- Trotz des brutalen Krieges im eigenen Land setzt die Ukraine auch auf Humor, um sich Gehör zu verschaffen.
- Nun hat das ukrainische Verteidigungsministerium mit einem Hit-Song aus Deutschland um Kampfpanzer gebeten.
- Friedrich Liechtenstein, von dem das Lied ursprünglich stammt, wusste derweil aber nichts von der Aktion.
Mit einer abgewandelten Variante des Musikhits "Supergeil" aus dem Jahr 2014 bittet das ukrainische Militär um Leopard-Kampfpanzer aus Deutschland. In den Videoclip von Künstler Friedrich Liechtenstein wurden Fotos der bereits gelieferten Flugabwehrwaffen Gepard und Iris-T geschnitten - tituliert als "Super Gepard" und "Super Iris".
Damit habe man schon eine "Super Defense" (Super Verteidigung), heißt es. Doch dann kommen Szenen von "Super Leopard" im Einsatz - verbunden mit einem "Super Please". Am Ende heißt es "Dankeschön Deutschland". Das Video wurde vom Verteidigungsministerium der Ukraine am Mittwoch auf Twitter veröffentlicht.
Künstler Liechtenstein wusste nichts von dem Video
Bei dem Video handelt es sich allerdings nicht um eine offizielle Zusammenarbeit zwischen Liechtenstein und der Ukraine. Wie sein Management gegenüber t-online erklärte, wusste der Künstler nichts von dem Clip. "Das ist ja eine sehr alte Kampagne, die darin genutzt wird", sagte Managerin Ute Zahn dem Onlinemedium.
Das Lied "Supergeil" war 2014 ursprünglich als Teil eines Werbevideos für die Supermarktkette Edeka veröffentlicht worden. Im Internet erreichte es später Kultstatus.
Managerin Zahn verwies gegenüber t-online auch darauf, dass das Lied in der Vergangenheit immer wieder für unterschiedliche Zwecke verwendet worden sei. Liechtenstein selbst nutzt es den Angaben seines Managements zufolge nicht mehr.
Ampel-Koalition lehnt Lieferung von Kampfpanzern ab
Die Bundesregierung lehnt die Lieferung von Kampfpanzern Leopard und Schützenpanzern Marder bislang ab - mit dem Hinweis, dass auch kein anderer Partner der Ukraine so moderne westliche Panzer gebe.
Das von Russland angegriffene Land hofft auf Panzer dieser Typen, um besetzte Gebiete leichter befreien zu können. Um international Aufmerksamkeit und Hilfe zu finden, setzt die ukrainische Führung stark auf soziale Medien und humorvolle Memes und Videoschnipsel. (dpa/thp)