Prototyp aus Darmstadt: Im Winter wird Fahrradfahren ungemütlich. Die Hochschule in Darmstadt hat deshalb für Pendler ein Allwetter-Pedelec entwickelt. Es fährt schnell wie ein Moped, hat aber seinen Preis.

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Regen, kalter Wind, Sturm oder Schnee – so eine Fahrt mit dem Rad kann vor allem im Herbst und Winter unbequem, wenn nicht gar unmöglich werden. Oft bleibt für viele Pendlerinnen und Pendler dann nur das Auto, um trocken und komfortabel an ihr Ziel zu kommen.

Genau aus diesem Grund entwickelte die Hochschule Darmstadt unter wissenschaftlicher Leitung von Industriedesign-Professor Tom Philipps vier Jahre lang eine Alternative auf zwei Rädern: ein "Allwetter-Fahrzeug für Pendelnde". Nun ist der Prototyp des "Darmstadt Vehicle", kurz DaVe, fertiggestellt und fahrbereit.

"Es gibt ein Versprechen: Man kommt bei jeder Witterung an", sagt Stefan Gloger bei der Vorstellung des ersten Prototyps. Der Ingenieur vom Unternehmen Ca Go Bike aus Koblenz arbeitete eng mit dem Forschungsprojekt der Hochschule zusammen und möchte das Rad nun in den Markt bringen. Neben Gloger gehörten auch zwei Absolventen der Hochschule zu den Entwicklern.

Bis zu 45 Stundenkilometer schnell

Mit einer Außenverkleidung, einem abnehmbaren Regenschutz, Staumöglichkeiten und einem aufrechten Sitz könne man "komfortabel und trocken im Business-Dress zur Arbeit fahren", sagt Gloger. Ein besonderer Vorteil sei die Lenkung des Fahrzeugs. In einer intensiven Forschung habe man es geschafft – so der Ingenieur –, eine sichere und gleichbleibende Lenkung des Fahrzeugs zu ermöglichen, die sich auch bei schwerer Beladung nicht verändert.

"Anfangs war es aber unklar, ob es zwei oder vier Räder werden", sagt Philipps. In einem Bürgerpanel, welches wie das "Darmstadt Vehicle" im Rahmen des Nachhaltigkeits-Forschungsprojekts "s:ne" der Hochschule entstanden ist, kam man dann zu dem Ergebnis: Die meisten Pendlerinnen und Pendler wünschten sich eine flexiblere Alternative zum Auto. "Es war aber wichtig, dass es schneller als ein Fahrrad ist", sagt Phillips.

Deshalb soll das S-Pedelec bis zu 45 Stundenkilometer fahren können und die Reichweite eines durchschnittlichen E-Bikes haben. Vor allem Pendler, die im Umkreis von bis zu 15 Kilometern von ihrem Arbeitsplatz entfernt wohnen, möchte man mit dem Angebot ansprechen und so den öffentlichen Nahverkehr entlasten.

Insbesondere eine Zielgruppe habe man schon im Blick: Pendler im Rhein-Main-Gebiet. Das hohe Verkehrsaufkommen in der Region und die gute Anbindung durch Fahrradstraßen seien prädestiniert für das neue Fahrzeug, sagt Philipps.

Über den Preis eines solchen modularen S-Pedelecs will der Industrie-Partner Gloger noch keine genauen Angaben machen. Man werde sich voraussichtlich "in der Klasse hochpreisiger E-Bikes" wiederfinden. Vor allem möchte das Unternehmen unterschiedliche Ausführungen anbieten.

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Ein "Basismodell", welches ohne Regenschutz und Außenverkleidung verkauft werden soll, werde deutlich günstiger sein als eine Vollausstattung. Aber auch diese soll sich an den marktüblichen Preisen orientieren und weniger als 10.000 Euro kosten. Wie genau das endgültige Modell aber aussehen wird und wann man es kaufen kann, ist noch unklar: "Wir arbeiten daran", sagt Gloger.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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