warf der Fünfte der Thronfolge seiner Stiefmutter Königsgemahlin Camilla vor, sie habe Informationen durchgestochen, um sich und andere Royals aus seine Kosten in ein gutes Licht zu stellen. Die Anschuldigungen haben das Verhältnis zwischen Harry auf der einen Seite sowie Vater
Noch immer ist unklar, ob Harry und Meghan zur Krönung von Charles und Camilla am 6. Mai - dem vierten Geburtstag ihres Sohns Prinz Archie - anreisen werden. Zuletzt hatten royale Quellen gestreut, Harry und Meghan würden fordern, dass sie mit berücksichtigt werden, wenn sich die Royal Family nach der Zeremonie auf dem Balkon des Buckingham-Palasts dem Volk zeigt. Beobachter spekulierten angesichts Harrys Überraschungsbesuch, ob der Herzog von Sussex sich womöglich mit Familienmitgliedern zum Krisengespräch treffen werde.
Doch wie die Nachrichtenagentur PA meldete, wird es dazu kaum kommen. Der König sei derzeit weder in London noch im nahen Windsor. An diesem Mittwoch reist er gemeinsam mit Camilla zum Staatsbesuch nach Deutschland ab. Auch ein Treffen mit William sei unwahrscheinlich, hieß es. Der Thronfolger sowie Ehefrau Prinzessin Kate und ihre drei Kinder seien wegen der Osterferien ebenfalls nicht in Windsor.
Andrew statt Harry - neuer Mieter im Frogmore Cottage?
So sind viele Fragen weiter offen - auch, ob Harry auf Schloss Windsor übernachten wird. Auf dem weitläufigen Areal stand ihm und Meghan stets das Frogmore Cottage zur Verfügung. Kürzlich wurde bekannt, dass Charles das Paar, das seit Jahren keine offiziellen Aufgaben mehr wahrnimmt, aufgefordert hatte, das Haus zu räumen.
Dort soll dem Vernehmen nach sein Bruder Prinz Andrew einziehen, der wegen seiner Verstrickung in einen Missbrauchsskandal öffentlich in Ungnade gefallen ist. Der Rauswurf aus Frogmore Cottage dürfte die Spannungen innerhalb der Royal Family weiter angeheizt haben.
Die Vorwürfe von Harry und den anderen Promis gegen den Verlag Associated Newspapers Limited (ANL) beziehen sich auf die Zeit von 1993 bis 2011. Der Herausgeber habe den "Einbruch und das Eindringen in Privateigentum" in Auftrag gegeben, illegal Mailbox-Nachrichten abgehört und Krankenakten beschafft.
Harry-Seite wirft Zeitungen "grobe Verletzungen der Privatsphäre" vor
In einer schriftlichen Erklärung betonte der Anwalt der Gruppe, David Sherborne: "Die Kläger machen jeweils geltend, auf unterschiedliche Weise Opfer zahlreicher rechtswidriger Handlungen der Beklagten oder von Personen geworden zu sein, die auf Anweisung ihrer Zeitungen "The Daily Mail" und "The Mail On Sunday" gehandelt haben."
Schon zuvor hatte die Harry-Seite betont, es gebe "überzeugende und äußerst bedrückende Beweise dafür, dass sie Opfer abscheulicher krimineller Aktivitäten und grober Verletzungen der Privatsphäre geworden sind".
ANL weist die Vorwürfe als "absurde Verleumdungen" zurück. Es handele sich um einen "geplanten und orchestrierten Versuch, die "Mail"-Titel in den Telefon-Abhörskandal zu ziehen", betonte der Verlag. Er will beantragen, die Klagen zurückzuweisen und damit einen Prozess zu verhindern, der später im Jahr starten würde. (dpa/Benedikt von Imhoff/dh) © dpa