- In der Nacht hat Russland laut ukrainischer Angaben die erwartete Großoffensive auf den Donbass gestartet.
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt den russischen Streitkräften einen harten Kampf an.
- Derweil spitzt sich die Lage in Mariupol weiter zu.
- Die Kriegs-Nachrichten aus der Nacht im Überblick.
In der Ukraine hat die russische Armee nach Angaben aus Kiew den erwarteten Großangriff im Osten gestartet. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Montagabend in einer Videobotschaft: "Wir können jetzt feststellen, dass die russischen Truppen die Schlacht um den Donbass begonnen haben, auf die sie sich seit langem vorbereitet haben." Der Leiter des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, teilte mit: "Donbass: Es hat die zweite Phase des Krieges begonnen, doch sage ich euch, glaubt an die Streitkräfte der Ukraine." Auch der Generalstab in Kiew hatte von "Anzeichen" einer Offensive berichtet. Von russischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.
Selenskyj kündigt russischen Soldaten harten Kampf an
Verteidiger von Mariupol sprechen von bunkerbrechenden Bomben
In der belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine spitzt sich die Lage unterdessen weiter zu. Das Regiment "Asow" forderte die Einrichtung eines eigenen Korridors für die Evakuierung von Zivilisten. Kommandeur Denys Prokopenko sagte in einer Videobotschaft, das Gelände des Stahlwerks Asovstal werde von russischen Truppen mit Artillerie, bunkerbrechenden Bomben und Raketen angegriffen. Mariupol ist seit dem 1. März von russischen Truppen eingeschlossen und fast komplett erobert. In der weitgehend zerstörten Stadt sollen noch mehr als 100.000 Zivilisten ausharren.
Ukraine berichtet von Toten und Verletzten in Charkiw
Beim Beschuss der ostukrainischen Großstadt Charkiw wurden ukrainischen Angaben zufolge 3 Menschen getötet und 15 verletzt. "Die Granaten fielen direkt vor Häuser, auf Kinderspielplätze und in die Nähe von humanitären Hilfsstellen", teilte Gouverneur Oleh Synjehubow am Montagabend mit. Er warf der russischen Armee einen Angriff auf Zivilisten vor. Von unabhängiger Seite ließen sich die Angaben zunächst nicht prüfen. Aus der südukrainischen Stadt Mykolajiw wurden am Abend mutmaßliche Raketeneinschläge gemeldet. "In Mykolajiw kam es zu mehreren Explosionen. Wir sind dabei, die Situation zu untersuchen", teilte Bürgermeister Olexander Senkewytsch mit.
Klitschko: Kiew "war und bleibt Ziel" der russischen Angreifer
Auch die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach Einschätzung von Bürgermeister
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Putin ehrt Soldaten aus Butscha
Nach dem Abzug russischer Truppen aus der ukrainischen Stadt Butscha hat Präsident
Ukraine übergibt Fragebogen für EU-Beitritt
Der ukrainische Präsident Selenskyj übergab unterdessen den beantworteten Fragebogen für einen EU-Beitritt seines Landes an die Europäische Union. Dies teilte der EU-Botschafter in Kiew, Matti Maasikas, am Montagabend mit. Der Diplomat aus Estland sprach auf Twitter von einem "weiteren Schritt der Ukraine auf dem Weg in die EU". Selenskyj selbst sprach von einem "historischen Ereignis". "Und wir erwarten, dass die europäische Antwort schnell erfolgen wird", sagte er.
Ukraine vorerst nicht auf dem Reiseplan von Biden
US-Präsident
Das wird am Dienstag wichtig
Nach dem von Kiew verkündeten Beginn der russischen Großoffensive bereitet sich die Ukraine auf verstärkte Kämpfe im Osten des Landes vor. Nachdem die ukrainischen Truppen in Mariupol das russische Ultimatum verstreichen ließen, droht auch ein Sturm auf das Asovstal-Gelände. In Deutschland dürfte die Debatte über Rüstungshilfe und die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine weitergehen. US-Präsident Biden will am Nachmittag in einer Videoschalte mit Verbündeten über das weitere Vorgehen in Sachen Ukraine und Russland beraten. (dpa/ska)