Drei Kanzlerkandidaten und eine -kandidatin in einem Studio: Da wurde es am Sonntagabend bisweilen hitzig. Am Ende fällten die Zuschauer in einer Umfrage ein recht eindeutiges Urteil.

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Nach einer streitlustigen Viererrunde der Kanzlerkandidaten von SPD, Grünen, Union und AfD gehen nun alle Parteien in den Schlussspurt zur Bundestagswahl. Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz baute im sogenannten Quadrell bei RTL und ntv Brücken zu SPD und Grünen als möglichen Koalitionspartnern und hielt sich beide Optionen ausdrücklich offen.

CDU/CSU liegen mit ihrem Kandidaten Merz eine Woche vor der Bundestagswahl in Umfragen deutlich vorn bei um die 30 Prozent. Kanzler Olaf Scholz kommt mit seiner SPD nur auf Werte von 14 bis 16 Prozent.

Merz aktuell nicht nur in Umfragen vorn - sondern auch bei Quadrell-Zuschauern

Auch bei der Viererrunde mit Scholz, Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) schlug sich Merz einer Forsa-Blitzumfrage zufolge am besten. Von 2.004 befragten Zuschauerinnen und Zuschauern sahen 32 Prozent Merz insgesamt vor Scholz mit 25 Prozent. Für Habeck und Weidel entschieden sich jeweils 18 Prozent.

Habeck wurde am sympathischsten eingeschätzt: Das sagten 34 Prozent der Befragten. Bei Merz waren es 23, bei Scholz 19 und bei Weidel 17 Prozent.

Die Frage, wer das Land am besten führen könne, entschied erneut Merz mit 42 Prozent für sich. Dahinter lagen Scholz mit 19, Weidel mit 16 und Habeck mit 13 Prozent.

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Klar wurde in der Umfrage allerdings auch, dass die Viererrunde keine großen Auswirkungen auf den Wahlausgang haben wird. 84 Prozent der befragten Personen beantworteten die Frage, ob die Debatte ihre persönliche Wahlentscheidung verändert habe, mit "Nein". Lediglich 10 Prozent sagten "Ja".

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte während der Sendung 2.004 Zuschauerinnen und Zuschauer, wer ihrer Ansicht nach am besten abgeschnitten habe.

Diese TV-Konfrontationen stehen noch aus

Bis zur Bundestagswahl am 23. Februar sind es nur noch sechs Tage, die sind aber gehörig vollgepackt. In mehreren TV-Duellen und -Runden treffen die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten diese Woche noch aufeinander:

  • Montag, 17. Februar, 21:15 Uhr, ARD: "Wahlarena": Die drei Kanzlerkandidaten und die Kanzlerkandidatin, Friedrich Merz (CDU), Alice Weidel (AfD), Olaf Scholz (SPD) und Robert Habeck (Grüne), treten hier nacheinander auf und beantworten live Fragen des Publikums. Die ARD will mit der 120-minütigen Sendung nach eigenen Angaben "die Sorgen, Probleme und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt" stellen.
  • Mittwoch, 19. Februar, 20:15 Uhr, "Bild"/"Welt": "Scholz vs. Merz": Das von den beiden Zeitungen organisierte Duell zwischen Scholz und Merz ist beim Sender Welt sowie auf den Webseiten der beiden Medien zu sehen. Für den Schlagabtausch wurde knapp eine Stunde angesetzt.
  • Donnerstag, 20. Februar, 22:00 Uhr, ARD/ZDF: "Die Schlussrunde": Die beiden Sender laden die Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten aller Parteien ein, die aktuell im Bundestag vertreten sind. Dies sind damit auch jene von FDP, BSW und Linkspartei. In der 90-minütigen Debatte soll es vor allem darum gehen, wie die Kandidatinnen und Kandidaten "Deutschland aus der wirtschaftlichen Krise herausführen" wollen.
  • Samstag, 22. Februar, 20:15 Uhr, Pro7/Sat1: "Wahl-Countdown": Einen Abend vor dem Wahltag treffen die drei Kanzlerkandidaten und die Kanzlerkandidatin ein letztes Mal aufeinander. Im "Bürger-Speed-Dating" sollen sich Scholz, Merz, Habeck und Weidel 130 Minuten lang den Fragen von Wählerinnen und Wählern stellen. Zehn Menschen haben den Sendern zufolge jeweils drei Minuten Zeit, den Kandidaten ihre persönlichen Fragen zu stellen.

(dpa/AFP/bearbeitet von ank)