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Nationalmannschaft
Von
Julian Münz
Ein Jahr vor der Europameisterschaft im eigenen Land steckt die deutsche Nationalmannschaft in einer Krise. Der Druck auf Bundestrainer Hansi Flick, aber auch auf die Spieler wird größer.
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Leon Goretzka: "Ich weiß nicht, ob bedenklich reicht. Es ist dramatisch, das muss man ganz klar sagen. Es fehlt an allen Ecken und Enden. Das ist summa summarum viel zu wenig. Es fühlt sich an wie in der letzten Saison am Ende bei Bayern München."
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Ilkay Gündogan: "Wir haben es nicht geschafft, in den Rhythmus zu kommen, waren nicht mutig genug, gerade im Spielaufbau. Die Pfiffe sind zum Teil berechtigt, man kann das verstehen. Das ist nicht unser Maßstab. Wir wissen, ich weiß genau, was nicht gut war und besser werden muss. Das gilt es, gnadenlos anzusprechen. Wenn man es über einen längeren Zeitraum nicht schafft, sein vermutetes Potenzial abzurufen, dann ist es normal, dass die Qualitätsfrage kommt, der muss man sich dann auch stellen."
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Emre Can zur Frage, ob Hansi Flick noch der richtige Trainer ist: "Absolut, ich glaube nicht, dass wir da diskutieren müssen. In erster Linie müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Wir sind für die Leistung verantwortlich." Als Maßnahme, um aus der Krise zu kommen, schlägt Can vor: "Die Viererkette. Ich glaube, das liegt uns mehr in der Nationalmannschaft. Wir haben gesehen, dass wir keine Mannschaft sind, die Dreierkette spielen kann. Uns liegt Viererkette besser. Das haben wir auch gesehen: Wenn wir umgestellt haben im Spiel, hat es besser funktioniert."
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Niclas Füllkrug über die Pfiffe der deutschen Fans: "Das ist irgendwo ein Stück weit berechtigt, muss man ja auch mal ehrlich sagen. Das reicht momentan einfach nicht, so ist der Stand aktuell. Das ist schwierig zu beschreiben jetzt nach dem Spiel. Irgendwie hat man ja nicht das Gefühl, dass keiner will, sondern dass uns da aktuell so ein paar Grenzen aufgezeigt werden, die für uns natürlich schwer zu erklären sind, weil wir mit denselben Spielern schon an ganz anderen Stellen standen. Da müssen wir schnellstmöglich wieder rauskommen. Ich glaube, dass der Urlaub da auch helfen wird, um ein Stück weit wieder neue Energie zu tanken."
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Marc-André ter Stegen: "Die Situation ist sehr ernst, natürlich. Wir haben Fehler gemacht, die wir nicht machen dürfen. Wenn wir das nicht abstellen, wird es auf jeden Fall schwierig." Ter Stegen über Flick: "Wir haben absolutes Vertrauen in ihn. Wir wussten ganz genau, was auf uns zukommt. Und er hat auch gesagt, dass wir auch was ausprobieren werden. Er wird seine Schlüsse daraus ziehen, sicherlich, so wie wir natürlich auch."
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Robin Gosens: "Es ist einfach aktuell so, dass alles gegen uns läuft, dass wir uns von Negativläufen stark beeinflussen und aus dem Spiel bringen lassen. [...] Jeder von uns Spielern kennt das aus den Vereinen, wenn man einmal in diesen Negativstrudel hereingerät, ist es nicht einfach, da wieder herauszukommen. Und da kommt man aber nur als Mannschaft, nur gemeinsam heraus."
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Benjamin Henrichs: "Dass wir enttäuscht sind und es nicht unser Anspruch ist, aus drei Spielen keins zu gewinnen, ist auch klar. Ich glaube, dass wir jetzt alles ausprobiert haben und das nicht so geklappt hat, wie wir uns das alle vorgestellt haben. [...] An erster Stelle müssen wir Spieler uns an die Nase fassen, wir stehen auf dem Platz, wir sind für die Leistung verantwortlich."
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Bundestrainer Hansi Flick: "Ich bin sehr enttäuscht, mir tut es leid für die Fans. Wir wollten was ausprobieren, das ging aber in die Hose. Die Argumente sind nicht auf unserer Seite. Im September müssen wir eine andere Leistung zeigen, eine andere Bereitschaft. Die Kolumbianer haben den Körper reingestellt, das fehlt uns. Es ist ein Kreislauf, den müssen wir durchbrechen. Ich kann den Spielern nichts absprechen, sie wollen. Aber wir brauchen mehr Speed und Tempo vorne, wir haben zu wenig Tiefenläufe, die uns stark machen. Ab September werden wir uns einspielen, dann werden die Ergebnisse kommen."
