• Die Suche nach einem Nachfolger für Oliver Bierhoff beim DFB geht weiter.
  • Nun gibt es Gerüchte, dass sich der neu gegründete DFB-Expertenrat aus den eigenen Reihen bedienen könnte.
  • Laut "Bild" soll Rudi Völler im Gespräch für den Posten als Direktor beim DFB sein.

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"Mach du es, Rudi!" - Diese Worte richtete der inzwischen verstorbene DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder nach dem EM-Debakel 2000 an den damaligen Sportdirektor von Bayer Leverkusen. Und er machte es. Völler übernahm die deutsche Nationalmannschaft als Bundestrainer, führte das Team 2002 zur Vize-Weltmeisterschaft. Wiederholt sich die Geschichte nun - zumindest so ähnlich?

Wie die "Bild" berichtet, könnte es beim DFB erneut zu einem "Mach du es, Rudi"-Moment kommen, denn offenbar wird Völler als Kandidat für die Nachfolge von Oliver Bierhoff gehandelt. Damit würde sich der nach dem frühen Ausscheiden des DFB-Teams bei der WM 2022 frisch gegründete und mit der Suche nach einem Bierhoff-Nachfolger betraute Expertenrat aus seinen eigenen Reihen bedienen.

Völler äußert sich zurückhaltend

Denn neben Karl-Heinz Rummenigge, Oliver Kahn, Oliver Mintzlaff und Matthias Sammer sitzt auch Rudi Völler in dem Gremium, das die deutsche Nationalmannschaft wieder erfolgreich machen soll.

Völler selbst äußerte sich zurückhaltend zu den Gerüchten. "Grundsätzlich sieht meine Lebensplanung anders aus", sagte Völler der "Bild". Der frühere DFB-Teamchef hatte zuletzt als Geschäftsführer Sport beim Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen gearbeitet, ist inzwischen Klub-Botschafter des Vereins. Er gilt als Fan-Liebling und kennt den DFB.

Rudi Völler - eine kreative Lösung?

Dennoch ist fraglich, ob eine mögliche Entscheidung für Völler überall auf Gegenliebe stoßen würde. Schon bei der Zusammensetzung des Expertenrats wurde der DFB für mangelnde Kreativität und Diversität kritisiert. Bereits eine mögliche Verpflichtung von Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic wurde beispielsweise ARD-Experte und Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger abgekanzelt: "Wenn die fünf am Ende Fredi Bobic empfehlen und er kriegt den Job - da würde ich lachen", sagte er in der ARD forderte: "Es muss schon mehr rauskommen." Eine Besetzung direkt aus dem Expertenrat heraus wäre wohl die am wenigsten kreative Lösung für einen DFB, dem schon länger vorgeworfen wird, stets im immer gleichen Teich zu fischen, anstatt einmal einen echten Neuanfang mit neuen Gesichtern zu wagen.

Neben Völler und Bobic wurden in den vergangenen Wochen noch weitere ehemalige Nationalspieler als mögliche Bierhoff-Nachfolger gehandelt, darunter Matthias Sammer (ebenfalls Mitglied des Expertenrats) und Per Mertesacker.

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