- Fridays for Future kritisiert die Grünen nach Überlegungen zu Ölbohrungen im deutschen Wattenmeer.
- FFF-Sprecherin Pauline Brünger wirft Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck vor, das Gegenteil von "nachhaltiger Krisenpolitik" zu betreiben.
Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future zeigt sich empört über Überlegungen zu Ölbohrungen im deutschen Wattenmeer. Die schlimmsten Folgen der Klimakrise seien nur noch durch einen "radikalen Kurswechsel" zu verhindern, sagte Sprecherin Pauline Brünger der Deutschen Presse-Agentur. "Die Reaktion der Bundesregierung auf den Krieg droht jedoch, die Klimakrise weiter zu befeuern."
Brünger verwies auf einen am Dienstag veröffentlichten Bericht der Weltwetterorganisation (WMO), wonach die Jahres-Durchschnittstemperatur der Welt schon bis 2026 erstmals mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen könnte - auch wenn der Wert in den Folgejahren wieder niedriger liegen könnte. Klimaexperten warnen, dass die Folgen des Klimawandels bei einer Erwärmung von dauerhaft mehr als 1,5 Grad erheblich sind.
Derweil stellten die Grünen sich hinter neue Gasterminals und Gasbohrungen im Wattenmeer, beklagte Brünger. "Die Partei ist im Inbegriff, ihre Politik nicht mehr an der Wissenschaft, sondern an den Wünschen und Vorlieben einiger weniger Industriebosse wie von der BASF und ihrer Tochter Wintershall auszurichten."
Schleswig-Holsteins Grünen-Spitzenkandidatin schließt Ölförderung im Wattenmeer nicht aus
Angesichts der Bemühungen, die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl zu verringern, wird in Schleswig-Holstein auch über eine Ausweitung der Ölförderung im Wattenmeer nachgedacht. CDU und FDP im Land sprachen sich zuletzt für das Vorhaben aus. Selbst die Grünen-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Finanzministerin Monika Heinold, hatte erklärt, "die Suche nach alternativen Quellen bezieht auch die Mittelplate mit ein". Sie verknüpfte ihre Zustimmung zu einer Ausweitung der Fördermengen demnach allerdings mit der Bedingung, dass Wintershall Dea den Antrag mit einem früheren Ausstiegsdatum für die Plattform insgesamt verbindet.
Es mache fassungslos, mit welcher Selbstverständlichkeit Wirtschafts- und Klimaschutzminister