• In bereits wenigen Wochen könnte der Iran genug Ausgangsmaterial für eine Atomwaffe produziert haben.
  • Einem nicht-öffentlichen Bericht zufolge hatte die Islamische Republik vor einigen Tagen rund 43 Kilogramm Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent angereichert.
  • Es wird allerdings noch weitere Zeit dauern, bis aus dem Uran auch eine Nuklearwaffe hergestellt wurde.

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Der Iran könnte aus Sicht der Internationalen Atomenergiebehörde schon in einigen Wochen genug Ausgangsmaterial für eine Atomwaffe produziert haben. Die Frage ist laut IAEA-Chef Rafael Grossie nicht mehr ob, sondern wann das der Fall ist. "Das wird passieren", sagte er am Montag in Wien bei einer Pressekonferenz. Grossi betonte aber auch, dass es noch weitere Zeit benötigen würde, um aus dem Uran eine Nuklearwaffe herzustellen.

Vor einer Woche hatte Grossi den IAEA-Mitgliedstaaten einen nicht-öffentlichen Bericht vorgelegt, wonach die Islamische Republik rund 43 Kilogramm Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent angereichert hat. Laut einem hochrangigen Diplomaten würden rund 50 Kilogramm für einen Atomsprengkopf genügen, falls das Material noch etwas höher auf 90 Prozent angereichert würde.

Washington und Teheran bislang noch uneins

Der Gouverneursrat der IAEA, der diese Woche in Wien tagt, wird sich nicht nur mit diesem Thema befassen, sondern auch mit der Weigerung Teherans, offene Fragen zu geheimen Nuklearaktivitäten in der Vergangenheit zu klären. Unter anderem fordert die IAEA Antworten zu technischen Vorrichtungen, "die für nicht-friedliche Zwecke relevant sind", sagte Grossi am Montag.

Die Uran-Anreicherung und die mangelnde Kooperation Teherans belasten den festgefahrenen diplomatischen Prozess zur Rettung des Atompaktes mit dem Iran aus dem Jahr 2015 zusätzlich. Die neuerliche Beschränkung des iranischen Atomprogramms ist fast ausverhandelt, doch Washington und Teheran sind noch uneins über die Aufhebung von US-Sanktionen. (ff/dpa)

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