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Sportdirektor Rudi Völler über den Bundestrainer: "Hansi Flick ist so ein bisschen die ärmste Sau, weil er die Spieler zur Verfügung hat. Er versucht ja alles, dass wir erfolgreich sind. Er probiert ein bisschen was aus. Aber nach den drei Spielen muss man jetzt wirklich auch sagen und anerkennen, dass vielleicht am Ende des Tages, das habe ich zu Beginn, als ich angefangen habe, vielleicht ein bisschen unterschätzt, die Qualität nicht die allergrößte ist wie noch vor einigen Jahren. "
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Völler über die Spieler: "Man muss sagen, es ist definitiv auch eine Qualitätsfrage. Ich habe das vielleicht am Anfang auch ein bisschen zu positiv gesehen. Wir haben einige gute Spieler, die ganz oben im Regal sind. Aber wir haben auch einige Spieler, die hängen ein bisschen hinten dran, und die werden es auch nicht schaffen, da bin ich mir relativ sicher, für die Europameisterschaft. Dass bei dem einen oder anderen, ohne Namen zu nennen, dann auch die Grenze angekommen ist, wo man sagt, es wird ein bisschen schwierig für die EM oder das ganz hohe Niveau. Da muss man jetzt gucken, dass man die richtigen Spieler beim nächsten Länderspiel einlädt."
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DFB-Präsident Bernd Neuendorf: "Ich habe mit Hansi Flick telefoniert. Er selbst, aber auch die Spieler, sind sehr selbstkritisch. Der Bundestrainer hat mir versichert, dass wir im September eine Mannschaft sehen werden, die anders auftritt als zuletzt. Wir haben uns alle erfolgreichere Länderspiele seit der WM gewünscht. Wir sind daher nach dem gestrigen Spiel sehr enttäuscht und frustriert."
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Rekordnationalspieler und TV-Experte Lothar Matthäus: "Die Mannschaft ist verunsichert. Wir haben keine Lösungen. Vorne schlecht, Aufbauspiel schlecht, keine Ordnung, zu viele Fehler. Es ist viel Ratlosigkeit dabei, auch von außen. Es hat nichts funktioniert. Es ist eine Sache des Kopfes, der Einstellung, aber auch der Sicherheit, die sie wegen der vielen Wechsel nicht haben - wie vor der WM."
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Bastian Schweinsteiger: "Ich glaube ganz einfach, dass die Mannschaft mit der Taktik fremdelt. Das muss der Bundestrainer erkennen und auch verändern, weil in den letzten drei Länderspielen sechs Gegentore - das spricht auch schon wieder eine klare Sprache. Ich hätte mir gewünscht, dass wir die Formation und Taktik einspielen, die wir beim Turnier spielen. Man sieht ja, dass die sich Spieler mit dem System nicht so leicht tun."
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Ex-Nationalspieler Paul Breitner gegenüber Münchner Merkur/tz: "Diese Mannschaft ist einfach nicht besser als das, was sie seit Katar bringt. Wir haben eine Delle in der Qualität der Nationalspieler. Wir müssen leider feststellen, dass die Qualität der Bundesliga in den vergangenen Jahren schlechter geworden ist. Dazu kommt ein Fußball, den wir bereits über mehrere Jahre hinweg praktizieren, der bereits im Bambini-Bereich gespielt wird - und für den ich nicht mehr viel Verständnis habe."
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Ex-Bundestrainer Berti Vogts: "Den Hansi Flick trifft gar keine Schuld. In der Trainerausbildung werden vonseiten des DFB Fehler gemacht, außerdem fehlt es in der Mannschaft an Qualität. Als der Hansi Flick das übernommen hat, hat er ja damit auch die Spieler übernommen, die vorher in den Clubs ausgebildet worden sind. [...] Ich würde sofort in den nächsten 14 Tagen eine Konferenz mit allen Bundesliga-Trainern initiieren. Da muss man als Bundestrainer mit den einzelnen Trainern sprechen, sagen, was fehlt, was besser werden kann. Wir haben jetzt noch ein Jahr Zeit und das kann reichen, eine starke Mannschaft zu formen."
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Ex-Nationalspieler Holger Badstuber: "Wir vermissen in der Nationalmannschaft aktuell das, was in den letzten Jahren in der Ausbildung junger Spieler auf der Strecke geblieben ist: Charakter und die Attribute, die uns als Nation bei großen Turnieren ausgezeichnet haben wie Aufopferungswille, Kampfgeist, Disziplin, Durchschlagskraft, Ausdauer und Mut. Deshalb hat Deutschland auch zuletzt keinen Sieg verdient.
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