- Die Diskussionen um Altkanzler Gerhard Schröder reißen auch nach dessen Entscheidung nicht ab, seinen Posten beim russischen Staatskonzern Rosneft aufzugeben.
- Aus Sicht von Kanzler Olaf Scholz sollte sein Parteikollege noch weitere Jobs abgeben.
- FDP-Bundesvize Wolfgang Kubicki findet hingegen: Es reicht jetzt.
Auf Bundesebene herrscht Uneinigkeit über den weiteren Umgang mit Altkanzler
Er widersprach damit unter anderem Bundeskanzler
Schröder weiter als führender Lobbyist für weitere Staatskonzerne tätig
Rosneft hatte am Freitag mitgeteilt, dass Schröder seine Amtszeit als Aufsichtsratschef nicht verlängern werde. Der Altkanzler ist aktuell noch für den Aufsichtsrat des Energiekonzerns Gazprom nominiert und für die Gazprom-Tochtergesellschaften Nord Stream und Nord Stream 2 als führender Lobbyist tätig. Der Bundestag hatte Schröder als Reaktion auf seine auch während des Ukraine-Kriegs fortdauernde Tätigkeit für russische Unternehmen kürzlich sein Büro und seine Mitarbeiter gestrichen. Das EU-Parlament forderte gleichzeitig Sanktionen gegen ihn. Zugleich laufen in der SPD auch noch Verfahren, um den Ex-Kanzler aus der Partei auszuschließen.
SPD-Generalsekretär
Scholz stellt sich gegen Sanktionen
Bundeskanzler Scholz hatte sich zuvor gegen die Sanktionsforderung aus Brüssel gestellt und mit Blick auf den Entzug eines Teils der Altkanzler-Privilegien durch den Bundestag gesagt: "Das ist die Entscheidung, die jetzt notwendig ist, weitere halte ich nicht für erforderlich."
Kritik an dieser Haltung gab es am Wochenende etwa aus den Reihen der Grünen im EU-Parlament. Der grüne Europa-Abgeordnete Reinhard Bütikofer warf Scholz vor, Klartext zu verweigern. "Die Äußerungen von Scholz zur Causa Schröder zeigen Zögerlichkeit", sagte Bütikofer dem "Handelsblatt". Scholz spreche "da mehr als SPD-Mann und weniger als Kanzler". (dpa/mf)