- Leroy Sané hat dem FC Bayern ein Remis gegen Angstgegner Mönchengladbach gerettet.
- Dass es für die druckvollen Münchner nicht zu drei Punkten reichte, lag auch am herausragenden Keeper Yann Sommer.
- Für Aufsehen sorgte eine Aktion von Klimaaktivisten.
Ratlos und enttäuscht zogen die Bayern-Stars vor die Südkurve und klatschten auf ihrem Weg beim überragenden Gladbacher
"Wir kennen das schon, dass der Yann Sommer gegen uns immer sehr gut steht", sagte
Der zum Saisonstart so übermächtige Münchner Tor-und-Sieg-Zug brauchte diesmal bis zur 83. Minute, ehe der starke
Klimaaktivisten wollen sich an Torpfosten binden
Für Aufsehen und eine Spielunterbrechung sorgte eine Protestaktion der Klimaaktivisten der "Letzten Generation". Die Stadionordner führten in der Anfangsphase Personen vom Feld, die zu den beiden Toren von Bayern-Keeper

In einer Pressemitteilung schrieb die "Letzte Generation", dies sei geschehen, "um zu verdeutlichen, dass der drohende Klimakollaps auch vor dem Lieblingssport der Deutschen keinen Halt machen wird". Den Angaben zufolge waren fünf Personen beteiligt, darunter drei 20-Jährige. Sky-Kommentator Wolff-Christoph Fuss hatte den Schriftzug auf der Kleidung ("Stoppt den fossilen Wahnsinn") während des Zwischenfalls vorgelesen.
Sané scheitert zweimal freistehend an Gladbach-Keeper Sommer
75.000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz Arena trauten lange ihren Augen nicht. Die Bayern schienen sich selbst zu schlagen - hinten durch einen kapitalen Blackout von Upamecano beim Gegentor. Und vorne stockte die 15-Tore-Maschine der ersten drei Spieltage, der Ball fand einfach nicht den Weg ins Tor - bis Sané zuschlug.
"Du brauchst hier in München einen Torwart, der mal auch die Unhaltbaren hält", sagte Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus. "Bayern München ist das Maß aller Dinge, aber man hat gesehen, dass man sie ärgern kann." Sommer hielt in seinem 266. Spiel, das ihn zum Schweizer Rekordspieler in der Bundesliga machte, Weltklasse.
FC Bayern gerät erstmals in dieser Saison in Rückstand
Ein Höhepunkt war die 61. Minute, als Stürmerstar
Vor dem Spiel wurde viel darüber gesprochen, ob die Gladbacher wegen ihrer guten jüngsten Bilanz gegen den Rekordmeister inklusive der 5:0-Pokalgala des Vorjahres ein "Angstgegner" der Bayern seien. "Die Antwort gibt es am Samstagabend", hatte Bayern-Coach
Upamecano schlägt über den Ball - Thuram sagt danke
So spielten sie auch - aber dann patzte Abwehrhüne Upamecano folgenschwer. Der 23 Jahre alte Franzose, dem Nagelsmann in der Abwehr den Vorzug vor Neuzugang Matthijs de Ligt gegeben hatte, hatte einen jenen Aussetzer, die in der vergangenen Saison Zweifel an ihm gesät hatten. Nach einem Einwurf schlug Gladbachs Jörg Kramer den Ball aus der eigenen Hälfte hoch und lang nach vorne. Upamecano wollte ihn locker klären, schlug am Ball vorbei - und Thuram stürmte unwiderstehlich Richtung Bayern-Tor. Der Franzose überwand auch den hilflosen Nationaltorhüter Manuel Neuer. "Katastrophaler Fehler", urteilte Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus als Sky-Experte.
Die Szene stellte das Spiel auf den Kopf und bedeutete den ersten Bayern-Rückstand der Saison. Dabei hätten sie längst führen müssen. Es gab eine Art Dauer-Belagerung der Gladbacher Hälfte. Doch Sommer hielt von der ersten Aktion bei einem Kopfball von Mané an prächtig.
Nach der Pause stürmten die Bayern in Richtung ihrer Fans, die sich zunächst mit einer sehenswerten Choreographie und später dann auch mit viel rauchender Pyrotechnik für "50 Jahre Südkurve" feierten. Es gab Chance auf Chance und Schuss auf Schuss - und zig Sommer-Paraden. Nagelsmann zog alle Joker, brachte Serge Gnabry und den noch leicht angeschlagenen Musiala, der prompt das Sané-Tor vorbereitete. (mt/dpa)