Der deutsche Sonderbeauftragte für den Westbalkan, Manuel Sarrazin (Grüne), hat in Serbien der Opfer des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf das damalige Jugoslawien gedacht. "Ich habe im Namen der Bundesregierung deutlich gemacht, dass Deutschland diese Verbrechen niemals vergessen wird", sagte er am Donnerstag nach Angaben seiner Sprecherin anlässlich einer Gedenkveranstaltung in der südserbischen Stadt Kraljevo.
Serbien, das aus dem 1991 zerfallenen Jugoslawien hervorging, gedachte am Donnerstag des 6. Aprils 1941, als Nazi-Deutschland das damalige Königreich Jugoslawien überfallen und okkupiert hatte. Die deutschen Truppen begingen zahlreiche Kriegsverbrechen, darunter im Oktober 1941 die als "Geiselerschießungen" bezeichneten Massaker an Zivilisten in den serbischen Städten Kragujevac und Kraljevo mit zusammen 4000 Toten.
Sarrazin nahm zusammen mit dem Bürgermeister von Kraljevo, Predrag Terzic, an einer Kranzniederlegung am Widerstandsdenkmal teil. Die Bombardierung Belgrads am 6. April 1941 und die Massaker von Kragujevac und Kraljevo stünden "symbolhaft für die Schrecken und Verbrechen des deutschen Krieges auf dem Gebiet der heutigen Republik Serbien", sagte Sarrazin.
Als Sonderbeauftragter der Bundesregierung für den Westbalkan unterstützt Sarrazin die Bemühungen der sechs Staaten der Region (Serbien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, Albanien und Kosovo), der EU näher zu kommen. An den Vortagen hatte er politische Gespräche in Belgrad mit der serbischen Ministerpräsidentin Ana Brnabic und in Pristina mit dem kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti geführt. © dpa

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.