Hamburg - Leverkusen, Bremen, Stuttgart für St. Pauli - Leipzig, Gladbach, Augsburg für Kiel. Bis Weihnachten warten noch schwere Gegner auf die beiden Bundesliga-Aufsteiger aus dem Norden.
Für die Hamburger ist die Lage nach dem 3:1 im Derby etwas entspannter, die Schleswig-Holsteiner drohen nach 31-Gegentoren in zwölf Spielen zur Schießbude im Oberhaus zu werden. "Wir müssen trotz dieses Rückschlags weiter an uns glauben und hart arbeiten, um die nächsten Spiele erfolgreich zu gestalten", sagte Kiels Magnus Knudsen.
"Diese Niederlage ist ein Rückschlag, da müssen wir nicht drum herumreden", meinte Patrick Erras. "Das ist bitter, aber wir müssen weitermachen, positiv bleiben alle zusammen", gab auch Holstein-Kapitän Lewis Holtby Durchhalte-Parolen beim Tabellen-Vorletzten aus.
Dabei wäre die Pleite am Millerntor durchaus vermeidbar gewesen. Kiel-Stürmer
Party, Mama und Sofa-Wochenende
"Der gehaltene Elfmeter war wahrscheinlich der wichtigste Moment im Spiel. Geht der rein, gehen wir mit einem ganz anderen Gefühl in die Kabine und in die zweite Halbzeit", räumte St. Paulis Kapitän Jackson Irvine ein. So feierte der Kiez-Club vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntorstadion eine rauschende Party unter Flutlicht. "Wir wussten um die Bedeutung dieses Spiels und sind froh, dass wir gewonnen haben. Das war extrem wichtig", sagte Hauke Wahl nach dem richtungsweisenden Duell mit seinem Ex-Verein. Manolis Saliakas brachte die Hausherren in der 25. Minute mit einem platzierten Flachschuss in Führung. Der Grieche wurde nach dem ersten Bundesliga-Heimtor in dieser Saison überschwänglich gefeiert. "Beim Tor von Manos hat man gesehen, wie viel Last bei uns und im ganzen Stadion abgefallen ist", meinte Wahl. Morgan Guilavogui (56.) und Johannes Eggestein (85.) erhöhten nach dem Wechsel. Phil Harres (90.+1) traf kurz vor dem Ende noch für die Gäste.
"Für mich war es natürlich besonders, das erste Tor erzielt zu haben. Besonders war für mich auch, dass meine Mutter im Stadion war", sagte Saliakas, der seinen Treffer bei Freunden sogar angekündigt hatte: "Super, dass es so auch gekommen ist."
Glück erarbeitet
Pauli-Cheftrainer Alexander Blessin war nach zuvor fünf tor- und sieglosen Heimspielen zufrieden. "Das Momentum war absolut auf unserer Seite - mit dem Tor, als der Ball vom Innenpfosten reinspringt. Das Glück haben wir uns über die Wochen einfach auch erarbeitet", sagte er. Auch "blöde Fragen" nach dem ersten Heimtor und dem ersten Bundesliga-Heimsieg der Saison muss er sich nun nicht mehr anhören. Daher freute sich der 51-Jährige nach dem Ende der doppelten Negativ-Serie auf ein gemütliches Wochenende auf dem Sofa: "Da kann man sich mal hinsetzen und in Ruhe Bundesliga gucken." © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.