Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat nach israelischen Warnungen gegen den Iran erneut für eine friedliche Lösung des Atomstreits plädiert. Die IAEA suche nach technischen und diplomatischen Wegen, "um jede Möglichkeit der Waffengewalt zu entschärfen und zu verhindern", sagte Grossi am Montag in Wien.

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Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Sonntag das Recht seines Landes bekräftigt, sich vor einer nuklearen Aufrüstung des Irans zu schützen. Zuvor hatte Grossi erklärt, dass Angriffe auf Atomanlagen nach internationalem Recht illegal seien.

Irans Anreicherung von Uran mit hohen Reinheitsgraden, die nur knapp unter den atomwaffentauglichen 90 Prozent liegen, hat in den vergangenen Monaten und Wochen erneut die internationale Sorgen vor der Entwicklung iranischer Nuklearwaffen geschürt. Teheran verneint solche Absichten.

Grossi vereinbarte am Freitag und Samstag in Teheran mit Präsident Ebrahim Raisi und anderen hochrangigen Regierungsvertretern eine genauere Überwachung des Atomprogramms mit Kameras und anderen Geräten. Es müsse aber noch geklärt werden, ob die IAEA Zugang zu den Aufzeichnungen erhalte oder ob die Daten wie in der Vergangenheit gesperrt blieben, bis der Atomstreit mit dem Iran gelöst sei, präzisierte Grossi am Montag am Rande des IAEA-Gouverneursrates.

Verhandlungen zur neuerlichen Beschränkung des iranischen Atomprogramms liegen seit Monaten auf Eis. Teheran hält sich nicht mehr an die 2015 vereinbarten Limits, nachdem die Vereinigten Staaten aus dem Pakt ausstiegen, der auch Sanktions-Erleichterungen für den Iran vorsah. Voriges Jahr musste die IAEA Kameras entfernen, die nun wieder in Betrieb gehen sollen.  © dpa

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