Didi Hamann hat nur wenig Mitleid mit dem vor eine Woche entlassenen Julian Nagelsmann. Für das Scheitern des jungen Trainers sieht er ehemalige Bayern-Spieler mehrere Gründe. Unter Tuchel erwartet er nun einen Aufschwung beim deutschen Rekordemeister.
Dietmar Hamann hält die Beurlaubung von Trainer
"Viele sagen, man nehme ihm die Chance, drei Titel zu gewinnen. Ich sage: Er hatte die Chance, 20 Monate einen der besten Vereine der Welt zu trainieren. Aber er hat es über 20 Monate nicht geschafft, die Mannschaft komplett hinter sich zu bekommen. Deshalb hält sich mein Mitleid in Grenzen." Die Vereinsführung um Vorstandschef
Hamann: Nagelsmann nahm den Spielern Entfaltungsmöglichkeiten
"Das höchste Gut für einen Trainer sind die Glaubwürdigkeit und dass die Spieler Respekt vor dem Trainer haben. Das war in München glaube ich nicht mehr gegeben", sagte der ehemalige Nationalspieler. "Ein Teil des Scheiterns war auch, dass Nagelsmann dachte, dass er die Spiele gewinnen kann oder muss, indem er irgendwas Besonderes macht. Gerade in München gewinnen die Spieler die Spiele", sagte Hamann: "Wenn du versuchst, ihnen zu viel mitzugeben, nimmst du ihnen Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten und einen großen Teil ihrer Stärke. Ich weiß, dass man ihn mehrmals darauf hingewiesen hat, dass er sie einfach machen lassen soll, aber er hatte andere Ideen."
Hamann: Tuchel hat die nötige Weitsicht
Das werde unter Nachfolger
Für die derzeit einen Punkt vorne liegenden Dortmunder sieht Hamann im Meister-Rennen dennoch gute Chancen. "Wenn sie am Samstag nicht verlieren, sind sie für mich der Favorit auf den Meistertitel. Und wenn sie verlieren, ist es zumindest noch nicht vorbei. Sie haben neun Punkte aufgeholt, warum sollen sie nicht wieder zwei aufholen." (dpa/ska)

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