• Bei einer Neuauflage des EM-Halbfinals gegen die Französinnen glänzt wieder die deutsche Kapitänin Alexandra Popp.
  • Beim Testspiel in Dresden gewann das deutsche Team 2:1.
  • Beide Treffer erzielte die Stürmerin vom VfL Wolfsburg.

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26.835 Fans haben in Dresden die Vize-Europameisterinnen von England und vor allem Kapitänin Alexandra Popp begeistert gefeiert. Die deutschen Fußballerinnen besiegten bei ihrem ersten Heimauftritt nach dem Turnier in England am Freitagabend Frankreich mit 2:1 (1:0). Der Stürmerin vom VfL Wolfsburg, die schon beim 2:1 im EM-Halbfinale gegen die Französinnen beide Treffer erzielt hatte, gelang auch diesmal ein Doppelpack (44. und 48. Minute). Mit einem couragierten, wenn auch zunächst etwas holprigen Testspiel bedankte sich das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg für die klasse Stimmung.

Erst in der 85. Minute und per Foulelfmeter durch Viviane Asseyi gelang den Gästen der Anschlusstreffer. Die DFB-Frauen wurden vor dem Anpfiff von DFB-Präsident Bernd Neuendorf für ihre mitreißende EM und ihren zweiten Platz im Juli in England ausgezeichnet. Ins fast ausverkaufte Rudolf-Harbig-Stadion kamen deutlich mehr Besucher als zuletzt zum Drittliga-Spiel der Männer zwischen Dynamo Dresden und dem FC Ingolstadt (20 302).

Die deutsche Fußball-Torjägerin Alexandra Popp spielt in der Bundesliga für den VfL Wolfsburg.

Einladung zum Turmspringen: Alexandra Popp sagt RTL ab

Alexandra Popp freut sich, seit der EM sogar in Hamburg erkannt zu werden. Die Kapitänin der deutschen Frauen-Nationalmanschaft aber kann und will nicht mit jeder Folge ihrer neuen Popularität etwas anfangen. Turmspringen bei RTL kommt für sie aus zwei triftigen Gründen nicht in Frage.

"Wir haben heute ein richtig gutes Spiel gemacht. Es hat mega Spaß gemacht", sagte Popp in der ARD und befand schmunzelnd: "Frankreich liegt mir." Und die Bundestrainerin meinte: "Das war heute ein Spiel mit offenem Visier auf beiden Seiten. Wenn man das gesamte Spiel sieht und die Zahl der Chancen, haben wir verdient gewonnen." Torhüterin Merle Frohms freute sich nicht nur über den Erfolg, sondern auch über die tolle Stimmung auf den Zuschauerrängen. "Es ist einfach überragend, wie die Leute hier mitgegangen sind. Wir haben hier einfach abgeliefert, wir haben 100 Prozent gegeben wie bei der EM", sagte die Schlussfrau.

Gut zwei Monate nach dem gegen England verlorenen Finale von Wembley fehlten Abwehrchefin Marina Hegering (VfL Wolfsburg), die Bayern-Profis Giulia Gwinn und Lina Magull sowie Sara Däbritz von Olympique Lyon. Im offensiven Mittelfeld spielten deshalb die Wolfsburgerin Lena Lattwein und die Münchnerin Linda Dallmann - und überzeugten.

Deutschen Spielerinnen erinnerten an ihre verletzte Kollegin Gwinn

Für Rechtsverteidigerin Gwinn, die im Training diese Woche wahrscheinlich einen Kreuzbandriss erlitten hat und wohl lange ausfällt, hielten ihre Mitspielerinnen vor dem Anpfiff deren Trikot hoch und legten es in ihren Kreis.

Vorneweg stürmte natürlich die sechsfache EM-Torschützin Popp. Wie schon im EM-Duell traf die Wolfsburgerin auf die fast 1,90 Meter große Abwehrchefin Wendie Renard. Beide Teams versuchten, entscheidende Lücken über die Flügel zu reißen. Die DFB-Frauen zeigten aber im Aufbauspiel zunächst zu viele Fehlpässe, um Renard und Co. aus der Ruhe zu bringen.

Frankreich kam einige Male gefährlich nah

Nach einer Ecke von Felicitas Rauch war jedoch ihre Clubkollegin Popp zur Stelle und köpfte zum 1:0 ein. Direkt nach der Pause leitete die eingewechselte Jule Brand das 2:0 ein: Popp nutzte einen Querpass von Svenja Huth zu einer weiteren Wolfsburger Offensivproduktion. Frankreich tauchte durchaus einige Male gefährlich vor Torhüterin Merle Frohms auf, brachten den Ball aber erst im gegnerischen Tor unter, als die Wolfsburgerin Lindsey Thomas von den Beinen holte und es Strafstoß gab.

Die nächsten Herausforderungen warten auf die DFB-Frauen bei den beiden Testspielen im November in den USA gegen die Weltmeisterinnen. Voss-Tecklenberg erhofft sich davon wichtige Erkenntnisse für die Vorbereitung auf die WM vom 20. Juli bis 20. August 2023 in Australien und Neuseeland. Bei der Auslosung am 22. Oktober erfährt das deutsche Team dann auch seine Vorrunden-Gegner. (dpa/cgo)

Teaserbild: © dpa / Robert Michael/dpa