Die Rückkehr des FC Schalke in die Bundesliga kann nicht dramatischer und wuchtiger laufen. 0:2 hinten im letzten Heimspiel gegen St. Pauli, drei Treffer in Halbzeit zwei und dann 3:2 vorne und im siebten Himmel - das ist Schalke. Oder wie man im Pott sagt: der geilste Verein der Welt.
Sie werden Simon Terodde feiern, den Torjäger und seine 29 Treffer in der 2. Liga. Und Mike Büskens, den Interimstrainer und Muntermacher. Vielleicht sogar die Klubführung, die zuerst Patron
Indes: Irgendwann wird auch dieser Rausch verfliegen. Und dann werden die Schalker feststellen, dass ein Aufstieg zwar schwere Arbeit ist, aber noch schwerer ist die Maloche, um die Klasse zu halten. Es ist ja kein Zufall, dass sie vor einem Jahr in der 2. Liga gelandet sind.
Die noch immer drückende millionenschwere Schuldenlast (schon vergessen?) lässt keine gewaltigen Sprünge bei der Kaderplanung zu. Die Mannschaft besteht aus guten Zweitliga-Spielern, die sich am Ende durchgesetzt haben. Aber haben sie auch das Zeug für die erste Liga?
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Wer wird Trainer?
Der VfB Stuttgart, durchaus zu vergleichen mit dem FC Schalke 04, drehte im vergangenen Jahrzehnt zweimal die Ehrenrunde im Unterhaus, um nach dem zweiten Aufstieg festzustellen, dass es noch immer nicht zu einer nervenschonenden Saison reicht. Wieder droht die Relegation.
Der FC Schalke 04 hat, zumindest gegenüber der Öffentlichkeit, noch immer keinen Trainer für die Bundesliga, der erstens sein Handwerk versteht, zweitens zu Schalke passt und drittens die Krisen, die definitiv kommen werden, meistert. Büskens zeigte, wie wichtig der Trainer ist.
Auf Schalke kommt harte Arbeit zu
Damit nicht genug, die Arbeitsliste ist lang. Die Mannschaft hat einen Marktwert von 31,55 Mio. Euro. Sogar VfL Bochum und Arminia Bielefeld sind wertvoller. Das Durchschnittsalter im Kader beträgt 26,6 Jahre. Damit würde man zu den drei ältesten Klubs in der Bundesliga gehören.
Kann man sich Umbau und Verjüngung leisten? Nach Vivawest auf der Trikotbrust und Rewe auf den Trainingsklamotten braucht man einen Werbepartner, der dauerhaft in einer Millionenhöhe investiert, die dieser Verein verdient. Den muss man in Pandemie-Zeiten erst einmal finden.
Die Situation darf Schalke nicht schrecken. Schon andere Klubs, siehe Köln, haben solche Phasen durchgestanden und sind gestärkt daraus hervorgegangen. Dessen muss sich der Verein halt bewusst sein: dass bei aller Euphorie noch ein hartes Stück Arbeit auf Schalke 04 wartet.
Verwendete Quellen:
- Transfermarkt.de