Ehrlich, offen, hilfsbereit – so beschreibt Winfried Kubitza-Simons das Viehplätzchenviertel in Euskirchen.

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Der 48-Jährige lebt in dem Veedel, das sich in den vergangenen Jahren eher als Problemquartier einen Namen gemacht hat. Und Kubitza-Simons lebt gerne dort – so gerne, dass er an der Kapellenstraße 35 nun zum 1. Dezember eine Begegnungsstätte unter dem Namen "Simons Glück" eröffnen wird.

"Es ist wichtig, dass wir das Viertel weiter aufwecken und mit Leben füllen", sagt der Euskirchener, der vor wenigen Monaten bei Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) zum Thema "Demokratie in Gefahr" eingeladen war.

Simons Glück: 19 Quadratmeter große Begegnungsstätte

Etwa einen Monat hat Kubitza-Simons gebraucht, um den 19 Quadratmeter großen Raum zu dem zu machen, was er sein soll: eine Begegnungsstätte. "Sie soll allen sozialen Schichten offen stehen. Ich möchte damit kein Geld verdienen, sondern lediglich die Kosten decken", sagt Kubitza-Simons, der in Euskirchen und Umgebung auch als "Drehorgel Simon" bekannt ist.

300 Euro Miete warm zahle er für den kleinen Raum, in dem derzeit einige Stühle und kleine Tische stehen. Auf einem sei eine Spar-Ente platziert, die gerne gefüttert werden dürfe, sagt er.

Der Multifunktionsraum bietet die ideale Atmosphäre für kreative Ideen, produktive Gespräche und Ausstellungen.

Winfried Kubitza-Simons

"Der Multifunktionsraum bietet die ideale Atmosphäre für kreative Ideen, produktive Gespräche und Ausstellungen", erklärt Drehorgel Simon: "Ob Workshops, Seminare, Feiern oder Meetings – der Raum passt sich den Bedürfnissen an. Zumindest so, wie es auf 19 Quadratmetern möglich ist."

Aktuell hängen bereits einige Bilder in "Simons Glück". Sie seien Teil der Serie "Kunst zu Überleben", die teilweise während der Corona-Pandemie entstanden ist. Auch einige Beiträge hängen in gerahmter Form an den Wänden. Und im Eingangsbereich steht das, was das liebste Hobby des Euskirchener ist: eine Drehorgel.

Viehplätzchenviertel nimmt Begegnungsstätte schon vor der Eröffnung gut an

Die Resonanz auf seine Begegnungsstätte sei bereits jetzt positiv – und das, obwohl sie noch gar nicht eröffnet sei, so der 48-Jährige. So habe er von der Klientel, die sich gerne vor dem Kiosk am Viehplätzchen aufhalte, gehört, dass sie gerne mal eine Ausstellung machen würde. "Sie haben mir gesagt, dass sie mit der Caritas mal Bilder gemalt haben. Die würden sie nun gerne ausstellen. Das ist eine tolle Idee", sagt Kubitza-Simons.

Für die offizielle Eröffnung am kommenden Sonntag hat er nach eigenen Angaben die Parkplätze vor "Simons Glück" gemietet, um eine kleine Veranstaltung zu organisieren. Die Gaststätte neben der Begegnungsstätte übernehme an diesem Tag die Bewirtung.

Noch einmal in "Simons Glück": "Die warmen Farben und die liebevolle Einrichtung sorgen für eine entspannte und inspirierende Atmosphäre", sagt der Euskirchener. Und noch einen Vorteil biete der kleine Raum. Er sei gut erreichbar und befinde sich im Herzen von Euskirchen. Es sei der perfekte Ort, um zusammenzukommen, so Drehorgel-Simon.

"Bunt ist gesund" als Motto beim Rosenmontagszug in Euskirchen

Der Queere Stammtisch in Euskirchen hat sich vorgenommen, den Rosenmontagszug ein bisschen farbenfroher zu machen. Unter dem Motto "Bunt ist gesund" will der Verein nach Angaben von Winfried Kubitza-Simons am 3. März durch die Euskirchener Straßen ziehen. Laut Kubitza-Simons haben sich bereits 60 Jecke angemeldet. "Und das, obwohl wir noch keine Werbetrommel gerührt haben", sagt er. Gut zwei Monate später soll es dann den nächsten bunten Umzug in der Kreisstadt geben.

Wie Kubitza-Simons im Gespräch mit dieser Zeitung berichtet, laufen die Planungen für den zweiten CSD-Umzug am 17. Mai auf Hochtouren. Da sämtliche Konzepte in diesem Jahr bereits erstellt worden seien, die Strecke für die Demonstration sich bewährt habe, könne man im kommenden Jahr auf dieser Basis aufbauen. Zudem habe das CSD-Team aus Brühl seine Unterstützung angeboten, auf die man gerne zurückgreife.

Eröffnungsprogramm für "Simons Glück"

Simons Glück an der Kapellenstraße wird am Sonntag, 1. Dezember, um 12 Uhr eröffnet. Zu sehen sein wird unter anderem eine Vernissage zum Welt-Aids-Tag, der traditionell an diesem Tag begannen wird. Die Ausstellung zeigt die HIV- und Aids-Entwicklung von den 1980er-Jahren bis heute. Konzipiert hat die Ausstellung Frank Burbach.

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Die Ausstellung wird auch am 2. Dezember (9 bis 12 Uhr), 3. Dezember (9 bis 12 Uhr), 4. Dezember (10 bis 12 und 14.30 bis 16.30 Uhr) und 5. Dezember (14.30 bis 16.30 Uhr) geöffnet sein. Für die musikalische Unterhaltung wird am Tag der Eröffnung die Band "Just we" sorgen. Zudem soll es einige Infostände, unter anderem vom Queeren Stammtisch, vor der Begegnungsstätte geben.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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