- In Frankreich muss Trainer Abdel Bouhazama nach einem Sexismus-Skandal Konsequenzen ziehen.
- Der Trainer von SCO Angers hatte sexuelle Belästigung verharmlost.
- Nun musste er seinen Posten räumen.
Abdel Bouhazama ist von seinem Posten als Trainer des französischen Erstliga-Fußballclubs SCO Angers zurückgetreten, nachdem er mit einer Bemerkung sexuelle Belästigung verharmlost hatte. Die Entscheidung sei einvernehmlich zwischen der Direktion und dem Trainer getroffen worden, teilte der Club am Dienstag mit. Der Verein akzeptiere keinerlei Form von Diskriminierung und verurteile Sexismus und Frauenfeindlichkeit.
Bouhazama: "Haben alle schon Mädchen angegrapscht"
Seinen Spieler Ilyes Chetti, der sich wegen sexueller Belästigung einer Frau in einer Diskothek verantworten muss, hatte Bouhazama, wie mehrere Medien unter Verweis auf Zeugen berichteten, versucht mit unangemessenen Worten zu verteidigen. "Es ist nicht schlimm, wir haben alle schon Mädchen angegrapscht."
"Angesichts des Drucks der Medien, des Images des Klubs und um in der Kabine Ruhe zu haben, hat Abdel Bouhazama Präsident Said Chabane mitgeteilt, dass er seinen Posten aufgibt", hieß es in einer Mitteilung. Der Verein betonte weiter, dass er die Äußerung vorbehaltlos verurteile, auch wenn diese weniger aus Sexismus, sondern aus Ungeschicklichkeit gefallen sei. Bouhazama habe sich bei seinen Kollegen und insbesondere Kolleginnen entschuldigt. Wie die Zeitung "Le Figaro" am Dienstag berichtete, stand der Trainer wegen ausbleibender sportlicher Erfolge ohnehin unter Druck.
Chetti ist nicht der einzige Spieler in der französischen Liga, dem sexualisierte Gewalt gegen Frauen vorgeworfen wird. PSG-Star Achraf Hakimi soll eine Frau vergewaltigt haben. Die Staatsanwaltschaft hatte vergangene Woche bekannt gegeben, Anklage erhoben zu haben. (SID/dpa/ska)

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.