Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht lehnt die Forderung der Parteispitze ab, ihr Bundestagsmandat abzugeben. Seit dem Beschluss des Parteivorstands vor einigen Tagen hätten ihr viele geschrieben, dass sie empört seien und nur wegen ihr bei der vergangenen Bundestagswahl die Linke gewählt hätten, sagte Wagenknecht dem "Spiegel". "Auch Mitglieder bitten mich, mein Mandat nicht aufzugeben. Das werde ich auch nicht tun."
Es ist die erste Stellungnahme
Wagenknecht schloss sich der Forderung des früheren Parteichefs Klaus Ernst an, dass der gesamte Vorstand zurücktreten sollte. "Der Vorstand gefährdet mutwillig den Erhalt der Bundestagsfraktion und damit auch 200 Arbeitsplätze", sagte Wagenknecht. "Natürlich wäre es gut, wenn diese Hasardeure zurücktreten und vernünftigen Leuten Platz machen würden. Aber ich habe da keine Illusionen."
Wagenknecht liegt seit Monaten mit der Parteispitze um die Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan über Kreuz und liebäugelt mit der Gründung einer Konkurrenzpartei. Nach Angaben aus der Linken gab es konkrete Anwerbeversuche aus Wagenknechts Umfeld für das neue Projekt. Dazu sagte Wagenknecht: "Ich habe niemanden angesprochen, ich werde angesprochen von Kommunalpolitikern und anderen Mitgliedern der Linken, die sich ein neues Projekt wünschen, weil sie in der Linken keine Perspektive mehr sehen." © dpa

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