Bayern kann mit einem Sieg gegen Werder Bremen die Tabellenführung zumindest bis zum Sonntag um vier Punkte ausbauen. Dabei zeigte sich der Rekordmeister in der ersten Hälfte wenig erfolgreich, erst in der zweiten Runde gelangen die nötigen Treffer. Zum Schluss wurde es dennoch kurz noch einmal brenzlig.

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Tabellenführung verteidigt, Bundesligarekord aufgestellt: Trotz einer erneut wenig überzeugenden Leistung hat der FC Bayern München die Hürde beim Lieblingsgegner Werder Bremen genommen und im Titelrennen den Druck auf Borussia Dortmund weiter erhöht. Nach dem hart umkämpften 2:1 (0:0) im mit 42.100 Zuschauern ausverkauften Weserstadion liegen die Bayern nun vier Punkte vor den Dortmundern, die am Sonntagabend den VfL Wolfsburg empfangen.

Die Bayern blieben damit auch im 27. Spiel in Serie gegen die Bremer ungeschlagen und stellten damit eine Bestmarke auf. Der letzte Werder-Heimsieg gegen die Münchner datiert aus dem Oktober 2006. Für den nächsten Erfolg an der Weser mussten die Bayern aber Schwerstarbeit verrichten. Der ansonsten enttäuschende Nationalspieler Serge Gnabry brachte die Gäste in der 62. Minute in Führung, der eingewechselte Leroy Sané (72.) erhöhte. Der kurz zuvor eingewechselte Niklas Schmidt (87.) ließ die Werder-Fans in den Schlussminuten hoffen.

Der berühmte FCB-Glamour fehlt noch

Die Titelverteidigung, nach dem Aus im DFB-Pokal und in der Champions League längst Pflicht, ist für das Starensemble von der Isar damit ein weiteres Stück näher gerückt. Noch drei Siege, dann haben die Bayern und Julian-Nagelsmann-Nachfolger Thomas Tuchel die Meisterschale sicher. Glanz versprühen die Bayern dabei aber weiterhin nicht.

Am Osterdeich waren die Gäste zwar von Beginn an drückend überlegen und erspielten sich bereits in den ersten 25 Minuten sechs Ecken. Allerdings konnte der Serienmeister aus seinem Übergewicht kein Kapital schlagen. Viel zu schleppend und behäbig agierten die Münchner im Spiel nach vorn, sodass die Bremer wenig Mühe hatten, dicht gestaffelt zu verteidigen. Vor allem Gnabry und Star-Neuzugang Sadio Mané enttäuschten erneut. Bayern-Coach Tuchel verzweifelte ein ums andere Mal an der Seitenlinie.

Tuchel hatte vor der Partie von einer "hauchdünnen" Entscheidung gegen Thomas Müller in der Startelf gesprochen. "Das wird es immer geben bei Bayern München", sagte Tuchel kurz vor dem Anpfiff bei Sky. "Ich habe Entscheidungen zu treffen, ich bin ein großer Fan von Thomas." Er wisse "schon, was ich an ihm habe", ergänzte Tuchel. "Es ist alles gut."

Müller und Nationalspieler Leroy Sané verfolgten das uninspirierte Anrennen des Tabellenführers so zunächst von der Bank aus. Bis auf eine große Kopfballchance von Benjamin Pavard, die Werder-Torwart Jiri Pavlenka in der 21. Minute stark parierte, brachten die Bayern nicht viel zustande.

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Mit zunehmender Spielzeit wurden die Bremer mutiger. Zehn Minuten vor der Pause tauchte Christian Groß plötzlich nach einem feinen Solo im Münchner Strafraum auf, schoss aber über das Bayern-Tor. Immer wieder setzten der schnelle Romano Schmid, der etwas überraschend den Vorzug vor Maximilian Philipp erhalten hatte, und Marvin Ducksch Nadelstiche - die Laune von Tuchel an der Seitenlinie wurde nicht besser.

Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. Zwar taten sich die Bayern zunächst weiter schwer und waren im Spielaufbau weiter zu langsam. Doch dann stand Gnabry plötzlich völlig frei im Bremer Strafraum und brach den Bann. Werder fehlten trotz allem Einsatz nun die Mittel für eine Wende. Tuchel brachte in der 64. Minute Müller und Sané. Letzterer sorgte nach feinem Zuspiel von Noussair Mazraoui zunächst für Ruhe, ehe Schmidt mit einem starken Distanzschuss noch einmal für Spannung sorgte. (best/dpa)

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